APA/APA/ERWIN SCHERIAU/ERWIN SCHERIAU

Sturm will Titelchance wahren, dahinter Kampf um Platz drei

Nach dem Triumph im ÖFB-Cup konzentriert sich Sturm Graz wieder auf das Titelrennen der Fußball-Bundesliga. Am Sonntag (14.30 Uhr) gastieren die Grazer bei der Wiener Austria. Zeitgleich empfängt Austria Klagenfurt den Tabellendritten LASK. Mit einem Auswärtssieg bei Austria Wien könnte Sturm zumindest für wenige Stunden zu Spitzenreiter Red Bull Salzburg aufschließen. Salzburg hat um 17.00 Uhr den Cup-Finalverlierer Rapid Wien als Gast.

3:2 gewann Sturm das "Hinspiel" gegen die Wiener Austria vor eineinhalb Wochen in Graz, die Veilchen gingen trotz 2:1-Pausenführung als Verlierer vom Feld. Es war der dritte Sieg der Steirer gegen die Wiener in dieser Saison. Austria-Trainer Michael Wimmer erwartete ein "Riesenbrett": "Wir brauchen einen Supertag. Aber wir werden voll angreifen, attackieren, hoch pressen und versuchen, sie zu ärgern", kündigte er an.

Die Austria lieferte in den vergangenen Wochen zwar ansprechende Leistungen ab, aus fünf Partien in der Meistergruppe schauten jedoch nur drei Zähler heraus. Viel Aufwand steht wenig Ertrag gegenüber. "Das ist ärgerlich", meinte Sportdirektor Manuel Ortlechner. Der eingeschlagene Weg soll aber nicht verlassen werden. "Es ist eine Gratwanderung. Aber wir wissen, dass der Weg der richtige ist. Da sind wir felsenfest davon überzeugt", betonte Ortlechner. Es brauche jedoch Zeit. "Wir müssen es Woche für Woche einen Tick besser machen, dann werden sich auch die Ergebnisse einstellen."

Austria Klagenfurt hofft unterdessen ach den prächtigen Fan-Bildern rund um das ÖFB-Cup-Finale zwischen Sturm und Rapid auf den Zuschauer-Effekt. In der entscheidenden Phase der Meistergruppe sind die Kärntner mittendrin im Kampf um die Europacup-Startplätze, gegen den LASK sollen die Fans am Sonntag den nötigen Rückenwind liefern.

Im "oberen Play-off" sind die Klagenfurter fünf Spiele vor Saisonende jedenfalls in Lauerstellung, einen Punkt hinter der Wiener Austria, drei hinter Rapid. "Rapid und Austria sind in Schlagdistanz und beide kommen noch nach Klagenfurt. Wenn es uns gelingt, sie zu biegen, dann haben wir vermutlich gute Karten, zumindest einen Rang zu klettern", sagte SKA-Kapitän Thorsten Mahrer. Trainer Peter Pacult weiß allerdings: "Es hilft nichts, darüber zu reden und es bringt auch nichts zu rechnen. Wenn wir einen Platz nach vorne rücken wollen, dann müssen wir punkten."

Für die Linzer, in fünf Meistergruppen-Partien noch ungeschlagen, geht es noch um die kleine Chance auf einen Platz in der Champions-League-Qualifikation. Vizemeister Sturm liegt derzeit drei Punkte vor dem LASK auf Platz zwei. "Meine Burschen sind derzeit gut drauf, dementsprechend brennen sie darauf, ihre Form am Sonntag zu bestätigen und mit Punkten im Gepäck heimzufahren", sagte Trainer Dietmar Kühbauer, der wieder auf Tormann sowie Kapitän Alexander Schlager zurückgreifen kann. Kühbauer erwarte die Klagenfurter allerdings "sehr ambitioniert", da die Pacult-Elf noch die Chance auf einen Europacup-Startplatz habe.

Rapid will unterdessen nach der ernüchternden Niederlage im Cupfinale das Unterfangen "Platz vier" in einem schwierigen Auswärtsspiel in Salzburg fortführen. Laut Trainer Zoran Barisic brauche es ein "perfektes Spiel", um zu punkten. Die Bullen gehen als Tabellenführer in die letzten fünf Runden, der Vorsprung auf Verfolger Sturm schrumpfte zuletzt auf drei Punkte.

"Die Tabelle lügt nicht, aber wir werden es weiterhin so handhaben, dass wir den Fokus voll auf uns legen. Wir haben alles in der eigenen Hand", sagte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle. Rapids Zielsetzung für die letzten fünf Runden ist Platz vier, der durch Sturms Cupsieg nun zur fixen Teilnahme an der Qualifikation zur Conference League berechtigt. Dieser ist für die Grün-Weißen (21 Punkte) aber alles andere als abgesichert. Stadtrivale Austria (19) und auch Austria Klagenfurt (18) sitzen im Nacken, der drittplatzierte LASK (30) ist außer Reichweite.

Wieder mit von der Partie aufseiten der Grün-Weißen ist der im Cupfinale gesperrte Michael Sollbauer. Zu ihm in die Innenverteidigung dürfte sich der zuletzt wenig beachtete Kevin Wimmer gesellen. "Er hat im Finale eine gute Leistung gebracht und sich definitiv für weitere Aufgaben empfohlen", sagte Barisic, der bis auf ein oder zwei Fragezeichen auf den kompletten Kader zurückgreifen kann.

Salzburgs Jaissle erwartet Rapid trotz des jüngsten Rückschlages mit einer "breiten Brust". "Sie haben uns in Wien Paroli geboten und sich den Punkt verdient", analysierte der Bullen-Coach die letzte Begegnung. Im eigenen Stadion ist Salzburg in der Liga gegen Rapid seit mittlerweile 13 Spielen ungeschlagen. "Wir haben in Salzburg immer den Anspruch, das Spiel zu gewinnen und werden am Sonntag einen raushauen", sagte Jaissle.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Triumph im ÖFB-Cup konzentriert sich Sturm Graz wieder auf das Titelrennen der Fußball-Bundesliga.
  • Im "oberen Play-off" sind die Klagenfurter fünf Spiele vor Saisonende jedenfalls in Lauerstellung, einen Punkt hinter der Wiener Austria, drei hinter Rapid.
  • Vizemeister Sturm liegt derzeit drei Punkte vor dem LASK auf Platz zwei.
  • Im eigenen Stadion ist Salzburg in der Liga gegen Rapid seit mittlerweile 13 Spielen ungeschlagen.