Wiener DerbyX/Screenshot

Wiener Derby: Bundesliga verhängt saftige Geldstrafen

Nach den Krawallen beim Wiener Derby tagte am Dienstag der Bundesliga-Strafsenat. Die Entscheidung: Rapid und die Austria erhalten jeweils eine Geldstrafe von 150.000 Euro, Geisterspiele wird es aber mal nicht geben.

Die Ausschreitungen im Wiener Fußball-Derby am 22. September im Allianz Stadion haben für Rapid und die Austria hohe Geldstrafen zur Folge.

Hohe Geldstrafen für Rapid und Austria

Wie der Senat 1 der Bundesliga am Montag mitteilte, müssen beide Klubs die für diese Delikte höchstmögliche Pönale von je 150.000 Euro bezahlen. Geisterspiele blieben den zwei Rivalen erspart, dafür gibt es jeweils eine Heimfansektor-Sperre für drei Spiele, bedingt auf zwei Jahre.

Rapid- und Austria-Fans hatten einander beim Derby mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen, nach Schlusspfiff kam es auch auf dem Spielfeld zu Gewalt-Eskalationen. Laut Polizeiangaben wurden 27 Personen verletzt, darunter zehn Beamtinnen und Beamte.

Video: Neue Aufnahmen zeigen Eskalation beim Wiener Derby

Erklärung des Bundesliga-Strafsenats

In der Urteilsbegründung des Senats 1 war u. a. zu lesen: "Aufgrund der Schwere der Vorfälle war in Sachen Geldbuße die Höchststrafe zu verhängen. Die Bemühungen beider Klubs mit dem freiwilligen Verzicht auf Gäste-Fans bei den kommenden vier Derbys sowie dem Ansatz, gemeinsam neue Rahmenbedingungen und einen neuen Umgang zu erarbeiten, wurden jedoch als mildernde Umstände berücksichtigt. Diese Vorgehensweise begrüßt der Senat 1 im konkreten Fall und daher erschien diese Sanktion in Verbindung mit der Erarbeitung sicherer Rahmenbedingungen bei den zukünftigen Wiener Derbys durch die beiden betroffenen Vereine als zweckmäßig."

Austria und Rapid reagierten 

Beide Clubs verzichten auf einen Protest. Grün-Weiß nimmt den Beschluss des Senats 1 "selbstverständlich zur Kenntnis. Da es rund um dieses Derby unstrittig zu Verfehlungen kam, die auch der SK Rapid auf das Schärfste verurteilt, wird kein Protest angemeldet", schrieb Rapid.

"Sowohl bestmögliche Prävention als auch unmissverständliche Härte gegenüber den Verursachern wird unser Beitrag für ein sicheres Stadionerlebnis sein", versprach die Austria. Sie kündigte für die "nächsten Tage" Sanktionen (v.a. Stadionverbote) für jene an den Krawallen beteiligten Personen an, die man bereits identifiziert habe.

Über 500 Anzeigen nach Derby-Skandal

Es gab mehr als 500 Anzeigen, das Gros waren Verwaltungsvergehen nach dem Pyrotechnikgesetz. Mehr als 150 Anzeigen betrafen aber auch das Strafrecht. Es gab eine Festnahme wegen schwerer Körperverletzung.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den Ausschreitungen beim Wiener Derby am 22. September müssen Rapid und Austria jeweils eine Geldstrafe von 150.000 Euro zahlen.
  • Es gab mehr als 500 Anzeigen, hauptsächlich wegen Verwaltungsvergehen nach dem Pyrotechnikgesetz, und 27 Personen wurden verletzt, darunter zehn Polizisten.
  • Der Bundesliga-Strafsenat begrüßte die Bemühungen der Klubs, auf Gäste-Fans bei den kommenden vier Derbys zu verzichten und neue Rahmenbedingungen zu schaffen.