Thiem-Ersatz Rodionov eröffnet Davis Cup gegen Portugal
Im Anschluss spielt Ofner gegen Joao Sousa. Dies ergab die Auslosung am Donnerstag im Multiversum. Am Samstag wird die Partie der Weltgruppe I mit einem Doppel und zumindest einem Single fortgesetzt.
Für Ofner ist es der insgesamt dritte Davis-Cup-Länderkampf, er hat bisher zwei Einzel gespielt und beide verloren. Doch als nun 59. im ATP-Ranking wird sich diese Bilanz im Multiversum wohl zum Positiven ändern.
"Ich glaube, dass ich ganz gut drauf bin. Ich habe jetzt eineinhalb wirklich gute Trainingswochen hinter mir. Die Gegner sind definitiv keine einfachen Gegner, der Borges ist ein gestandener Top-100-Spieler", sagte Ofner.
Gegen Borges hat er vor wenigen Wochen bei den US Open in vier Sätzen gewonnen, am Freitag geht es aber einmal gegen den mittlerweile 34-jährigen Joao Sousa. Portugals Kapitän Rui Machado hat sich aus seinem Team für den Routinier entschieden, der im Ranking auf Platz 289 zurückgefallen ist, im Training aber überzeugt hat.
"Er spielt sicher nicht mehr ganz so gut wie zu seiner besten Zeit. Aber er ist ein erfahrener Spieler, da muss ich schon eine gute Leistung bringen", weiß Ofner.
Der Steirer freut sich auf das Heimspiel und die Fans im Rücken, zumindest 1.500 werden es sein. "Ich glaube, wenn das ganze Publikum hinter einem steht, dass noch einmal eine gewisse kleine Extramotivation kommt - vor allem, wenn es eng ist."
Für Rodionov und somit vorerst gegen Dennis Novak hat sich Melzer aufgrund der Trainingseindrücke entschieden. "Ich habe es mir nicht leicht gemacht. Dadurch, dass Dennis einen Tag später eingestiegen ist (nach der Thiem-Absage, Anm.), habe ich mir einen Tag länger Zeit gelassen."
Für Melzer war die Nominierung Rodionovs "eine enge Kiste. Beide haben sich echt gut präsentiert, im Endeffekt war es ein bisserl mein Bauchgefühl."
Der 24-jährige Niederösterreicher Rodionov war zuletzt vorerst für zwei Wochen erstmals in die Top 100 eingezogen. Er hatte wegen Dominic Thiem nicht erwartet zu spielen.
"Als Domi leider absagen musste, habe ich gedacht, dass ich die Nummer zwei sein werde. Am Ende des Tages wurde es doch noch ein bisschen enger als ich es dachte. Aber ich habe das in den letzten Tagen auch gezeigt, dass ich gut in Form bin und den Ball gut am Schläger habe", meinte Rodionov.
Er trifft am Freitag gleich auf die portugiesische Nummer eins, und ist da Außenseiter. "Borges ist ein harter Brocken, der hat ein 175er-Challenger (in Phoenix, Anm.) auf Hartplatz heuer gewonnen, ist Top 100. Das wird auf jeden Fall kein leichtes Los." Rodionov hofft, dass das heimische Publikum ihm helfen wird. "Wenn ich einen guten Tag habe, kann ich sehr gefährlich werden."
Der Sieger des Länderkampfs spielt Anfang Februar 2024 in der Qualifikationsrunde um einen Platz beim Davis-Cup-Finalturnier (Gruppenphase) im Herbst. Die Auslosung dafür erfolgt erst im Rahmen des Final-8-Turniers Ende November in Malaga. Die bisherigen Duelle mit Portugal hat Österreich jeweils klar, einmal mit 5:0 und dreimal mit 4:1 gewonnen - zuletzt 2016 in Guimaraes mit 4:1.
Zusammenfassung
- Österreichs Davis-Cup-Team geht auch im insgesamt fünften Duell mit Portugal als Favorit in den Länderkampf am Freitag und Samstag in Schwechat.
- ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer entschied sich nach der Absage von Dominic Thiem für Jurij Rodionov als zweiten Einzelspieler neben Sebastian Ofner, der erstmals als Nummer 1 figuriert.