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Bundesliga

Sturm drehte Grazer Derby gegen GAK in der Nachspielzeit

09. März 2025 · Lesedauer 3 min

Sturm Graz bleibt die fußballerische Nummer eins in Graz.

Der Titelverteidiger setzte sich am Sonntag mit viel Mühe gegen den Erzrivalen GAK mit 2:1 (0:0) durch und wahrte die Tabellenführung in der Bundesliga. Otar Kiteishvili (86.) und Malick Yalcouye (92.) ließen den Meister nach Marco Perchtolds Treffer (78.) über einen emotionalen Comeback-Sieg jubeln.

Sturm gewann erst zum dritten Mal in acht Frühjahrs-Pflichtspielen und zum ersten Mal in der Derbygeschichte vier Duelle in Folge. Der GAK feierte in den jüngsten sieben Partien nur einen Sieg und liegt auf Platz elf. Der letzte Derbysieg der Roten datiert weiter aus November 2006.

Das Städteduell stand unter brisanten Vorzeichen, denn bei beiden Teams lief es sportlich zuletzt nicht nach Wunsch. Sturm verzichtete außerdem nach Ausschreitungen im letzten Auswärtsderby auf die Karten im Auswärtssektor, freilich waren unter den 11.300 Stadionbesuchern nicht nur GAK-Anhänger.

Verspäteter Beginn

Bei den "Rotjacken" gab es im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Austria Wien vier Änderungen. Der zuletzt kranke Torhüter Florian Wiegele und Stoßstürmer Daniel Maderner kehrten zurück. Der ungarische Winter-Neuzugang Laszlo Kleinheisler feierte sein Startelfdebüt. Bei Sturm ersetzte Niklas Geyrhofer den gelbgesperrten Dimitri Lavalée in der Innenverteidigung. Abwehrchef Gregory Wüthrich saß nach Verletzung wieder auf der Bank.

Die Partie startete wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne eine Viertelstunde verspätet. Seedy Jatta verstolperte nach einer Minute die erste Sturm-Möglichkeit. Kiteishvili platzierte nach dem folgenden Eckball den Kopfball unsauber (2.). Die weitere erste Hälfte verlief arm an Höhepunkten - wobei beide Offensivszenen dem ungenau agierenden Meister gehörten. In Minute 17 verhinderte Wiegele das 0:1. Der GAK-Goalie lenkte einen Schuss des auffälligen Tomi Horvat von knapp außerhalb des Strafraums an die linke Stange. Nach einem Horvat-Eckball fehlte Emanuel Aiwu die Konsequenz (36.).

Spannende zweite Hälfte

Der GAK verzeichnete mit dem Halbzeit-0:0 ein Etappenziel, war von einem Torerfolg selbst aber weit entfernt. Die Gastgeber brachten in der ersten Hälfte keinen gefährlichen Ball auf das Sturm-Tor. Das änderte sich in Hälfte zwei. Lichtenberger düpierte die Sturm-Abwehr und scheiterte mit seinem Lupfer am herauseilenden Sturm-Keeper Kjell Scherpen (52.). Kurz davor ließ Yalcouye die Großchance auf die Sturm-Führung mit einem knappen Fehlschuss liegen (49.). GAK-Verteidiger Antonio Tikvic hatte Kiteishvili im Herausspielen den Ball serviert.

Beide Teams wechselten danach munter durch und die Partie flachte komplett ab. Die GAK-Führung fiel aus dem sprichwörtlichen Nichts. Den ersten Versuch von Murat Satin blockte Geyrhofer noch, den zweiten von Perchtold fälschte Aiwu unhaltbar für Scherpen ab. Der Routinier sah für seinen ausgelassenen Jubel vor der Kurve Gelb.

Sturm benötigte einige Momente, um sich zu sortieren, fand nach schwacher zweiter Hälfte aber noch Antworten: Der kleine Kiteishvili wuchtete sich erfolgreich in eine Flanke von Max Johnston (86.). In Minute 88 dezimierte sich der GAK selbst. Perchtold foulte Kiteishvili, sah Gelb-Rot und auch GAK-Trainer Rene Poms wurde von Schiedsrichter Harald Lechner des Feldes verwiesen. In Minute 92 rückte der GAK weit auf - und lief in einen folgenschweren Konter: Leon Grgic behauptete sich und bediente Yalcouye, der nach einer Finte vor Wiegele eiskalt blieb.

Zusammenfassung
  • Sturm Graz gewann das Grazer Derby gegen GAK mit 2:1 und bleibt Tabellenführer der Bundesliga. Die entscheidenden Tore fielen in den letzten Minuten durch Otar Kiteishvili (86.) und Malick Yalcouye (92.).
  • Das Spiel begann verspätet wegen eines medizinischen Notfalls, und beide Teams hatten anfänglich Schwierigkeiten, gefährliche Chancen zu kreieren. GAK erzielte das erste Tor durch Marco Perchtold in der 78. Minute.
  • Sturm Graz konnte zum ersten Mal in der Derbygeschichte vier Duelle in Folge gegen GAK gewinnen. Der GAK liegt nach nur einem Sieg in den letzten sieben Spielen auf Platz elf der Tabelle.