Großfahndung in OÖ: Polizei bittet, Waldgebiete zu meiden

Nach der tödlichen Gewalttat in Oberösterreich sucht die Polizei weiter fieberhaft nach dem tatverdächtigen Jäger - auch die Nachbarländer sind informiert. Unterdessen hat der Jagdverband eine Bitte an seine Mitglieder.

Am Montag dürfte der Jäger Roland Drexler (56) einen ÖVP-Bürgermeister sowie einen ehemaligen Jagdleiter erschossen haben. Am nächsten Tag sitzt der Schock noch tief, gefunden wurde der Mann bislang nicht. Die Polizei arbeitet unterdessen weiter intensiv daran und sprach von einer "Hochsicherheitszone". Sie will die Region erst verlassen, wenn der Verdächtige gefasst wurde. 

"Wir haben eine Hundertschaft an Polizisten vor Ort. Das reicht von der Cobra über sämtliche Sondereinheiten - alles Mögliche an uniformierten Kräften. Hunde sind im Einsatz, Drohnen sind im Einsatz, der Hubschrauber fliegt. Alles, was möglich ist, setzen wir ein", sagte Polizeisprecherin Ulrike Handlbauer im "Ö1 Morgenjournal". 

Unterdessen warnt die Polizei die Bevölkerung, Waldgebiete zu meiden, "um die Einsatzkräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern", wie sie auf X (früher Twitter) mitteilte.

Ausland alarmiert

Wie Ö1 weiter berichtete, wurden auch die Behörden in Tschechien und Deutschland alarmiert. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Täter dorthin abgesetzt habe. 

Tatort in OÖPULS 24

Bislang blieben die Informationen der Polizei an die Bevölkerung noch recht vage. Im Laufe des Tages könnten sich Polizei und Staatsanwaltschaft aber an die Öffentlichkeit wenden. 

Am Montagnachmittag veröffentlichte die Polizei ein Foto des Mannes und das Kennzeichen (RO-231EL) des silbernen VW Caddy, mit dem er unterwegs sei. Die Polizei bittet um Hinweise an den Polizeinotruf 133.

Die Polizei warnte ausdrücklich: Der Mann ist bewaffnet und gilt als extrem gefährlich. Man solle ihn keinesfalls ansprechen oder aufhalten, sondern direkt den Notruf wählen. 

Video: Fahndung geht weiter

Verband bittet: Jäger sollen nicht mehr jagen

Mit dem Gesetz sei der gesuchte 56-Jährige nicht in Konflikt gekommen, allerdings sei er in der Jägerszene immer wieder durch Wilderei aufgefallen, hieß es am Dienstag von einem ORF-Reporter. Daher sei es auch zu Streitigkeiten gekommen. Die beiden erschossenen Opfer sind ebenfalls Jäger - gesicherte Erkenntnisse rund um ein Motiv gibt es bislang allerdings nicht. 

Der Landesjagdverband Oberösterreich bat seine Mitglieder jedoch bereits um ihre Unterstützung. "Wir bitten alle Jägerinnen und Jäger, aus Rücksicht auf die polizeiliche Großfahndung so lange auf den Ansitz und die Jagd zu verzichten, bis der Täter gefunden wurde. Jeder Schuss löst einen ungewollten Polizeigroßeinsatz aus", zitiert die "Krone" aus einem Rundschreiben.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der tödlichen Gewalttat in Oberösterreich sucht die Polizei weiter fieberhaft nach dem tatverdächtigen Jäger - auch die Nachbarländer sind informiert.
  • Die Polizei arbeitet unterdessen weiter intensiv daran, den Mann zu finden und sprach von einer "Hochsicherheitszone".
  • Wie Ö1 weiter berichtete, wurden auch die Behörden in Tschechien und Deutschland alarmiert. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Täter dorthin abgesetzt habe. 
  • Unterdessen hat der Jagdverband eine Bitte an seine Mitglieder.