Whistleblowerin fordert Entschuldigung von FIFA
Die frühere FIFA-Informantin Bonita Mersiades hat nach neuen Bestechungsvorwürfen um die WM-Vergaben 2018 und 2022 eine Entschuldigung vom Fußball-Weltverband gefordert. "Ich habe jahrelang abscheuliches Verhalten im Auftrag der FIFA und der FFA (Australischer Fußballverband) ertragen. Ich habe mich gegen aus meiner Sicht unethisches Verhalten eingesetzt und den Preis dafür bezahlt", so Mersiades.
"Jetzt ist die Zeit für die FIFA (und in meinem Fall die FFA), sich bei Whistleblowern im Fußball zu entschuldigen - davon gibt es einige", schrieb die Australierin in einem Beitrag der englischen Zeitung "Mail on Sunday" weiters.
Mersiades war früher als Chefin für öffentliche Angelegenheiten von Australiens Kandidatur für die WM 2022 tätig. Australien war mit nur einer Stimme bei der Vergabe bereits in der ersten Runde gescheitert, Katar erhielt den Zuschlag. Laut einer am vergangenen Montag veröffentlichten Anklageschrift von US-Strafverfolgungsbehörden sollen drei frühere FIFA-Funktionäre Bestechungsgeld in ungenannter Höhe erhalten haben, um für Katar zu stimmen. Die Organisatoren wiesen die Vorwürfe zurück.
Sie hatte dem früheren Chef der FIFA-Ethikkommission, Michael Garcia, Informationen zukommen lassen. Anschließend fühlte sie sich unglaubwürdig dargestellt und im Stich gelassen. Die FIFA hatte die Beschwerden von Mersiades und einer weiteren Informantin im Dezember 2014 zurückgewiesen.
Mersiades wandte sich in ihrem Beitrag nun an Weltverbandspräsident Gianni Infantino: "Du sagst, dass die FIFA sich geändert hat und die hässliche, eigennützige Korruption der Vergangenheit - wie sie in den jüngsten Rechtsunterlagen beschrieben wird - verschwunden ist. Beweise das, in dem du dich bei denen entschuldigst, die geholfen haben, das "Schöne Spiel" mit seiner hässlichen Realität zu konfrontieren."
Zusammenfassung
- Die frühere FIFA-Informantin Bonita Mersiades hat nach neuen Bestechungsvorwürfen um die WM-Vergaben 2018 und 2022 eine Entschuldigung vom Fußball-Weltverband gefordert.
- Mersiades war früher als Chefin für öffentliche Angelegenheiten von Australiens Kandidatur für die WM 2022 tätig.
- Die Organisatoren wiesen die Vorwürfe zurück.
- Die FIFA hatte die Beschwerden von Mersiades und einer weiteren Informantin im Dezember 2014 zurückgewiesen.