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Ladenhüter: Was die Jungen nicht mehr kaufen

Kaffeefilter, Sauerkraut oder Schmalz: Einige Produkte im Supermarkt könnten Auslaufmodelle des kulinarischen Erbes unserer Großeltern sein.

Schmalz, Sauerkraut, Kondensmilch, Kaffeefilter - einige Produkte im Supermarkt könnten in den nächsten Jahren laut einer Studie aus Deutschland, die auf Österreich und weitere Länder umlegbar erscheint, deutlich an Bedeutung verlieren. Grund dafür seien veränderte Ernährungsgewohnheiten - und die Tatsache, dass die vor 1952 geborene Generation der Wiederaufbauer langsam ausstirbt. So heißt es in einem Bericht der zu Yougov gehörenden Consumer Panel Services GfK.

Schmalz

Darin werden verschiedene Beispiele aufgeführt, etwa tierische Speisefette wie Schmalz. Dies ist bei älteren Verbrauchern nach wie vor beliebt, wird von Jüngeren jedoch kaum gekauft. Das zeigt sich auch in der Umsatzverteilung:

  • Wiederaufbauer: 41%    
  • Babyboomer (57-71 Jahre): 36%    
  • Generation X (42-56 Jahre): 17%    
  • Millenials (27-41 Jahre): 6%    
  • iBrains (12-26 Jahre): kaum relevant

Wegen des Trends zur pflanzlichen Ernährung und dem Alter der entsprechenden Konsumentengruppe, werde Schmalz weiter an Bedeutung verlieren, prognostiziert der Handelsexperte und Studienautor Robert Kecskes.

Pflanzen statt Tiere

Im Jahr 2024 lag der Umsatzanteil der Wiederaufbauer bei Gütern des täglichen Bedarfs bei 14 Prozent. Die beiden jüngeren Generationen - Millenials und iBrains - kommen zusammen auf 29 Prozent. Sie greifen bei Trinkmilch und Milchgetränken, Obers-Erzeugnissen, Joghurt, Topfen und Desserts deutlich häufiger zu pflanzlichen Alternativen von. Menschen unter 42 Jahren stehen bei diesen Produkten für fast die Hälfte des Umsatzes, Babyboomer lediglich für 6 Prozent.

Kaffeefilter

Schwer haben könnten es künftig auch Artikel wie Kondensmilch und Kaffeesahne sowie Kaffeefiltertüten. Jeweils zwei Drittel des Umsatzes entfallen laut auf Wiederaufbauer und Babyboomer, aber nur gut 10 Prozent auf Millenials und iBrains. Filterkaffee wird der Studie zufolge in jüngeren Haushalten deutlich seltener aufgebrüht. Wenig gefragt sind auch Sauerkraut- und Rotkraut-Konserven, wo nur etwas mehr als 15 Prozent der Erlöse von Millenials und iBrains stammen.

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Auslaufmodelle

Die Nahrungsmittel könnten "Gefahr laufen, zu Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern zu werden", so Kecskes. Mit dem Rückgang des Anteils der Wiederaufbauer sei damit zu rechnen, dass einige Kategorien und Marken in den nächsten Jahren weiter unter Druck geraten.

ribbon Zusammenfassung
  • Schmalz, Sauerkraut, Kondensmilch, Kaffeefilter - einige Produkte im Supermarkt könnten in den nächsten Jahren laut einer Studie aus Deutschland, die auf Österreich und weitere Länder umlegbar erscheint, deutlich an Bedeutung verlieren.
  • Grund dafür seien veränderte Ernährungsgewohnheiten - und die Tatsache, dass die vor 1952 geborene Generation der Wiederaufbauer langsam ausstirbt. So heißt es in einem Bericht der zu Yougov gehörenden Consumer Panel Services GfK.