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17-Jähriger für Bauchstich zu acht Jahren verurteilt

Der 17-jährige Angeklagte sprach von einem "Denkzettel", das Grazer Straflandesgericht von versuchtem Mord: Der Teenager wurde am Donnerstag nicht rechtskräftig zu acht Jahren Haft verurteilt.

Der 17-Jährige soll im Oktober 2023 in Feldbach einem 16-Jährigen mit einem Messer einen Stich in den Bauch versetzt haben. Einige Wochen vorher war es zu einer Rauferei gekokmmen.  Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Mehrere Zeugen im Alter von 15 bis 19 schilderten, wie es zwischen dem späteren Opfer und dem Angeklagten Wochen vor dem blutigen Angriff zu einem Streit gekommen war. 

Der Beschuldigte war auf einige Burschen zugegangen und spuckte dem 16-Jährigen ins Gesicht. Dieser versetzte ihm daraufhin einen Faustschlag. "Dann sind wir hinter die Schule gegangen", erzählte einer der Zeugen. Dort ging der "Kampf" weiter. Die Zeugen schauten zu. Der 17-Jährige unterlag und versprach, "das wird ein Nachspiel geben".

Vier-Augen-Gespräch - mit Messer

Als Wochen später der Angeklagte auf den 16-Jährigen zuging und mit ihm allein reden wollte, hatten die anderen schon kein gutes Gefühl. "Wir haben uns Sorgen gemacht, als er nach fünf Minuten nicht da war", beschrieb es ein Bekannter der beiden.

Kurz danach läutete das Telefon. "Er hat gesagt, er ist abgestochen worden", erzählte einer der Burschen. Sie fanden den Verletzten am Boden liegend und blutüberströmt vor.

"Ich habe ihm den Darm wieder hineingeschoben und die Wunde zugehalten", erinnerte sich ein Freund des Schwerverletzten.

Zeugen besuchten Angeklagten zuhause

Alle wussten, wer zugestochen hatte, aber der Polizei gegenüber schwiegen zunächst alle. Sie gingen zum Haus des mutmaßlichen Täters und "wollten nur mit ihm reden". Einer sagte dann, "wir wollten das selbst regeln, was aber unrealistisch war" - zumal der Vater des 17-Jährigen sie an dem "Gespräch" hinderte und die Polizei kam.

Erstmals kam zur Sprache, dass der Angeklagte laut den Angaben eines Zeugen "alle Drogen konsumiert" habe, "er ist richtig krank im Kopf". Der Bewährungshelfer hatte dagegen eine gute Meinung von dem Jugendlichen und sprach von einer "dümmlichen Ehrgefühlsgeschichte", die den jungen Mann, der sich bereits "stabilisiert hat", wieder zurückgeworfen habe.

Die Geschworenen entschieden 7:1 auf versuchten Mord. Der 17-Jährige wurde zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

ribbon Zusammenfassung
  • Der 17-jährige Angeklagte sprach von einem "Denkzettel", das Grazer Straflandesgericht von versuchtem Mord: Der Teenager wurde am Donnerstag nicht rechtskräftig zu acht Jahren Haft verurteilt.
  • Der 17-Jährige soll im Oktober 2023 in Feldbach einem 16-Jährigen mit einem Messer einen Stich in den Bauch versetzt haben.
  • Die Geschworenen entschieden mit 7:1 Stimmen für versuchten Mord.