Ärztekammer: Bevölkerung hat "Respekt vor Covid" verloren
Angesichts der Rekord-Krankenstände, Zehntausende davon aufgrund einer Covid-Infektion, hat die Ärztekammer Wien am Dienstag zum Tragen von FFP2-Masken in Ordinationen aufgerufen.
"Es ist leider so, dass man in der Bevölkerung den Respekt vor Covid verloren hat", sagt Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied im PULS 24 Interview. Man würde Covid als "eh nur einen Schnupfen" abtun, dem sei aber nicht so.
Zwar sei die Erkrankung "deutlich milder geworden", doch besonders Risikopatient:innen würden bei einer Infektion weiterhin auch ins Krankenhaus müssen. Kamaleyan-Schmied betont, dass auch junge Leute oftmals länger erkranken und sie dann in der Arbeit fehlen.
"Respekt vor Covid" aktivieren
Man müsse den "Respekt vor Covid" wieder aktivieren, so Kamaleyan-Schmied. Die Ärztekammer ruft deswegen dazu auf, in Arztpraxen und überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen, wieder Masken zu tragen. Zudem solle man sich vermehrt die Hände desinfizieren und lüften.
In ihrer eigenen Ordination stünden bereits seit Längerem Masken zur Verfügung. Arztpraxen könnten aber selbständig entscheiden, wie sie die Empfehlung handhaben wollen.
Für ein verpflichtendes Masken-Tragen sei Kamaleyan-Schmied nicht, das hätte in der Vergangenheit zu einer "polarisierten Gesellschaft" geführt. Stattdessen appelliere sie "an den Hausverstand", denn das Gesundheitssystem sei "am Limit".
Zusammenfassung
- Die Ärztekammer Wien empfiehlt das Tragen von Masken, denn eine Corona-Infektion sei eben nicht "nur ein Schnupfen", so Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied.
- Zwar sei die Erkrankung "deutlich milder geworden", doch besonders Risikopatient:innen würden bei einer Infektion weiterhin auch im Krankenhaus behandelt müssen.
- Man müsse den "Respekt vor Covid" wieder aktivieren.
- Für ein verpflichtendes Masken-Tragen sei Kamaleyan-Schmied nicht, das hätte in der Vergangenheit zu einer "polarisierten Gesellschaft" geführt.