Ab Montag gelten weitere Verschärfungen der Corona-Maßnahmen
Ausgenommen sind Schwangere und Personen, denen der entsprechende Schutz aus gesundheitlichen Gründen nicht zumutbar ist. Zudem gilt in der Öffentlichkeit nunmehr ein Zwei-Meter-Abstand. Davon ausgenommen sind Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben, sowie nicht im gemeinsamen Haushalt wohnhafte Lebenspartnerinnen und Lebenspartner, einzelne engste Angehörige und einzelne wichtige Bezugspersonen. "Der verbesserte Schutz der Bevölkerung durch die FFP2-Schutzmaske und die Verdoppelung des Mindestabstandes sind die richtigen Antworten auf die sich auch in Österreich ausbreitenden Mutationen, die erhöhtes Infektionsrisiko bewirken. Das braucht besseren Schutz", appellierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag an die Bevölkerung.
Das bedeutet, dass FFP2-Masken neben öffentlichen Verkehrsmitteln auch in Fahrgemeinschaften, in Seil- und Zahnradbahnen, in Kundenbereichen von Betriebsstätten des Handels sowie von Betriebsstätten nicht körpernaher Dienstleistungsbetriebe, auf (Indoor- und Outdoor-) Märkten, beim Parteienverkehr von Verwaltungsbehörden und Verwaltungsgerichten, in der Gastronomie beim Abholen von Speisen sowie in Betriebskantinen, und in Beherbergungsbetrieben, die für dringende berufliche Zwecke betreten werden dürfen, getragen werden müssen.
Die FFP2-Pflicht gilt erst ab dem Alter von 14 Jahren. Kinder ab sechs Jahren können stattdessen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Jüngere Kinder müssen den Mund-Nasenbereich nicht abdecken.
Ergänzend zu den schon bisher verpflichtenden Tests im Gesundheits- und Pflegebereich sind nun auch für Arbeitnehmer mit Kundenkontakt (z. B. Handel, Dienstleistungen, Verkehr), Lehrer und Elementarpädagogen, Arbeiter in der Lagerlogistik, sofern der Mindestabstand regelmäßig unterschritten wird, Personen im öffentlichen Dienst im Parteienverkehr und Spitzensportlern (Kontakt- und Mannschaftssport) wöchentliche Berufsgruppentestungen vorgesehen. Dabei gilt: Wer nicht getestet ist, muss eine FFP2-Maske tragen. Für getestete Personen ist ein Mund-Nasen-Schutz ausreichend. Im Gesundheits- und Pflegebereich sind sowohl Testungen als auch FFP2-Masken (bei Kontakt zu Patienten bzw. Bewohnern) vorgeschrieben. Für Bibliotheken ist ab morgen Click&Collect möglich.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Österreich weiterhin auf einem hohen Niveau. In den vergangenen 24 Stunden wurden 1.202 Fälle neu eingemeldet, berichteten Gesundheits- und Innenministerium am Sonntag. Angesichts dessen, dass am Wochenende oft weniger getestet und gemeldet wird, kann nicht wirklich von einem Rückgang gesprochen werden. Seit Pandemiebeginn haben sich 404.714 Menschen in Österreich mit SARS-CoV-2 angesteckt, 7.418 haben Covid-19 nicht überlebt.
Die meisten Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden in Wien mit 274 Fällen gemeldet, gefolgt von Niederösterreich mit 197 und der Steiermark mit 149 Fällen. In Oberösterreich gab es 143 Neuansteckungen, in Salzburg 137, in Tirol 109, in Kärnten 102, Vorarlberg 60 und im Burgenland 31.
Derzeit befinden sich 1.817 Personen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, das sind um 31 Patienten weniger als am Samstag. Davon mussten 320 der Erkrankten auf Intensivstationen behandeln werden. Auch hier gab es einen Rückgang von drei Patienten.
Zurück ging vorerst die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen. Von Samstag auf Sonntag wurden 29 Fälle gemeldet, tags zuvor waren es noch 59. Die meisten Sterbefälle gab es in Oberösterreich mit zehn und in Wien mit neun Toten. 381.654 jemals positiv Getestete haben eine Infektion bisher bereits wieder überstanden, das sind 1.406 mehr als noch am Samstag. Die Zahl der aktiven Fälle sank um 233 auf 15.642.
Laut Anschober wurden bisher 170.000 Corona-Schutzimpfungen in Österreich durchgeführt. Nach Informationen des Bundeskanzleramts sind zudem zwei Bundesländer mit den Erstimpfungen der Senioren- und Pflegeheime fertig. In der Steiermark wurden in allen 230 Heimen und in Kärnten in allen 76 Heimen alle Bewohner und Bewohnerinnen sowie alle Beschäftigten, die das wollten, mit der sogenannten Grundimmunisierung versorgt. In Vorarlberg sind 48 von 49 Heime mit der Erstimpfung fertig, in Tirol 90 von 97 Heime, in Salzburg 73 von 75, in Niederösterreich 92 von 96 und in Oberösterreich 116 von 123 Heime. Aus Wien und dem Burgenland hat das Kanzleramt keine Zahlen zur Verfügung. "Trotz der Schwierigkeiten bei der Lieferung geht das Impfen in den besonders schutzbedürftigen Gruppen voran. Es gilt: Ältere Menschen zuerst. Wir müssen dranbleiben und dürfen uns nicht entmutigen lassen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Laut Anschober wurde in tausenden Fällen auch schon die Zweitimpfung durchgeführt, die nun in den nächsten Wochen im Mittelpunkt steht. In der zweiten Februarhälfte wird damit der Schutz der vulnerabelsten Gruppe in Österreich abgeschlossen sein - das bedeutet viel weniger Erkrankungen und Todesfälle. Die Impfbereitschaft in den Alters- und Pflegeheimen steigt weiter, vielfach wird wegen steigender Impfbereitschaft noch ein dritter Impftermin in den Heimen angeboten, so der Gesundheitsminister. "Mit Stand heute wurden bereits über 80 Prozent der durchgeführten Corona-Schutzimpfungen in den e-Impfpass eingetragen."
(S E R V I C E - Informationen zu aktuellen Maßnahmen sowie häufig gestellten Fragen auf der Homepage des Sozialministeriums unter http://go.apa.at/iIC8tU9S)
Zusammenfassung
- Nachdem die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in Österreich konstant bleiben und nicht zurückgehen und nun auch hierzulande die ansteckenden Mutationen aufgetaucht sind, werden ab Montag die Corona-Schutzmaßnahmen weiter verschärft.
- Ab Mitternacht gilt für alle ab 14 Jahren, die höherwertigen FFP2-Masken im Handel, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Dienstleistern wie Kfz-Werkstätten sowie in Ordinationen verpflichtend zu tragen.