30 Tiere gerissen: Seltener Schneeleopard eingefangen
Der Schneeleopard sei im ländlichen Bezirk Sibak in der Provinz Badachschan eingefangen worden, sagte der stellvertretende Bezirksgouverneur Abdulrahman Kasra am Sonntag.
Demnach saß der Leopard auf einer umzäunten Weide fest, auf der er zuvor rund 30 Stück Vieh getötet hatte.
Wieder in Wildnis entlassen
Das Jungtier sei in die Provinzhauptstadt Faisabad gebracht worden und befinde sich auf dem Grundstück des Gouverneurs, fügte Kasra hinzu.
Die Tierschutzvereinigung in Badachschan teilte mit, der Schneeleopard solle wieder in die Wildnis entlassen werden.
Ein Tierarzt habe ihn wegen einer Beinverletzung behandelt. "Die Behörden haben uns versprochen, dass sie den Leopard bald wieder im Bezirk Sibak freilassen", sagte der Tierschützer Chorosch Sahel.
"Gefährdet": Zahl der Tiere geht zurück
Der bergige Nordosten Afghanistans ist einer der wenigen Lebensräume des Schneeleoparden, der normalerweise schwer zu fassen ist. Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Schneeleoparden als "gefährdet". Ihre Zahl geht wegen der Folgen des Klimawandels, der Zerstörung seines Lebensraums und Wilderei zurück.
Experten befürchten, dass die Baumgrenze wegen der zunehmenden Temperaturen steigen und dies Viehzüchter veranlassen könnte, in höheren Gebieten Pflanzen anzubauen und Tiere grasen zu lassen - und damit in den Lebensraum der Schneeleoparden einzudringen.
Bei einem ähnlichen Vorfall waren im vergangenen Jahr Berichten zufolge rund 40 Nutztiere in Badachschan durch einen Schneeleoparden getötet worden.
Zusammenfassung
- Im bergigen Nordosten Afghanistans wurde ein seltener Schneeleopard eingefangen, der zuvor rund 30 Nutztiere auf einer umzäunten Weide gerissen hatte.
- Nach einer Behandlung wegen einer Beinverletzung plant die Tierschutzvereinigung in Badachschan, den Leopard wieder in die Wildnis zu entlassen.
- Schneeleoparden sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als 'gefährdet' eingestuft, da ihre Zahl aufgrund von Klimawandel, Zerstörung ihres Lebensraums und Wilderei stetig abnimmt.