Anrufe bei "Beratungsstelle Extremismus" seit Anschlag verdoppelt
Seit sechs Jahren existiert die "Beratungsstelle Extremismus". Sie soll Eltern, Lehrern, Sozialarbeitern und Menschen, die sich Sorgen machen, Hilfestellung geben. Zehn bis 15 neue Anfragen per Telefon oder E-Mail pro Woche verzeichnete man dort in der Regel. Seit dem blutigen Anschlag in der Wiener Innenstadt vor mehr als zwei Wochen erhalte man bis zu 35 neue Anfragen pro Woche. Das sagte Leiterin Verena Fabris Freitagfrüh im Ö1 "Journal um Acht".
Das Phänomen sei nicht neu, bereits nach großen Anschläge wie denen auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" oder das Konzerthaus Bataclan in Paris, sei die Zahl der Anrufe angestiegen. Anrufen würden vor allem Personen, die in direktem Kontakt mit Jugendlichen stehen wie Eltern, Lehrer oder Sozialarbeiter, so Fabris. "Die sind verunsichert, die haben Angst, dass sie etwas übersehen", sagt sie.
Mehr Unterstützung für Prävention gefordert
"Sehr spannend" sei auch, dass "in Österreich die Zustimmung auch in einschlägigen Szenen ganz ganz gering ist", soweit man das über Betroffene aus der Szene, die sich melden, mitbekomme.
Jetzt sei es wichtig, der Extremismusprävention Priorität zu geben, fordert Fabris. Der Bereich sei in Österreich "nicht sehr hoch dotiert". Da sei "noch viel Luft nach oben".
Die "Beratungsstelle Extremismus" ist österreichweit kostenlos und anonym erreichbar; entweder telefonisch unter der 0800 202044 oder per E-Mail.
Zusammenfassung
- Die "Beratungsstelle Extremismus" verzeichnet seit dem Anschlag in der Wiener Innenstadt zeitweise doppelt so viele Anrufe von Eltern, Sozialarbeitern oder Lehrern.
- Zehn bis 15 neue Anfragen per Telefon oder E-Mail pro Woche verzeichnete man dort in der Regel. Seit dem blutigen Anschlag in der Wiener Innenstadt vor mehr als zwei Wochen erhalte man bis zu 35 neue Anfragen pro Woche, sagt Leiterin Verena Fabris.
- Anrufen würden vor allem Personen, die in direkten Kontakt mit Jugendlichen stehen wie Eltern, Lehrer oder Sozialarbeiter, so Fabris. "Die sind verunsichert, die haben Angst, dass sie etwas übersehen", sagt sie.
- Seit sechs Jahren existiert die "Beratungsstelle Extremismus". Sie soll Eltern, Lehrern, Sozialarbeitern oder einfach Menschen, die sich Sorgen machen, Hilfestellung geben.