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Bombendrohungen: Verdächtiger in der Schweiz ausgeforscht

Mehrere Bahnhöfe, Schulen und Einkaufszentren waren in den vergangenen Wochen wegen Bombendrohungen kurzfristig gesperrt worden. Ein Verdächtiger wurde nun in der Schweiz ausgeforscht. Er soll der mutmaßliche Urheber der Droh-E-Mails sein.

Nach der Serie an Bombendrohungen gegen zahlreiche Einrichtungen in Österreich konnte ein 20-Jähriger in der Schweiz lokalisiert werden. Gegen ihn wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen. Das gab das Innenministerium am Montag bekannt.

Der Verdächtige konnte durch Ermittlungsarbeit des Staatsschutzes in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften in Graz und Linz ausgeforscht werden. 

Die Drohungen richteten sich gegen Bahnhöfe, Schulen, aber auch Einkaufszentren und Banken. 

Die Behörden ermitteln seit 30. September wegen insgesamt österreichweit 27 anonymen Bombendrohungen, die dabei stets per E-Mail eingegangen waren.

Video: Bombendrohung an Schulen - Hilferuf aus Kärnten

Festnahme unbestätigt

Für wie viele Drohungen der Schweizer konkret verantwortlich sein soll, wollte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag nicht näher kommentieren.

Da sich der Verdächtige noch in seiner Heimat auf freiem Fuß befinde, könne man noch nicht näher auf den derzeitigen Ermittlungsstand eingehen, hieß es auf APA-Anfrage. Medienberichte, wonach der 20-Jährige bereits festgenommen worden sei, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums indessen nicht.

Haftbefehl an Schweizer Behörden übermittelt

Ebenfalls involviert in die Ermittlungen sind das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Vorarlberg sowie die weiteren acht Landesämter zusammen mit der Staatsanwaltschaft Graz und der Staatsanwaltschaft Linz. Die Linzer Anklagebehörde führt mittlerweile den Akt.

Der bereits erlassene EU-Haftbefehl sei bereits zur Prüfung und Vollziehung an die Schweizer Behörden übermittelt worden. "Dies kann einige Wochen in Anspruch nehmen", hieß es vom Innenministerium. Die Hintergründe der Drohungen müssten jedoch noch weiter aufgeklärt werden, betonte das Ministerium am Montag.

Laut ÖBB waren allein von den ersten fünf Bombendrohungen an Bahnhöfen rund 450 Züge sowie Tausende Fahrgäste betroffen. Insgesamt sei es dabei zu Unterbrechungen des Zugverkehrs im Ausmaß von rund acht Stunden gekommen, erklärten die Bundesbahnen vergangene Woche.

ribbon Zusammenfassung
  • Mehrere Bahnhöfe, Schulen und Einkaufszentren waren in den vergangenen Wochen wegen Bombendrohungen kurzfristig gesperrt worden.
  • Ein Verdächtiger wurde nun in der Schweiz ausgeforscht.
  • Er soll der mutmaßliche Urheber der Droh-E-Mails sein.