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Arlbergtunnel: Nach Sanierung und Totalsperre wieder offen

Die Sanierung des Arlberg-Straßentunnels zwischen Tirol und Vorarlberg ist abgeschlossen. Nach einer Totalsperre seit 15. April rollt damit der Verkehr seit Freitagmittag wieder gänzlich. Insgesamt wurden in zwei Sanierungsphasen 75 Millionen Euro investiert. "Mit solchen Sperren ist jetzt für Jahre Schluss", sagte Asfinag-Vorstand Herbert Kasser am Freitag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Öffnung des Tunnels in St. Jakob am Arlberg (Bezirk Landeck).

Zur Sanierung des Arlbergtunnels war bereits von April bis Oktober 2023 eine Totalsperre notwendig gewesen. Die heurige Phase der Sanierung begann wiederum mit 15. April. "Die Sicherheit hat eben kein Preisschild", argumentierte Kasser die Notwendigkeit der Investitionen. Auch Zahlen, Daten und Fakten zu den Sanierungen des 14 Kilometer langen Tunnels benannte er: "In den beiden Sanierungsphasen sind 23.000 Kubikmeter Betonfahrbahn, 105.000 Quadratmeter Asphalttragschicht, 110.000 Quadratmeter Tunnelbeschichtung und 12.000 Quadratmeter Abdichtung der Galeriebauwerke verbaut worden." Damit habe man nunmehr ein "deutliches Upgrade" hinsichtlich der Sicherheit erreichen können. Und um die Dimensionen der Investitionen zu verdeutlichen, erklärte der Asfinag-Verantwortliche, dass seit 2005 in puncto Sanierungen gar rund 300 Millionen Euro investiert worden waren.

Neben der Sanierung des Tunnels wurde auch die Mautstelle Arlberg modernisiert. 30,5 Millionen flossen zusätzlich in dieses Projekt. Die Betondecke der Mautstelle misst 3.900 Quadratmeter und weist Holzkonstruktionen mit 1.200 Kubikmetern auf. Zudem sind 2.000 Kubikmeter Beton verbaut sowie 340 Tonnen Stahlbau vorhanden.

Der Tunnel war übrigens bereits Donnerstagabend, kurz vor vor der "offiziellen Öffnung" am Freitag, für gestrandete Autofahrer teils "geöffnet" worden. Der Grund: Starker Schneefall hatte zu einer Komplett-Sperre der Arlbergpassstraße (B179) zwischen St. Anton am Arlberg und der Landesgrenze Tirol/Vorarlberg in beide Richtungen geführt.

Zufrieden zeigten sich am Freitag jedenfalls die politisch Verantwortlichen im Westen. Der Vorarlberger Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP), der Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kurzfristig krankheitsbedingt vertrat, betonte die Wichtigkeit dieser Arbeiten: "Das investierte Geld floss immerhin in Österreichs längsten Straßentunnel, der zugleich auch eine überaus wichtige Verkehrsachse bildet". Dass dieser nun "pünktlich geöffnet" wurde - der 22. November war schon seit Beginn der aktuellen Sperre anvisiert - erhöhe seine Freude noch weiter, so Gantner, der ergänzte:"Da immerhin 9.000 Fahrzeuge täglich durch den Tunnel fahren, ist eine Lebensader und ein Rückgrat der Region und darüber hinaus endlich wieder geöffnet."

Auch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) strich die "Pünktlichkeit" und Wichtigkeit der Tunnel-Öffnung heraus. "Das Zeitfenster für die Sanierung war wirklich knapp", erinnerte er zudem. Dass man dieses gut genutzt und auf den Tag genau eröffnet habe, sei sehr wichtig: "Die Öffnung kommt punktgenau zur startenden Wintersaison." Auch Mattle hielt die Investition in die Sicherheit für essenziell: "Die Verkehrs- und Versorgungssicherheit muss nämlich auf alle Fälle unter höchstmöglichen Sicherheitsstandards gewährleistet sein." Der Tunnel sei aber mehr als nur ein Garant für die Versorgung: "Wenn der Verkehr über den Tunnel nicht funktioniert, dann sind beide Länder schlicht voneinander abgeschnitten."

Der Arlbergtunnel sei schließlich auch angesichts vergangener Murenabgänge besonders wichtig, erklärte Mattle weiters Im August diesen Jahres war es zu Unwettern und Murenabgängen in St. Anton am Arlberg gekommen, was zu einer längeren Sperre der Arlbergpassstraße geführt hatte, die neben dem Tunnel die einige direkte Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg bildet. Auch Gantner nahm auf die "Murenereignisse" Bezug: "Die dort geleisteten Aufräumarbeiten waren einzigartig."

ribbon Zusammenfassung
  • Zusätzlich zur Tunnelsanierung wurde die Mautstelle Arlberg mit 30,5 Millionen Euro modernisiert. Die Betondecke misst 3.900 Quadratmeter und beinhaltet 1.200 Kubikmeter Holzkonstruktionen sowie 2.000 Kubikmeter Beton.