6.995 neue Fälle - Stagnation auf "dramatisch hohem Niveau"
Allerdings schlägt die zweite Coronawelle in den österreichischen Pflege- und Altersheimen mit deutlich mehr Wucht zu als die erste. Mehr als die Hälfte aller Covid-19-Opfer in Heimen (323 von 607) wurde alleine in den vergangenen 40 Tagen verzeichnet. Im Burgenland wurden überhaupt 100 Prozent der Corona-Toten in Heimen im Zeitraum vom 1. Oktober bis 12. November verzeichnet, in Niederösterreich waren es 91 Prozent und in Oberösterreich 82 Prozent.
Das Gesundheitsministerium berichtete, dass die Bewegungsintensität zwar eindeutig geringer als in der Vorwoche, aber noch immer deutlich höher als beim ersten Lockdown im Frühling ist. Anschober appellierte daher neuerlich an die Bevölkerung, die Kontakte massiv zu verringern und die Möglichkeiten von Home-Office zu nützen.
Auswirkungen des seit Dienstag gültigen harten Lockdowns sind bei den Infektionszahlen noch nicht ersichtlich, sehr wohl aber Auswirkungen des Teil-Lockdowns, der bereits seit 3. November in Kraft ist. Die massiven Zuwächse konnten gestoppt werden, eine klare Abnahme jedoch noch nicht eingeleitet werden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bleibt dramatisch hoch, konstatierte das Gesundheitsministerium.
So stieg am Donnerstag die Zahl der bestätigten aktiven Fälle auf 77.026 - um 130 mehr als am Mittwoch. Damit bleibt sie seit 13. November bei rund 77.000, am 12. November waren es noch rund 72.100 gewesen.
"Die kommenden zwei Wochen werden die entscheidenden Tage für unsere Intensivstationen. Durch ein massives Verringern der Kontakte können wir alle unterstützen. Die Arbeitssituation für die MitarbeiterInnen in den Krankenhäusern wird immer schwieriger, der Druck steigt", konstatierte Anschober und dankte allen Spitalsmitarbeitern für ihr Engagement.
Wie aus den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium hervorgeht, waren am Donnerstag insgesamt 4.614 Covid-19-Patienten hospitalisiert. 683 benötigten intensivmedizinische Versorgung, am Mittwoch waren es 682 gewesen. In der vergangenen Woche waren in Summe 137 Intensivpatienten hinzugekommen, was einem Anstieg von 25 Prozent entspricht. Insgesamt mussten am Donnerstag 803 Patienten mehr als vor einer Woche im Krankenhaus behandelt werden.
Die Zahl der Toten stieg um 62 - seit Beginn der Pandemie sind 2.116 Menschen an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben. Am Mittwoch waren in Österreich erstmals mehr als 100 Covid-19-Tote binnen 24 Stunden verzeichnet worden. Im Schnitt starben in der vergangenen Woche täglich 73 Menschen an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.
In den vergangenen 24 Stunden wurden 31.316 PCR-Tests in das Epidemiologische Meldesystem (EMS) eingespeist. Die Positivrate lag mit knapp 7.000 Neuinfektionen bei 22,33 Prozent.
In der vergangenen Woche kamen durchschnittlich 6.720 Neuinfektionen täglich hinzu - vergangenen Donnerstag lag dieser Wert noch bei 7.018. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner betrug am Donnerstag 528,5. Seit Beginn der Pandemie wurden österreichweit 228.683 Menschen positiv getestet. 149.541 gelten als genesen.
Die meisten Neuinfektionen gab es am Donnerstag erneut in Oberösterreich. Hier wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.706 neue Fälle eingemeldet. Binnen einer Woche waren in Oberösterreich mehr als 10.000 Neuinfektionen hinzugekommen. Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle stieg auf mehr als 13.600 - Oberösterreich hat somit hinter Wien mit knapp 16.000 aktuell die meisten Infizierten.
Wien verzeichnete in den vergangenen 24 Stunden 1.188 Neuinfektionen, Niederösterreich 985 und Tirol 913. Die Steiermark speiste seit Mittwoch 726 neue Fälle in das EMS ein, Salzburg 495, Kärnten 482 und Vorarlberg 355. Im Burgenland kamen seit Mittwochvormittag 145 Neuinfektionen hinzu.
Zusammenfassung
- Knapp 7.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind am Donnerstag in Österreich gemeldet worden.
- Für Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bedeutet das die Fortsetzung der "Stagnation auf dramatisch hohem Niveau".
- Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bleibt dramatisch hoch, konstatierte das Gesundheitsministerium.
- Hier wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.706 neue Fälle eingemeldet.