PCR-Tests in Salzburg und Oberösterreich knappes Gut
Bei fast allen Apotheken im Bundesland Salzburg können seit Freitag keine PCR-Tests mehr durchgeführt werden. Das Vertragslabor, mit dem die meisten Apotheken zusammenarbeiten, kann wegen Überlastung bis zumindest kommenden Montag keine Proben mehr annehmen. Sämtliche anderen Labors, die man kontaktiert habe, seien ebenfalls völlig ausgelastet, sagte ein Sprecher der Apotheker am Freitag zur APA, der damit einen ORF-Bericht bestätigte.
Antigen-Testungen
Die Apotheken bieten aber weiterhin Antigen-Testungen an, die aktuell für den Zutritt zum Arbeitsplatz ausreichen. Außerdem wies der Sprecher darauf hin, dass den Apotheken ab Ende November sogenannte Point-of-Care-Geräte zur Verfügung gestellt werden sollten, womit der PCR-Test innerhalb einer Stunde direkt in der Apotheke ausgewertet werden könne.
Oberösterreich: Verzögerungen und Knappheit
Die Ausweitung der PCR-Tests verläuft auch in Oberösterreich holprig. Das zeigen mehrere Berichte von Betroffenen aus Teststraßen sowie bei den Gurgeltests für zu Hause. Die für letztere zuständige Firma Novogenia, die seit Mittwoch Spar-Märkte in drei besonders stark betroffenen Bezirken - Freistadt, Braunau und Ried - beliefert, räumte ein, dass die Versorgungssituation mit Test-Kits derzeit angespannt sei.
In den ersten drei Tagen sind laut dem Sprecher von Novogenia 1.600 Tests registriert, aber ein Vielfaches davon ausgeliefert worden. Eine Registrierung heiße aber nicht unbedingt, dass der Test auch eingeworfen wird. Der Sprecher bestätigte zudem, dass es unter anderem EDV-Probleme gegeben habe und man daher "gewisse Rückstände" noch abarbeiten müsse. Daher käme es "vereinzelt zu Verzögerungen". In einer Aussendung wurde zudem darauf hingewiesen, dass ab Montag eine neue Ausgabereglementierung in Kraft trete, um die "knappe Verfügbarkeit der Tests" in den Griff zu bekommen.
Bundesheer unterstützt
Beim Bundesheer bestätigte man am Freitag, dass es einen Antrag auf Unterstützungsleistung in den beiden Spar-Lagern in Marchtrenk in Oberösterreich sowie Loosdorf in Niederösterreich gebe. Man werde - vorerst für zwei Wochen - jeweils 50 Soldatinnen und Soldaten, Zivilbedienstete und Grundwehrdiener entsenden, die beim Vorbereiten und Verpacken der Test-Kits eingesetzt werden, erläuterte ein Bundesheer-Sprecher gegenüber der APA. Transportlogistik sei derzeit nicht angefragt worden.
Bei den PCR-Tests für den Grünen Pass dürfte es mancherorts einen deutlichen Rückstau geben, wie Erfahrungsberichte zeigen. Ein Betroffener berichtete der APA, dass bei einer Teststraße in Gmunden das Ergebnis erst nach knapp 72 Stunden abrufbar war: die Testentnahme war am Dienstagvormittag, das Ergebnis wurde in der Nacht auf Freitag verschickt. Der Test hatte also bereits fast seine Gültigkeit verloren, als das Ergebnis abrufbar war. Aus dem Bezirk Linz-Land wurde von einer Vorlaufzeit von einer Woche für einen PCR-Test an einer Teststraße berichtet.
Positiv? Wir kommen in 5 Tagen
Aber auch bei einer Ansteckung mit dem Corona-Virus ist es nicht einfach, einen Testtermin zu bekommen: Ein junger Mann berichtete der APA, er habe aufgrund von Symptomen am Donnerstag einen positiven Schnelltest gemacht und sich daraufhin bei der Hotline 1450 gemeldet. Dort habe man ihm lediglich einen Rückruf am folgenden Tag versprochen. Am Freitag wurde im schließlich angeboten, dass ein mobiles Testteam am Dienstag - also nach fünf Tagen - vorbeikommen könne oder er am Sonntagnachmittag, wenn er ein eigenes Auto besitze, eine Teststraße aufsuchen könne. Für die Zeit zwischen dem Anruf bei der Gesundheitshotline und dem PCR-Testabstrich sei er lediglich gebeten worden, zu Hause zu bleiben, er habe aber keinen offiziellen Bescheid darüber bzw. einen Bestätigung über die Erkrankung für den Arbeitgeber erhalten. Auch in einem weiteren Fall ist nach fünf Tagen noch kein Contact-Tracing gestartet worden bzw. kein offizieller Bescheid vorgelegen.
Zusammenfassung
- Bei fast allen Apotheken im Bundesland Salzburg können seit Freitag keine PCR-Tests mehr durchgeführt werden.
- Das Vertragslabor, mit dem die meisten Apotheken zusammenarbeiten, kann wegen Überlastung bis zumindest kommenden Montag keine Proben mehr annehmen.
- Sämtliche anderen Labors, die man kontaktiert habe, seien ebenfalls völlig ausgelastet, sagte ein Sprecher der Apotheker am Freitag zur APA, der damit einen ORF-Bericht bestätigte.