VSV gegen SalzburgVSV/Krammer

Vier große Fragen zum ersten Saisonviertel der ICE-Liga

Das Duell um die Tabellenspitze, die Jagd um die Awards und Vereine in der Krise: Diese vier Fragen sind nach dem ersten Saisonviertel der ICE-Liga besonders spannend.

Von Play-off-ähnlichen Spitzenspielen bis zu wahren Schockmomenten - das erste Quartal der win2day ICE Hockey League hatte es so richtig in sich. Jeder der Vereine hat mindestens 12 der 48 Grunddurchgangsspiele absolviert.

Zeit für ein erstes Fazit und einen kleinen Blick in die Glasklugel - gemeinsam mit TV-Expertin Theri Hornich. Sie wird am Sonntag (17:05 Uhr/PULS 24 & Joyn) gemeinsam mit Martin Pfanner das rot-weiß-rote ICE-Duell zwischen den Moser Medical Graz99ers und dem EC Red Bull Salzburg kommentieren.

1. Kann sich der VSV die Tabellenspitze zurückerobern?

Der aktueller Tabellenführer der ICE-Liga heißt Salzburg. Der Titelverteidiger und Top-Favorit holte sich am Mittwoch den ersten Platz vom EC iDM Wärmepumpen VSV zurück. Das Maschinenwerk der "Bullen" rund um Peter Schneider und Thomas Raffl läuft seit Saisonstart wieder wie aus einem Guss. Bei den Kärntnern war man sich laut den zahlreichen Preseason-Prognosen nicht so sicher.

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Villach profiliert mit der gewohnt fruchtbaren Offensive, nur Fehérvár und Linz haben bisher mehr Tore erzielt. In den Defensivreihen zeigen sich Dylan MacPherson und Alex Wall besonders stark. Die beiden Neuzugänge überzeugen mit ihrem dynamischen Spiel.

Jean-Philippe Lamoureux sorgt im Tor für den verlässlichen Rückhalt, erlaubt nur 2,57 Tore pro Partie. Einziger Haken: Lamoureux, mit 39 Jahren der älteste Spieler der Liga, hat bereits 13 Saisonspiele absolviert, Ersatztormann René Swette ist verletzt. Ein nachhaltiges Goalie-Tandem sieht anders aus.

TV-Expertin Hornich sieht hier kein großes Problem: "Lamoureux ist ein absoluter Vollprofi, was Einstellung und physische Vorbereitung betrifft. Er hat über viele Jahre schon konstante Leistungen gezeigt. Diese Saison hat er bereits bewiesen, dass er sogar noch einmal zulegen kann. Lamoureux ist es gewohnt, viel zu spielen - und will das auch. Ich traue es ihm zu, dass er das Tempo halten kann."

2. Wird Graham Knott der neue ICE-Superstar?

Graham Knott sollte man derzeit nicht berühren, sonst verbrennt man sich. Der Stürmer der Steinbach Black Wings Linz ist "on fire", wie man in den USA so schön sagt. Mit 23 Punkten nach 14 Saisonspielen ist Knott der aktuelle ICE-Top-Scorer.

Mit einem Schnitt von 1,64 Punkten pro Partie übertrumpft der 26-jährige Kanadier sogar die Bestmarke vom letztjährigen Top-Scorer, Brady Shaw (1,44 Punkte pro Spiel).

In Linz zeigt man sich derzeit "nicht unzufrieden", wie Headcoach Phillip Lukas zuletzt im PULS 24 Interview sagte. Um im oberen Tabellendrittel (derzeit Rang vier) verweilen zu können, wird es aber wohl auch den restlichen Grunddurchgang einen heißen Graham Knott benötigen.

3. Wer sind die Favoriten auf die ICE-Awards?

Wenn wir schon bei herausragenden Leistungen sind, wie jedes Jahr wird mit Spannung das Rennen um die Jahresauszeichnungen verfolgt. Für Theri Hornich gibt es zu diesem Zeitpunkt gleich mehrere Favoriten. Zwischen den Pfosten sieht die ehemalige Nationalteamtorhüterin den bereits erwähnten Lamoureux ("spielt wahrscheinlich seine beste Saison") als Spitzenanwärter. Wertvollster Feldspieler ist für Hornich aus aktueller Sicht der ebenfalls bereits erwähnte Knott ("unglaubliche Power").

Wenn es um den Coach des Jahres geht, ist für Hornich derzeit Dylan Stanley von den BEMER Pioneers Vorarlberg der Top-Favorit: "Die Steigerung des Teams im Vergleich zur vergangenen Saison ist beeindruckend., Stanley schafft es, das Team erfolgreich zu führen und ist mit den Spielern immer auf Augenhöhe." Die Pioneers (Platz acht) haben gute Chancen auf einen Pre-Play-off-Platz. In der vergangenen Saison waren die Vorarlberger auf dem abgeschlagenen letzten Tabellenrang.

4. Schaffen es die Capitals aus der Krise?

Für manche Vereine gab es schon einiges zum Feiern, bei den spusu Vienna Capitals sieht das anders aus. Nach 13 Partien befindet sich der zweimalige Meister mit nur neun Punkten auf dem vorletzten Tabellenrang. Die erste Konsequenz: Headcoach Marc Habscheid wurde entlassen. Die zweite Konkurrenz: Zumindest übergangsmäßig hat man sich ÖEHV-Team-Verteidiger Kilian Zündel an Bord geholt.

TV-Expertin Hornich zu den kriselnden Capitals: "Sie wissen selbst, dass sie dieses Jahr nicht die besten Einzelspieler haben und daher nicht dort sind, wo sie sein wollen. Umso wichtiger ist es, dass das Team als Ganzes funktioniert. Auf der Goalie-Position und bei den Imports gibt’s definitiv Luft nach oben. Hier erhoffe ich mir eine Steigerung, auch angetrieben durch einen Headcoach-Wechsel. Das Zurückkommen der Verletzten/Erkrankten wird der Mannschaft ebenso helfen - allen voran Dominique Heinrich als Leader."

Was sich jedenfalls jetzt schon zeigt: Eine Klassengesellschaft innerhalb der ICE-Liga hat sich etabliert. Salzburg, Fehérvár, Villach bilden die Elite, dicht gefolgt von Linz, Pustertal, KAC, HC Innsbruck, Ljubljana und den überraschenden Pioneers Vorarlberg als Mittelschicht mit guten Play-off-Chancen. Bozen, Asiago, Wien und die Graz99ers werden sich wohl um die restlichen Pre-Play-off-Plätze matchen.

Die win2day ICE Hockey League im Free-TV: PULS 24 und Joyn übertragen am Sonntag, den 29 . September, live ab 17:05 Uhr das rot-weiß-rote ICE-Duell zwischen den Moser Medical Graz99ers und dem EC Red Bull Salzburg.

ribbon Zusammenfassung
  • Von Play-off-ähnlichen Spitzenspielen bis zu wahren Schockmomenten - das erste Quartal der win2day ICE Hockey League hatte es so richtig in sich.
  • Zeit für ein erstes Fazit und einen kleinen Blick in die Glasklugel - gemeinsam mit PULS 24 Expertin Theri Hornich.