APA/HERBERT NEUBAUER

Gartlehner: Handlungsbedarf bei Reiserückkehrern und Disco-Clustern

Epidemiologe Gerald Gartlehner sieht Österreich am Anfang der 4. Welle. Er ist für eine Maskenpflicht bei Großevents in Innenräumen und verpflichtende PCR-Tests für Reiserückkehrer.

"Es wird kein Sommer wie damals mehr werden, befürchte ich", zieht Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems im "Ö1 Morgenjournal" Bilanz. 

Laut dem Epidemiologen stehen wir am Anfang der 4. Corona-Welle. "Die Zahlen werden weiter steigen wegen der Delta-Variante", es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: "Wir sehen aber auch, dass die Hospitalisierungen, die Spitalsaufnahmen nicht im selben Verhältnis steigen." Das hätten wir den Impfungen zu verdanken.

Laut neuen Zahlen betreffen bereits rund 50 Prozent der Neuinfektionen die Unter-25-Jährigen. Das sei laut dem Wissenschafter nicht überraschend, bei ihnen sei die Durchimpfung viel geringer als bei den anderen Altersgruppen.

Weniger als die Hälfte voll geimpft

Derzeit sei das Risiko der Überlastung des Gesundheitssystems "extrem gering". Aber die Delta-Variante erwische Österreich zu früh. Denn insgesamt – gerechnet auf die gesamte Bevölkerung, also auch Kinder - seien noch weniger als 50 Prozent immunisiert.

Gartlehner widerspricht auch Kanzler Kurz, der den Schutz vor Corona als "Eigenverantwortung" jedes Einzelnen sieht. Dafür sei es zu früh. Den größten Handlungsbedarf gebe es bei Reiserückkehrern und bei den Clustern in Nachtclubs, wo die Ansteckungszahlen besonders hoch sind. 

Maskenpflicht bei Indoor-Events

Für große Events in Innenräumen – wie zum Beispiel Festspiele wie in Salzburg – würde er sich eine Maskenpflicht wünschen. Auch bei Reiserückkehrern empfiehlt er einen verpflichtenden PCR-Test.

ribbon Zusammenfassung
  • "Es wird kein Sommer wie damals mehr werden, befürchte ich", zieht Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems im "Ö1 Morgenjournal" Bilanz. 
  • Laut dem Epidemiologen stehen wir am Anfang der 4. Corona-Welle. "Die Zahlen werden weiter steigen wegen der Delta-Variante."
  • "Wir sehen aber auch, dass die Hospitalisierungen, die Spitalsaufnahmen nicht im selben Verhältnis steigen." Das hätten wir den Impfungen zu verdanken.
  • Derzeit sei das Risiko der Überlastung des Gesundheitssystems "extrem gering". Aber die Delta-Variante erwische Österreich zu früh.
  • Denn insgesamt – gerechnet auf die gesamte Bevölkerung, also auch Kinder - seien noch weniger als 50 Prozent immunisiert.
  • Den größten Handlungsbedarf gebe es bei Reiserückkehrern und bei den Clustern in Nachtclubs, wo die Ansteckungszahlen besonders hoch sind.