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38 Mio. Euro Schaden: Europaweiter Schlag gegen Autoschieber

Mit einer länderübergreifenden Razzia sind europäische Ermittler im großen Stil gegen Autoschieber wegen millionenschweren Steuerbetrugs vorgegangen. Dazu wurden am Mittwoch und Donnerstag europaweit mehr als 500 Objekte durchsucht, wie eine Sprecherin der Europäischen Staatsanwaltschaft (Eppo) in Köln am Freitag mitteilte. Fünf Hauptverdächtige wurden in Deutschland und Italien festgenommen. Sie sollen einen Steuerschaden von mehr als 38 Millionen Euro verursacht haben.

Den Tätern wird den Angaben zufolge groß angelegter Mehrwertsteuerbetrug beim internationalen Handel mit mehr als zehntausend Autos vorgeworfen. Laut Eppo bestand das System aus einem großen Netzwerk. Etwa 60 Verdächtige sollen an der organisierten Gruppe beteiligt gewesen sein. Der Betrug funktionierte über eine Kette von dubiosen Unternehmen in drei europäischen Ländern. Die Beteiligten kauften über eine als legal getarnte Firma in Deutschland zunächst Autos bei Autohändlern und beantragten die Rückerstattung der gezahlten Mehrwertsteuer vom deutschen Staat.

Anschließend verkauften die Verdächtigen die Autos an Firmen in Italien und Ungarn ohne Mehrwertsteuer weiter. Die von Endkunden gezahlte Mehrwertsteuer wurde schließlich von den kriminellen Firmen als Gewinn einbehalten. Zwischen 2017 und Juni 2023 erzielten sie demnach einen betrügerischen Umsatz von mehr als 225 Millionen Euro. Neben circa 290 Durchsuchungen in Deutschland kam es in weiteren europäischen Ländern zu 220 Durchsuchungen, unter anderem in Italien, Portugal und den Niederlanden. Beteiligt an der Razzia waren rund 2.000 Beamte. Die Ermittler beschlagnahmten Vermögenswerte von etwa vier Millionen Euro. Den Verdächtigen werden Mehrwertsteuerbetrug, Steuerhinterziehung, organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Urkundenfälschung vorgeworfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit einer länderübergreifenden Razzia sind europäische Ermittler im großen Stil gegen Autoschieber wegen millionenschweren Steuerbetrugs vorgegangen.
  • Dazu wurden am Mittwoch und Donnerstag europaweit mehr als 500 Objekte durchsucht, wie eine Sprecherin der Europäischen Staatsanwaltschaft (Eppo) in Köln am Freitag mitteilte.
  • Anschließend verkauften die Verdächtigen die Autos an Firmen in Italien und Ungarn ohne Mehrwertsteuer weiter.