Anklage nach Brand mit 13 Toten in spanischer Diskothek
Das Feuer war in der Nacht zum 1. Oktober im "Fonda Milagros" ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich noch auf zwei weitere Diskotheken aus, darunter das "Teatre". Die Todesopfer wurden aber alle in der überwiegend von Lateinamerikanern besuchten Disco "Fonda Milagros" gefunden, wo eine Geburtstagsfeier stattgefunden hatte. Die Leichen waren so stark verkohlt, dass die Polizei die Angehörigen um DNA-Proben bitten musste, um die Opfer identifizieren zu können.
Im Prozess will das Gericht in Murcia nun neun Augenzeugen befragen, die in der Unglücksnacht in der Disco gewesen waren und Verbrennungen oder Rauchvergiftungen erlitten hatte. Die Richterin forderte zudem ein Gutachten zu einer in der Disco genutzten Funkenmaschine an.
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Murcia hatten die Betreiber keine Betriebserlaubnis für die beiden Diskotheken gehabt. Die Stadt habe im Jänner 2022 die Schließung angeordnet, da die Betreiberfirma nur für einen von zwei Clubs - das "Teatre" - eine Lizenz besessen habe, nicht aber für das später im selben Gebäude eröffnete "Fonda Milagros". Die Betreiber wiesen das zurück.
In Spanien kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Katastrophen in Diskotheken. Im Jahr 2017 wurden in einer vollgepackten Diskothek auf der Ferieninsel Fuerteventura 40 Menschen verletzt, als eine Decke kollabierte. 1990 kamen 43 Menschen bei einem Brand in einer Diskothek in der nordspanischen Stadt Saragossa ums Leben.
Zusammenfassung
- Zweieinhalb Monate nach einem verheerenden Brand mit 13 Toten in einer Diskothek im Südosten Spaniens hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Menschen erhoben.
- Ihnen wird fahrlässige Tötung zur Last gelegt, wie das zuständige Gericht in Murcia am Montag mitteilte.
- Unter den Angeklagten sind die Betreiber der Diskotheken "Teatre" und "Fonda Milagros".
- Die Flammen breiteten sich noch auf zwei weitere Diskotheken aus, darunter das "Teatre".