Anhörungen nach Giftpilz-Essen in Australien gestartet
Sie hatte im vergangenen Juli ihre Ex-Schwiegereltern und ein weiteres Ehepaar zum Lunch eingeladen. Auf den Tisch kam Beef Wellington - Rinderfilet in Blätterteig, verfeinert mit Pilzen. Am Ende waren drei der Gäste tot, der vierte überlebte nur knapp nach zwei Monaten im Krankenhaus. Der Fall sorgt in Australien bis heute für Schlagzeilen.
Patterson hatte nach dem fatalen Mittagessen beteuert, dass sie das Gericht sowohl mit frischen Champignons aus einem Supermarkt als auch mit getrockneten Pilzen aus einem Asia-Shop zubereitet habe. Forensische Tests ergaben aber später, dass die Gäste den hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) verzehrt hatten, auch "Todeskappe" genannt. Experten zufolge ist eine dadurch verursachte Vergiftung extrem qualvoll und meist tödlich.
Die Staatsanwaltschaft wirft Patterson zudem vor, mehrmals versucht zu haben, ihren Ex-Mann zu töten. Die Angeklagte, die im November festgenommen worden war, plädiert in allen Anklagepunkten auf unschuldig.
Das Gericht hat angeordnet, dass der Inhalt der Vorverhandlung nicht öffentlich gemacht werden darf. Auch müssen die Geschworenen noch bestimmt werden, bevor der eigentliche Mordprozess beginnen kann. Der nächste Termin vor dem Obersten Gericht soll im August stattfinden.
Zusammenfassung
- Drei Monate nach dem Tod von drei Gästen durch den Verzehr von giftigen Pilzen in Australien hat das Oberste Gericht in Melbourne die Anhörungen gegen Erin Patterson begonnen.
- Während Patterson auf unschuldig plädiert, bleibt der Inhalt der Vorverhandlungen unter Verschluss. Die Auswahl der Geschworenen steht noch aus, der nächste Gerichtstermin ist für August geplant.