Sturm-Angreifer Höjlund wechselt für 17 Millionen zu Atalanta
Mit der kolportierten Ablösesumme von zunächst 17 Millionen Euro pulverisiert der Fußball-Bundesligist den bisherigen internen Rekordverkauf Kelvin Yeboah (6,5 Mio.). Die Ablöse für Höjlund könnte sich durch Boni noch auf 20 Mio. Euro erhöhen.
Millionensumme entspricht Grazer Jahresbudget
Sturm verkauft den 19-jährigen Dänen nur sieben Monate nach dem Erwerb für 1,8 Mio. Euro vom FC Kopenhagen also um das Zehnfache weiter. Höjlund fehlte bereits beim Mannschaftstraining am Freitag und absolvierte stattdessen in Bergamo den Medizincheck, nun unterschrieb er bis 2026. Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker hatte seinen entwicklungsfähigen Torjäger lange unbedingt halten wollen. Er wurde angesichts der Millionensumme, die in etwa einem Jahresbudget der Grazer entspricht, aber letztlich doch schwach.
"Ablöse als Indiz für hervorragende Arbeit"
"Es steht außer Frage, dass wir Rasmus gerne weiter hier in Graz gesehen und sportlich noch weiter geformt hätten", sagte Schicker. "Schlussendlich muss man allerdings klar festhalten, dass wir ihm den Transfer in eine der Top-Ligen Europas nicht verwehren wollten, auch wenn der sportliche Verlust natürlich schwer wiegt." Für Sport-Geschäftsführer Thomas Tebbich war eines klar: "Die Rekordablösesumme ist ein eindeutiges Indiz für unsere kontinuierliche, hervorragende Arbeit und wird uns weitere Schritte in der Gesamtentwicklung des Vereins ermöglichen."
Bei der Ablösesumme dürfte der Club aus der Serie A, der in der vergangenen Saison das internationale Geschäft verpasst hat, noch einmal nach oben gegangen sein. So soll Sturm knapp 17 Millionen Euro sofort erhalten, einen Bruchteil davon nascht Kopenhagen mit. Mit etwaigen Bonuszahlungen könnte das Gesamtvolumen des Geschäfts auf über 20 Mio. Euro ansteigen.
Teuerster Verkauf bisher
Ligaintern ist dies der mit Abstand teuerste Verkauf eines Nicht-Salzburgers. Dieses Ranking hatte zuvor Maximilian Wöber mit seinem Wechsel von Rapid zu Ajax Amsterdam um kolportierte 8,1 Mio. Euro fünf Jahre lang angeführt. Salzburg bewegt sich mittlerweile regelmäßig an und über Höjlund-Sphären. Transfers des Ligakrösus miteingeschlossen, landet Höjlund mit 17,0 Mio. (vorerst) außerhalb der Top zehn.
Sturms bisheriger Rekordtransfer war Angreifer Yeboah, der in diesem Jänner um 6,5 Mio. Euro ebenfalls nach Italien zum späteren Serie-A-Absteiger Genoa wechselte. Auch diesen hatte Schicker nur kurz zuvor für etwa ein Zehntel der späteren Summe von Ligakonkurrent WSG Tirol verpflichtet.
"Richtig gute Entwicklung von Höjlund"
"Rasmus hat extrem abgeliefert in den acht Monaten und eine richtig gute Entwicklung genommen", erklärte Schicker angesichts von zwölf Höjlund-Toren in 21 Spielen. "Das zeigt, dass unser Trainer richtig gut mit jungen Spielern arbeiten kann. Das ist unser Weg, den wollen wir weiter konsequent gehen", sagte Schicker und kündigte an, den Abgang auffangen zu wollen. "Wir haben die Augen offen, wir wollen auch auf der 9er-Position was machen. Wir wissen aber auch, dass am Mittwoch das Transferfenster zugeht. Der Plan ist schon, dass wir diese Position nachbesetzen."
Sturm seit längere auf der Suche
Sturm sei gut vorbereitet und beginne nicht erst heute zu scouten. "Das ist schon im Hintergrund passiert." Sportlich sei es "natürlich ein herber Verlust", merkte Schicker an. Es gebe jedoch auch die Seite des Spielers. "Man hat gemerkt, wie sich der Verein um Rasmus bemüht hat." Mit dem Niederländer Emanuel Emegha (19) holten die Grazer erst unlängst einen Stürmer mit Potenzial dazu. Zudem bewies Milan Toth (20) mit bisher fünf Saisontoren für Sturms zweite Mannschaft seinen Torriecher.
Zusammenfassung
- Sturm Graz hat das größte Geschäft der Clubgeschichte erfolgreich abgewickelt.
- Am Samstag war der Wechsel von Stürmer-Talent Rasmus Höjlund zu Atalanta Bergamo beschlossene Sache, wie die beiden Clubs mitteilten.
- So soll Sturm knapp 17 Millionen Euro sofort erhalten, einen Bruchteil davon nascht Kopenhagen mit.
- Sturm sei gut vorbereitet und beginne nicht erst heute zu scouten.
- Sportlich sei es "natürlich ein herber Verlust", merkte Schicker an.