Anschlag auf Adventmarkt: Todeszahl steigt, Hunderte Verletzte
Das Land Sachsen-Anhalt ordnete die Trauerbeflaggung an: Am Freitagabend fuhr ein Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Adventmarkt.
Mindestens fünf Menschen wurden getötet, darunter ein Kleinkind, hieß es bei einer Pressekonferenz am Samstag. Fast 40 Menschen wurden demnach schwerstverletzt. Insgesamt gibt es über 200 Verletzte.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reiste am Samstagvormittag nach Magdeburg. "Es gibt keinen friedlicheren, fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt", sagte er zu Mittag vor Medienvertreter:innen. Es sei ein "furchtbarer Anschlag", an solch einem Ort Menschen zu attackieren.
"Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten", so der Bundeskanzler. Er dankte den Ersthelfer:innen, Polizei sowie den Rettungskräften. Man wolle sie und die Verletzten sowie Angehörigen unterstützen, mit der Tat fertigzuwerden. Nun gelte es, die Hintergründe aufzuklären, betonte Scholz.
Er versicherte die "Solidarität des ganzen Landes". Es sei wichtig, nicht diejenigen durchkommen zu lassen, "die Hass säen wollen".
Verdächtiger unter Drogen?
Tatverdächtiger ist ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt. Er ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet er sich selbst als Ex-Muslim.
Die Polizei äußerte sich am Samstagvormittag zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung, hieß es.
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Der Fahrer stand einem Bericht der "Bild" zufolge womöglich unter Drogen. Ein erster Drogenwischtest sei positiv ausgefallen, berichtet das Blatt ohne Angaben von Quellen.
Weihnachtsmarkt bleibt geschlossen
Laut "Spiegel" wird der abgesperrte Weihnachtsmarkt heuer nicht mehr öffnen. "Hier sind Menschen gestorben. Wenn man einen Markt eröffnet, bedeutet das, dass Menschen dort Glühwein trinken und essen, wo Menschen gestorben sind. Das kann ich nicht gutheißen und das wird es nicht geben, solange ich hier was zu sagen habe", so der Beigeordnete des Magdeburger Stadtrats, Ronni Krug.
Die Aufarbeitung des "menschenverachtenden Anschlags" habe indes begonnen, teilte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff mit.
Zusammenfassung
- In der deutschen Stadt Magdeburg raste am Freitagabend ein Auto auf den Weihnachtsmarkt.
- Die Todeszahl stieg am Samstag weiter an.
- Über 200 weitere Menschen wurden verletzt.
- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einem "furchtbaren Anschlag".