Antrag gegen Kahlenberg-Seilbahn bei SPÖ-Parteitag
Bereits seit 2016 gebe es Bestrebungen privater Unternehmerinnen und Unternehmer, eine Seilbahn auf den Kahlenberg zu errichten, wird auf die Vorgeschichte verwiesen. Begründet werde das Vorhaben mit der touristischen Attraktivierung der Gegend. Die Antragsteller befürchten aber negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Natur, etwa durch Stützpfeiler und Stationen. Lebensräume von Tieren oder Pflanzen könnten dabei zerstört werden. Gefordert wird nun ein "klares Bekenntnis" der SPÖ sowie der Stadt gegen das Projekt.
Zudem würde der Bau eine Beeinträchtigung des Freizeitraums Wienerwald bedeuten und das kulturell wichtige, historische Ortsbild des Kahlenbergerdorfs zerstören, heißt es weiter in dem Antrag. Auch würden mehr Menschen mit dem Auto anreisen, um die Seilbahn zu nutzen.
Projektentwickler Hannes Dejaco bezeichnete diese Aussagen gegenüber der APA am Donnerstag jedoch als "sachlich unrichtig". Er wandte sich am Donnerstag erneut an die Bürgermeisterpartei. "Es würde uns sehr freuen, der Jungen Generation und der SPÖ Wien unser Projekt vorstellen zu dürfen, damit sich deren Funktionärinnen und Funktionäre ein vollständiges Bild davon machen können", sagte Dejaco. Er betonte zudem: "Nachdem die Antragsteller nie mit uns gesprochen haben, kennen wir den Antrag und seine Begründung nicht." Man könne darum nicht näher im Detail darauf eingehen.
Zu dem Projekt läuft weiterhin ein Feststellungsverfahren bei der Stadt Wien. Dabei geht es um die Frage, ob eine mögliche Seilbahn vor dem Bau zuerst eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchlaufen muss. Zuletzt hatte die für Umweltschutz zuständige Magistratsabteilung 22 (MA 22) die Prüfung der Unterlagen zum Projekt abgeschlossen und mit dem Parteiengehör begonnen. Dieses sei mittlerweile abgeschlossen, hieß es am Donnerstag von der MA 22 auf APA-Anfrage. "Die dabei eingelangten Stellungnahmen werden derzeit geprüft", sagte eine Sprecherin. Eine Entscheidung könnte also demnächst fallen.
Zusammenfassung
- Die Wiener SPÖ steht einem Antrag der Jungen Generation kritisch gegenüber, der sich gegen die Errichtung einer Seilbahn auf den Kahlenberg ausspricht und am 20. April zur Abstimmung steht.
- Die Parteikommission empfiehlt die Annahme des Antrags, der negative Umweltauswirkungen, Zerstörung von Lebensräumen und Beeinträchtigung des historischen Ortsbilds von Kahlenbergerdorf durch das Projekt befürchtet.
- Es wird ein klares Bekenntnis der SPÖ und der Stadt Wien gegen das seit 2016 verfolgte Seilbahnprojekt gefordert, um zusätzlichen Verkehr und Umweltbelastungen zu verhindern.