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WAC trotz 3:5-Pleite in Top-Sechs-Fernkrimi in Pole Position

Der Kampf um die letzten zwei Tickets für die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga wird zum Fernkrimi zwischen dem WAC, WSG Tirol und TSV Hartberg. Die drei Teams sind vor der letzten Runde des Grunddurchganges nur durch zwei Zähler voneinander getrennt. Während die Tiroler mit einer 5:3-Torgala beim WAC samt Sprung nach "oben" viel Selbstvertrauen tankten, gab es für die Kärntner wie auch die bei Rapid 0:4 unterlegenen Hartberger klare Niederlagen.

Der WAC ist als Fünfter (30 Punkte/35:36-Tore/-1) trotzdem noch in der besten Position und darf aufgrund des klar besseren Torverhältnisses gegenüber Hartberg schon bei einem Remis bei der Austria kommenden Sonntag mit dem "oberen Play-off" planen. Die Tiroler (29/36:33/+3) haben mit Rapid den Tabellenzweiten im Tivoli Stadion Tirol zu Gast, Hartberg (28/22:35/-13) empfängt den schwächelnden Neunten St. Pölten.

Die Kärntner ließen am Sonntag die Chance aus, den Sack vorzeitig zuzumachen. Interimstrainer Roman Stary machte dafür ein "katastrophales Abwehrverhalten" verantwortlich. "Dass wir es so in den Sand setzen, war wirklich überraschend für mich", betonte der 47-Jährige. Der herausragende WSG-Akteur Nikolai Baden Frederiksen habe "wirklich eine Hetz mit unseren Spielern" gehabt. Der erhoffte frische Wind, den man zuletzt mit einem 4:0 in Ried im ersten Spiel nach der Ära von Ferdinand Feldhofer gespürt hat, ist damit schnell wieder verflogen.

Auch deshalb rechnet man im Lager der Kärntner nicht mit einem Selbstläufer in der 22. Runde. "Für die Austria geht es um nichts mehr, wir haben uns durch unsere Leistung die Situation aber nicht leichter gemacht", ärgerte sich Stary. Positiv ist für ihn, dass mit Mario Leitgeb am Montag ein Mittelfeld-Routinier wieder ins Training einsteigt. Für einen Startelfeinsatz gegen seinen Ex-Club werde es allerdings "sicher nicht" reichen.

WSG Tirol konnte einen "Nackenschlag" durch einen Gegentreffer nach etwas mehr einer Minute von Dejan Joveljic sehenswert wegstecken und fuhr danach einen ziemlich ungefährdeten Auswärtstriumph ein. "Es war ein toller Auftritt, einfach nur geil. Ich finde, nach dem Rückstand von 0:1 bis zum 5:2 - besser kann man nicht Fußball spielen", lobte Coach Thomas Silberberger seine Truppe. Die fand nach sechs sieglosen Auftritten zuvor gerade noch zum richtigen Zeitpunkt die Rückkehr auf die Gewinnerstraße.

"Das war ein Kraftakt, ein Befreiungsschlag. Wir haben uns belohnt für die letzten Wochen, denn in Wahrheit hätten wir gefühlt schon seit zwei Wochen in der Meistergruppe sein müssen", sagte der 47-Jährige. Auf dem Weg dorthin wartet noch ein "richtig lässiges" Endspiel. "Wir haben mit Rapid wahrscheinlich den schwierigsten Gegner, aber wir werden versuchen, dass wir so einen Auftritt wie heute hinlegen und dann werden wir auch schauen, was auf den anderen Plätzen passiert, weil vielleicht genügt uns ja ein Unentschieden", verlautete Silberberger.

Wegen eines möglichen Ausrutschers hat er auch den WAC auf der Rechnung. "Der WAC hat es auch nicht einfach bei der Austria, die wird mit allem Frust dahergekommen und hat noch eine Revanche vom Hinspiel offen", erinnerte Silberberger.

Durch den Sieg der WSG und die gleichzeitige Niederlage der Hartberger bei Rapid ist der TSV in der letzten Runde auf Schützenhilfe angewiesen. "In der letzten Runde werden wir alles raushauen und dann werden wir sehen, was die Tabelle hergibt", kündigte Trainer Markus Schopp an.

Im Vorjahr schafften es die Steirer mit 29 Punkten in die Meistergruppe, diesmal könnten sogar 31 Punkte zu wenig sein. "Ich bin mit der Situation nicht unzufrieden, aber durch den Modus kann es sein, dass wir bei einem Sieg gegen St. Pölten mit 31 Punkten dastehen und trotzdem ab nächster Woche nur noch vom Abstieg reden", meinte Schopp.

Der 15 Punkte vor Schlusslicht Admira liegende TSV könnte Leidtragender der überraschenden Wattens-Erfolge werden. "Wir haben von der ersten Runde an gesagt, wir wollen bereit sein, wenn es ein großer Club nicht unter die Top sechs schafft. Diesen Fall gibt es heuer (Anm.: mit der Austria), aber es gibt mit WSG auch eine zweite Mannschaft, die eine grandiose Saison spielt", sagte Schopp.

Der Ex-ÖFB-Internationale ist nun auf seinen ehemaligen Nationalteamkollegen angewiesen - ein Punktgewinn von Rapid mit Coach Dietmar Kühbauer bei der WSG würde den Hartbergern im Falle eines Sieges über St. Pölten den Meistergruppenplatz bescheren. "Unser Ziel in der letzten Runde sind so wie immer drei Punkte", betonte Kühbauer. "Wir schauen nicht darauf, dass wir jemandem helfen, wir wollen in Innsbruck ein gutes Spiel abliefern."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Kampf um die letzten zwei Tickets für die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga wird zum Fernkrimi zwischen dem WAC, WSG Tirol und TSV Hartberg.
  • Die drei Teams sind vor der letzten Runde des Grunddurchganges nur durch zwei Zähler voneinander getrennt.
  • Auch deshalb rechnet man im Lager der Kärntner nicht mit einem Selbstläufer in der 22. Runde.
  • "Unser Ziel in der letzten Runde sind so wie immer drei Punkte", betonte Kühbauer.