1,25 Millionen Grippeimpfungen für Österreich bestellt
Eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems durch die Corona-Pandemie und die jährliche Grippewelle soll diesen Winter unter anderem durch eine Steigerung der Impfquote gegen die Influenza vermindert werden. Diese lag in den vergangenen Jahren in Österreich bei nur rund acht Prozent.
Das Gesundheitsministerium hatte sich wegen des Coronavirus-Ausbruchs auf dem umkämpften Weltmarkt um Nachbestellungen von Grippe-Impfstoffen für die kommende Saison bemüht. Bis Mitte August waren 1,1 Millionen Dosen für Österreich gesichert worden, diese Zahl wurde nun noch einmal erhöht. Sämtliche vom Ministerium organisierte Kontingente stellen zusätzliche Mengen dar, die in den Vorjahren nicht für den österreichischen Markt zur Verfügung gestanden sind, wurde betont.
Damit seien für die kommende Saison "die Weichen gestellt, die beiden Risikogruppen - ältere Personen und Kinder - mit kostenlosen Impfaktionen umfassend zu versorgen", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). "Darüber hinaus stehen wir in engem Kontakt mit den Kammern, den Herstellern, den Ländern, der Sozialversicherung und dem Großhandel, um die verfügbaren Mengen so zu verteilen, dass zu keinem Zeitpunkt eine zu geringe Versorgung vorherrscht."
Ganz generell steig das Vertrauen der Österreicher in Impfungen im Vier-Jahres-Vergleich. Während im Jahr 2015 rund 46 Prozent in einer Umfrage "sehr" zustimmten, dass Impfstoffe wirksam sind, waren es Ende des Vorjahres rund 50 Prozent. 39 Prozent stimmten zudem zuletzt "sehr" mit der Aussage überein, dass Vakzine sicher sind (2015: 37 Prozent), geht aus einer globalen Studie zu dem Thema hervor.
Die im Medizin-Fachblatt "The Lancet" publizierte Untersuchung wurde von einem Team um Heidi Larson von der London School of Hygiene & Tropical Medicine durchgeführt. Die Studie fasst 290 Umfragen mit mehr als 284.000 Personen aus 149 Ländern zwischen September 2015 und Dezember 2019 zusammen. Auch die aktuellsten Daten wurden daher vor der weltweiten Verbreitung des Coronavirus und der fieberhaften Suche nach einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 erhoben.
Neben der Einstellung zu Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen wurden die Antworten auf die Frage ausgewertet, ob Impfungen wichtig für Kinder sind. Hier stieg die Zahl der "sehr" zustimmenden Befragten in Österreich von 55 Prozent im Jahr 2015 auf circa 57 Prozent Ende 2019. Allerdings nahm auch der Anteil der "sehr" ablehnenden Antworten leicht von drei auf rund vier Prozent zu.
Zusammenfassung
- Eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems durch die Corona-Pandemie und die jährliche Grippewelle soll diesen Winter unter anderem durch eine Steigerung der Impfquote gegen die Influenza vermindert werden.
- Diese lag in den vergangenen Jahren in Österreich bei nur rund acht Prozent.
- Hier stieg die Zahl der "sehr" zustimmenden Befragten in Österreich von 55 Prozent im Jahr 2015 auf circa 57 Prozent Ende 2019.