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Arzt in Bayern nach Tod von Krankenschwester vor Gericht

Heute, 10:47 · Lesedauer 1 min

Nach dem Tod einer Krankenschwester in einer Klinik in Bayern steht seit Montag ihr früherer Kollege, ein Arzt, in Regensburg vor Gericht. Dem 1974 geborenen Mann wird vorgeworfen, der jungen Frau während einer Migräneattacke Medikamente gespritzt und sie dann nicht überwacht zu haben. Die Krankenschwester starb.

Der Anklage zufolge hatte sie im Dezember 2021 während eines Nachtdiensts massive Kopfschmerzen. Eine Kollegin legte ihr einen Zugang, und der angeklagte Oberarzt soll ihr Propofol und Ketamin gegeben haben. Dabei handelt es sich um Schmerz- beziehungsweise Narkosemittel.

Der Arzt soll gewusst haben, dass seine Kollegin an Migräne und einer chronischen Darmerkrankung litt und daher möglicherweise schon andere Medikamente genommen hatte. Trotzdem habe er sie allein gelassen und keine Überwachung veranlasst.

Eine Kollegin fand die Krankenschwester am nächsten Morgen tot auf dem Boden. In Ihrem Blut wurden später fünf weitere Substanzen nachgewiesen. Eine Wechselwirkung verschiedener Medikamente hatte offenbar zum Tod geführt.

Dem Arzt wird nun Aussetzung mit Todesfolge vorgeworfen, weil er die Krankenschwester in eine hilflose Lage versetzt und so ihren Tod verursacht haben soll. Das Landgericht setzte insgesamt zehn Verhandlungstermine bis Anfang April an.

Zusammenfassung
  • Ein Arzt steht in Regensburg vor Gericht, weil er einer Krankenschwester während einer Migräneattacke Propofol und Ketamin verabreichte, ohne sie zu überwachen.
  • Im Dezember 2021 wurde die Krankenschwester tot aufgefunden; in ihrem Blut fanden sich fünf weitere Substanzen, die in Wechselwirkung zu ihrem Tod führten.
  • Dem Arzt wird Aussetzung mit Todesfolge vorgeworfen, und das Gericht hat zehn Verhandlungstermine bis Anfang April angesetzt.