Studie
2024 so viele Journalisten getötet wie nie
Besonders verheerend ist dem Bericht zufolge die Lage in Nahost: Israel sei für fast 70 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas seien 85 Journalist:innen durch israelische Streitkräfte getötet worden, in mindestens zehn Fällen gezielt. Damit bestätigt das CPJ weitgehend die Einschätzung von Reporter ohne Grenzen (RSF), die ebenfalls die israelische Armee für einen Großteil der Todesfälle verantwortlich machen.
Israel weist Vorwürfe zurück
Das israelische Militär weist die Vorwürfe zurück. Es seien nicht genügend Informationen vorgelegt worden, um die mutmaßlichen Vorfälle zu überprüfen. "Die israelischen Streitkräfte haben Journalisten nie absichtlich ins Visier genommen und werden dies auch nie tun", teilte das Militär mit.
Journalist:innen weltweit zunehmend bedroht
Doch nicht nur in Gaza ist die Lage für Medienschaffende lebensgefährlich. Auch im Sudan, in Pakistan, Haiti und Mexiko sind Journalist:innen besonders bedroht. Weltweit ist die Zahl der getöteten Reporter:innen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Laut CPJ kamen 2023 insgesamt 102 Medienschaffende ums Leben, 2022 waren es 69. Den bisherigen Höchststand verzeichnete das Jahr 2007 mit 113 Toten – fast die Hälfte davon im Irak-Krieg. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden laut Reporter ohne Grenzen mehr als 1700 Journalist:innen getötet.
Seit Jahresbeginn hat das CPJ bereits mindestens sechs weitere Todesfälle dokumentiert.
Zusammenfassung
- 2023 wurden laut CPJ so viele Journalist:innen getötet wie nie zuvor, teilte das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) mit.
- Mindestens 124 Reporter:innen starben in 18 Ländern, ein Höchststand seit über 30 Jahren.
- Fast 70 Prozent der Todesfälle hätten sich laut CPJ sich im Krieg zwischen Israel und der Hamas ereignet.