APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/PATRICK SMITH

Umgestürzte Bäume: Golf-Turnier endete beinahe in Tragödie

Das Masters in Augusta ist am Freitag nur knapp einer Katastrophe entgangen. Weil wegen eines heftigen Unwetters mehrere Bäume auf den Golfkurs stürzten und Zuschauer gefährdeten, wurde die zweite Runde unterbrochen.

Der Spielbetrieb wurde Samstagfrüh wieder aufgenommen. Sepp Straka hatte die Teilnahme am Wochenende bereits sicher. Tiger Woods musste bei anhaltendem Schlechtwetter kräftig zittern, stellte letztlich aber einen Cut-Rekord ein.

Zuschauer des traditionsreichen Golfturniers in Georgia hatten ihre Sessel in unmittelbarer Nähe der Stelle aufgestellt, an der die Bäume umstürzten. Eine Frau stand sogar zwischen den beiden großen Kiefern, als diese in Nähe des Abschlages von Loch 17 zu Boden gingen, wie auf TV-Aufnahmen zu sehen ist. Teilnehmer Harrison Crowe stand auf Bahn 16, als dies passierte. "Man konnte es da unten spüren, da kam dieser kleine Tornado", berichtete dessen Caddie. "Die hatten Glück, dass niemand gestorben ist. Viel, viel Glück."

Regen und starker Wind setzten sich am Samstag fort. Klar im Vorteil waren die Spieler, die ihre Runde am Freitag in der Früh begonnen hatten, und erst Samstagnachmittag wieder ins Geschehen einstiegen. Neben Straka (28. mit eins unter Par) der US-Amerikaner Brooks Koepka etwa, der fünf unter Par spielte und mit insgesamt zwölf Schlägen unter Platzstandard in Führung lag. Der 32-Jährige befeuerte damit die Debatte, ob es überhaupt möglich sein sollte, dass ein Spieler der stark kritisierten und von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Golftour das berühmte "Green Jacket" für den Masters-Sieger übergestreift bekommen sollte.

"Ich bin wieder da angekommen, wo ich früher war", sagte Koepka, der vor seinem Abschied von der PGA-Tour zur LIV, wo ihm hohe Antrittsgelder garantiert sind, mit seinem Spiel zu kämpfen hatte. Der Abtrünnige führte zwei Schläge vor dem Spanier Jon Rahm. Sein bisher letztes von vier Majors hat Koepka 2019 gewonnen. Dritter war sensationell US-Amateur-Meister Sam Bennett mit acht unter Par. Der 23-Jährige liegt zur Masters-Hälfte so gut wie kein Amateur seit 1956.

Woods dagegen musste darum kämpfen, überhaupt noch auf die letzten beiden Runden gehen zu dürfen. Den Cut hatte der 15-fache Major-Sieger bei seinen 22 bisherigen Masters-Teilnahmen als Profi zuvor immer geschafft - auch im Vorjahr bei seiner ersten Teilnahme nach seinem schweren Autounfall. Diesmal hatte er seine Scorekarte bereits abgegeben, ohne zu wissen, ob eine 74er und 73er-Runde, also 3 über Par, reichen würden.

Es ging sich nach 36 Löchern schlaggenau aus - Woods rutschte als 49. ins Wochenende - zum 23. Mal hintereinander bei einem Masters. Das hatten vor ihm nur Gary Player und Fred Couples geschafft. Couples, der Augusta-Champ von 1992, avancierte am Samstag im Alter von 63 Jahren zum ältesten Spieler, der den Cut beim Masters geschafft hat (40.). Der Weltranglisten-Zweite Rory McIlory (+5) muss indes seine Sachen packen.

Vorjahressieger Scottie Scheffler spielte eine völlig verpatzte 75er-Runde. Mit insgesamt eins unter Par lag der Mitfavorit gleichauf mit dem Wiener Straka und Dustin Johnson auf dem 28. Zwischenrang. Straka verspielte eine bessere Ausgangsposition im Finish der zweiten Runde. Auf den letzten drei Löchern verzeichnete der 29-Jährige bei zunehmend schwieriger werdenden Bedingungen jeweils einen Schlagverlust. Die 3. Runde wurde erst am Samstagnachmittag (Ortszeit) gestartet.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Masters in Augusta ist am Freitag nur knapp einer Katastrophe entgangen.
  • Weil wegen eines heftigen Unwetters mehrere Bäume auf den Golfkurs stürzten und Zuschauer gefährdeten, wurde die zweite Runde unterbrochen.
  • Klar im Vorteil waren die Spieler, die ihre Runde am Freitag in der Früh begonnen hatten, und erst Samstagnachmittag wieder ins Geschehen einstiegen.
  • Straka verspielte eine bessere Ausgangsposition im Finish der zweiten Runde.