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Ruttensteiner nach 5:2 euphorisiert:"Unglaublicher Auftritt"

Seinen bisher größten Erfolg als israelischer Teamchef hat Willi Ruttensteiner ausgerechnet gegen die Auswahl seines Heimatlandes gefeiert. Mit dem 5:2 am Samstag im Sammy Ofer Stadium gegen Österreich festigte die Nummer 81 der FIFA-Weltrangliste zur Halbzeit der WM-Qualifikation Rang zwei in Gruppe F und sorgte für einen "großen Tag für den israelischen Fußball", wie der seit Juli 2020 amtierende Oberösterreicher danach zu Protokoll gab.

Beim 4:2 der Israelis gegen das ÖFB-Team vor zweieinhalb Jahren ebenfalls in Haifa hatte Ruttensteiner als Sportchef fungiert. Diesmal durfte er sogar einen noch höheren Sieg bejubeln. "Es war ein unglaublicher Auftritt meiner Mannschaft. Ich hätte mir nie gedacht, dass wir fünf Mal gegen Österreich treffen", gestand der 57-Jährige.

Ruttensteiner arbeitete von 1999 bis zu seinem wenig freundschaftlich verlaufenen Abschied 2017 beim ÖFB, die letzten 16 Jahre davon als Sportdirektor. "Es war sehr emotional. Als die österreichische Hymne gespielt wurde, wollte ich schon mitsingen, aber ich wollte objektiv bleiben und die Emotionen kontrollieren", erzählte Ruttensteiner.

Am Ende durfte der ehemalige österreichische U21-Teamchef seinen Emotionen freien Lauf lassen, war aber auch bemüht, keine allzu überzogenen Erwartungen für die kommenden Partien aufkommen zu lassen. "Es ist nur ein Spiel und es sind nur drei Punkte. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken." Am Dienstag geht es auswärts gegen den überlegenen Spitzenreiter Dänemark, der in fünf Partien noch keine Punkte abgegeben und keinen Gegentreffer kassiert hat.

Zumindest mit einem Torerfolg könnte es gegen den EM-Semifinalisten klappen, nimmt man die jüngsten drei Bewerbspartien der Israelis als Maßstab, in denen sie nicht weniger als 13 Tore erzielten. Sechs davon gingen auf das Konto von Samstag-Doppeltorschütze Eran Zahavi, immerhin drei auf jenes von Munas Dabbur.

Dennoch ist der frühere Salzburg-Goalgetter für die israelischen Fans ein Rotes Tuch - der nunmehrige Hoffenheim-Profi wurde am Samstag in Haifa selbst nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 vom heimischen Publikum bei jeder Ballberührung ausgepfiffen, weil er im vergangenen Frühjahr während der Unruhen auf dem Tempelberg auf Instagram das Koran-Zitat "Gott wird sich an den Sündern rächen" gepostet hatte.

Ruttensteiner sagte Dabbur Unterstützung zu. "Wir halten zusammen, jeder hilft ihm. Wir sind eine Einheit", betonte der Oberösterreicher. Sollte sein Team Rang zwei halten und sich dann im März 2022 auch noch im Play-off durchsetzen, wäre Israel zum insgesamt zweiten Mal bei einer WM. Zuvor nahm man lediglich an der WM 1970 teil, damals wurde das Ticket allerdings noch als Mitglied des asiatischen Kontinentalverbandes gelöst.

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