Warum manche Olympia-Stars auch auf OnlyFans aktiv sind
Was haben die kanadische Stabhochspringerin Alysha Newman (30) und der britische Synchronspringer Jack Laugher (29) gemeinsam? Die Profi-Sportler:innen sind in Paris bei den Olympischen Spielen dabei - und auch auf der Plattform OnlyFans aktiv.
Die Plattform wird von Content-Creatoren für das Monetarisieren von (meist sexuellen) Fotos, Videos oder anderen Inhalten genutzt. Ob das nun wirklich Pornos sind, oder erotische Bilder, das ist den Personen selbst überlassen. Fans (der sportlichen Körper) zahlen ihren Idolen für die exklusiven Zugänge jedenfalls Geld. Aber warum?
Alysha Newman nahm bereits an den Olympischen Spielen 2016 und 2020 teil, ging aber bis jetzt ohne Medaille aus. Unabhängig davon, wie viel sie als Spitzensportlerin verdient, auf der Plattform OnlyFans macht sie nach eigenen Angaben mehr als eine Million US-Dollar im Jahr. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", zitiert sie die britische "Daily Mail" im Rahmen eines Interviews im Jahr 2020.
"Wenn wir die Grenzen nicht verschieben, Barrieren und Erwartungen brechen, dann tun wir nichts, außer uns von unserem wahrem Selbst zu entfernen."
Vater riet zu OnlyFans
Synchronspringer Jack Laugher hat bereits vier Medaillen bei Olympischen Spielen geholt, die letzte erst am Freitag in Paris.
Gegenüber der "Daily Mail" erklärte er, dass finanziell in seinem Sport nicht viel zu holen ist. Von Sponsoren erhalte er 33.000 Euro, was im Vergleich zu Tennis-Größen wie Novak Djoković oder Rafael Nadal nur sehr wenig sei.
Laughers Vater soll ihm 2021, vor den Olympischen Spielen in Tokio, geraten haben, sich auf OnlyFans anzumelden und Abos zu verkaufen, um sich finanziell abzusichern.
Er habe ähnlichen Content bereits auf der Plattform "Instagram" gepostet und, wenn es gratis sei - so wie auf "Instagram" - dann sei er selbst das Produkt. Laugher ist seitdem auf "OnlyFans" aktiv, ganz nackt zeigt er sich aber nicht.
Das dürfte auch seine Teamkollegen inspiriert haben, auch der 24-jährige Noah Williams, Daniel Goodfellow (27) und Matty Lee (26) sind als OnlyFans-Models aktiv.
"Leute sind prüde"
Der australische Turmspringer und erste offen schwule olympische Gold-Gewinner Matthew Mitcham verteidigt den Schritt der Profisportler:innen. Gegenüber dem Magazin "Gay Times" spricht der 36-Jährige davon, dass es verständlich sei, dass die Sportler:innen ihre geringen Löhne aufstocken.
Mitcham selbst konnte sich nach seinem Karriereende 2016 nur mit "OnlyFans" über Wasser halten.: "Nach all den Stunden und Opfern, die wir gebracht haben, haben wir uns diesen komischen Side-Hustle verdient".
Nur sehr wenige Sportler:innen können von ihrem Einkommen sehr gut leben. "Viele brillante Menschen bleiben zurück." Und die Welt könne sehr prüde sein, so Mitcham. Es gebe keinen logischen Grund, warum maßgeschneiderten Content für unterstützende, liberale Fans die Fähigkeit eines Athleten schmälern sollte, den Mainstream zu begeistern.
Auf Instagram zeigt sich auch Athletin Newman nicht "nur" sexy - es sei alles harte Arbeit, schreibt sie in einem Posting über ihr Training nach einer Verletzung: "Wer mich kennt, weiß, dass ich nichts so halb mache."
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Zusammenfassung
- Viele Olympioniken, darunter Alysha Newman und Jack Laugher, nutzen OnlyFans, um ihre Einkünfte zu steigern, da sie in ihren Sportarten nicht genug verdienen.
- Alysha Newman verdient mehr als eine Million US-Dollar jährlich durch OnlyFans, während Jack Laugher nur 33.000 Euro von Sponsoren erhält.
- Matthew Mitcham verteidigt die Nutzung von OnlyFans durch Sportler und betont, dass viele von ihnen ihre geringen Löhne aufstocken müssen.
- Olympia 2024 live und kostenlos bei ORF 1 und ORF Sport + sowie auch in den ORF-Livestreams auf JOYN.
