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So geht es Österreichs Legionären in Europas Top-5-Ligen

Real Madrid, FC Bayern und Co.: In Europas Top-Ligen steht eine Vielzahl an ÖFB-Kickern unter Vertrag. Ein Überblick, wie die aktuelle Saison für unsere Legionäre verläuft.

Österreichische Spieler sind aus der großen Fußball-Welt mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In den Top-5-Ländern Europas Spanien, England, Deutschland, Italien und Frankreich steht eine Vielzahl rot-weiß-roter Kicker unter Vertrag.

Das Leistungsspektrum ist groß: Während einige Österreicher bei Top-Teams Stammkräfte sind, schaffen es manche über den Reservistenstatus bei kleineren Teams nicht hinaus. LAOLA1 beleuchtet, wie es den ÖFB-Legionären in den beiden höchsten Ligen der fünf größten Fußball-Länder in der laufenden Saison bisher ergangen ist.

Das Clasico-Duo

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Von den Top-Fünf-Ländern weist Spanien die wenigsten Kicker aus Österreich auf. Dafür zählen die Klubs der beiden ÖFB-Exporte auf der iberischen Halbinsel zu den Top-Adressen in Europa.

Während David Alaba bei Real Madrid schon ein unumstrittener Stammspieler und Anführer ist, muss Rapid-Leihgabe Yusuf Demir beim FC Barcelona nach vielversprechendem Start die Ersatzbank drücken.

Alaba stand in dieser Saison in 15 von 16 Real-Pflichtspielen auf dem Platz. Das erste Tor des Wieners für Real Madrid war das wichtige 1:0 im Clasico gegen den FC Barcelona. Für die Katalanen saß in diesem Prestigeduell Yusuf Demir auf der Bank. Der 18-jährige vierfache ÖFB-Nationalspieler wurde vor allem zu Saisonbeginn vom mittlerweile ehemaligen Barca-Trainer Ronald Koeman forciert.

Bis Ende September kam Demir in fünf von sieben Pflichtspielen der Katalanen zum Einsatz. Seitdem stehen nur mehr 30 Minuten beim 0:1 gegen Rayo Vallecano, das Koeman den Job kostete, auf der Habenseite des Wieners. Möglicherweise bessert sich die Situation Demirs unter Neo-Barca-Coach Xavi.

Vom EURO-Goalie zum Bankdrücker

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Dass sich die Situation von England-Legionär Daniel Bachmann verbessert, ist Stand heute nicht abzusehen. Der 27-Jährige, der für Österreich bei der Europameisterschaft im Tor stand, ging beim Watford FC als Nummer eins zwischen den Pfosten in die Saison, diesen Status ist der Niederösterreicher aber nachhaltig los.

Daran änderte auch der Trainerwechsel von Xisco Munoz zu Claudio Ranieri nichts. Es kommt für Bachmann, der in vier Premier-League-Spielen sieben Tore kassierte, aber noch Schlimmer: Watford macht Maduka Okoye von Sparta Rotterdam zum teuersten Einkauf der Klubgeschichte, der Nigerianer wird nächste Saison zu den "Hornets" stoßen.

Ähnlich unbefriedigend ist die Situation von Middlesbrough-Goalie Dejan Stojanovic. Der ÖFB-Legionär, der für das vergangene Frühjahr an St. Pauli ausgeliehen und dort Stammtorhüter war, findet sich an der Teesside hauptsächlich auf der Tribüne wieder. Stojanovic saß in 18 Saisonspielen nur zweimal auf der Bank.

Während für Stojanovic der Platz auf der Bank aktuell das Optimum darstellt, ist dieser für Barnsley-Kicker Dominik Frieser die neue Realität. Dem Steirer kam in den vergangenen Wochen Trainer Markus Schopp abhanden, was sich in den Einsatzzeiten des ehemaligen LASK-Kickers widerspiegelt.

War Frieser unter Schopp weitestgehend gesetzt, kam der 28-Jährige unter Interimstrainer Joseph Laumann noch nicht zum Einsatz. Für den Vorletzten der Championship erzielte Frieser zwei Tore in 12 Spielen.

Zwei Tore, das war auch die Ausbeute von Andreas Weimann im Duell gegen Barnsley, das Schopp letztendlich den Kopf kostete. Der Offensivspieler in Diensten von Bristol City blüht in dieser Saison auf. Weimann absolvierte wie Torhüter Daniel Bentley 17 von 18 Spielen vollständig, niemand anderer wurde von Trainer Nigel Pearson mehr forciert als der Wiener.

Das zeigt sich auch in den Leistungsdaten der laufenden Championship-Saison: Mit sieben Toren in 17 Spielen gibt es bei den "Robins" keinen Spieler, der mehr Tore erzielen konnte, als der ehemalige Rapid-Nachwuchskicker.

Vom Abstiegskandidat in die Champions League?

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Einen beispielhaften Höhenflug legt der RC Lens in der französischen Ligue 1 hin, mit österreichischer Beteilung. Kevin Danso, der dem FC Augsburg entkommen konnte und um kolportierte 5,5 Millionen Euro in Nord-Frankreich anheuerte, ist beim Überraschungs-Zweiten der französischen Liga nicht mehr wegzudenken.

Beim 2:0-Sieg gegen Monaco am dritten Spieltag stand der Steirer erstmals in der Startelf von Lens, seitdem verpasste er nur wegen einer Roten Karte in der siebenten Runde Minuten in der Innenverteidigung des Teams von Trainer Franck Haise.

Einen Punkt hinter Lens findet man den OGC Nizza in der Tabelle. Bei den Südfranzosen pendelt U21-Kapitän Flavius Daniliuc zwischen Bank und Verteidigung. Der gebürtige Wiener, der im vergangenen Sommer aus dem Bayern-Nachwuchs an die Cote d’Azur wechselte, absolvierte in der laufenden Saison sieben von 13 möglichen Spielen.

Der Platz auf der Bank ist auch Lorient-Stürmer Adrian Grbic vertraut. Der 25-Jährige wird von seinem Klub hauptsächlich in der Joker-Rolle eingesetzt, in 13 Ligue-1-Spielen kam der Angreifer neunmal von der Bank, stand nur zweimal in der Startformation.

Bei seinem letzten Einsatz von Beginn an gegen Stade Brest erzielte der gebürtige Wiener sein erstes Saisontor.

Arnautovic: Bolognas Zlatan

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Apropos vor der Länderspielpause: Da wurde Marko Arnautovic einmal mehr zum gefeierten Helden des FC Bologna. Der ÖFB-Star gehört in der Startelf der Rossoblu schon zum Inventar, in 12 Spielen stehen sechs Tore zu Buche. Nur einmal konnte der Wiener nicht an einem Spiel teilnehmen: Ende Oktober verpasste der 32-Jährige das Duell mit Napoli verletzungsbedingt.

Während Arnautovic beim FC Bologna bereits eine feste Größe ist, trifft dies bei den Venezia-Legionären Michael Svoboda und David Schnegg nicht zu. Innenverteidiger Svodoba, der vergangene Saison mit den Lagunenstädtern aufgestiegen ist, absolvierte acht von 12 möglichen Pflichtspielen, in der Startelf stand der Wiener dabei aber nur fünfmal.

Schnegg, der im Sommer vom LASK nach Venedig wechselte, spielt eine untergeordnete Rolle: Der ehemalige U21-Teamkicker stand in vier von 12 Spielen auf dem Platz, durchspielen durfte der Linksverteidiger aber nie.

Während für Schnegg ein Einsatz über 90 Minuten noch nicht in Reichweite ist, muss Ex-Sturm-Verteidiger Lukas Spendlhofer die Definition des Wortes Pflichtspieleinsatz wohl im Duden nachschlagen. Der 28-Jährige, der nach einer Leihe zu Bnei Sachnin nach Israel wieder bei Ascoli in der Serie B agiert, durfte in dieser Saison noch keine Minute auf dem Platz stehen.

Ganz oben mit dabei ist Pisa mit Kapitän Robert Gucher. Der Steirer ist mit seinem Team Dritter der Serie B. In der Liga kam der Steirer nur zweimal nicht zum Einsatz, in zehn Spielen stehen drei Vorlagen zu Buche.

Aus dem Kapitänsamt auf die Bank

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Einen Stammplatz würde sich auch Marcel Sabitzer wünschen, der im Sommer aus dem Kapitänsamt in Leipzig auf die Bank des FC Bayern München wechselte. Unter Coach Julian Nagelsmann, dem Sabitzer aus Sachsen nach Bayern folgte, gab es nur zweimal einen Platz in der Startelf, ansonsten agiert der Steirer als Joker. Eine Torbeteiligung kann der 27-Jährige noch nicht aufweisen.

In Wolfsburg stehen mit Xaver Schlager und Pavao Pervan zwei ÖFB-Legionäre unter Vertrag, die keinen großen Einfluss auf die Saison der "Wölfe" genommen haben. Pervan ist hinter Casteels die Nummer zwei im Wolfsburg, Schlager zog sich in der dritten Bundesliga-Runde gegen RB Leipzig einen Kreuzbandriss zu.

Bei den Sachsen muss sich Konrad Laimer in der Bundesliga mit der Reservistenrolle begnügen. Unter Jesse Marsch kam der Mittelfeldspieler nur zu einem Einsatz von Beginn, in der Champions League durfte er hingegen in jedem Match von Anfang an auflaufen.

Beim SC Freiburg wird die Destination Champions League wohl nicht ausgerufen werden, die Breisgauer stehen aber nach einem überragenden Saisonstart auf Rang drei. Mittendrin: Teamspieler Philipp Lienhart, der in der Innenverteidigung eine feste Größe darstellt und jede Spielminute absolviert hat.

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Jede Bundesligaminute hat auch Innenverteidiger Martin Hinteregger für Eintracht Frankfurt absolviert. Lediglich am vierten Spieltag der Europa League bekam der Kärntner eine Pause. Bei Stefan Ilsanker stehen die Zeichen hingegen eher auf Abschied: Der Salzburger stand nur beim Sieg in der Bundesliga gegen die Bayern 90 Minuten auf dem Feld. Die restlichen Partien pendelte der Teamkicker zwischen Bank und Jokerrolle.

Die Jokerrolle hat auch Kevin Stöger bei Mainz 05 inne. In der Bundesliga stand der Mittelfeldspieler noch nicht in der Startelf, sechsmal wurde der 28-Jährige eingewechselt, erzielte dabei ein Tor. Besser läuft es für Karim Onisiwo, der zwar nur zwei Tore vorweisen kann, aber in zehn Pflichtspielen sechs Vorlagen geliefert hat. Ex-Sturm-Leihgabe David Nemeth, der den Saisonstart coronabedingt verpasste, absolvierte erst drei Spiele für die Rheinhessen.

Verletzungsbedingt haben Sasa Kalajdzic (Stuttgart), Julian Baumgartlinger (Leverkusen) und Stefan Lainer (Mönchengladbach) in dieser Saison noch keine große Rolle gespielt. Lainers Klubkollege Hannes Wolf muss nach vielversprechendem Start mit zwei Spielen von Beginn an, wieder vermehrt auf der Bank Platz nehmen.

Ex-Rapid-Trio in Köln mit unterschiedlichen Vorzeichen

Das muss auch Louis Schaub, der beim 1. FC Köln hauptsächlich zu Kurzeinsätzen kommt. Ganz anders die Situation bei den Klubkollegen Dejan Ljubicic und Florian Kainz: Das Duo stand in den ersten elf Bundesligarunden neunmal in der Startelf. Kainz kann zusätzlich zwei Tore und drei Assists aufweisen.

Wenig kann hingegen Michael Gregoritsch vorweisen, der in der Bundesliga erst 86 Minuten absolvierte. In der Regionalliga Bayern kam der Stürmer, der nicht mehr im Aufgebot von Franco Foda steht, immerhin einmal über die volle Spieldauer zum Einsatz.

Besser sieht es für die Österreicher-Fraktion in Bielefeld aus, wo Kapitän Manuel Prietl (noch keine Sekunde verpasst), Patrick Wimmer und Alessandro Schöpf regelmäßig zum Einsatz kommen.

Ein Österreicher-Trio gibt es auch in Hoffenheim, wo Florian GrillitschStefan Posch und Christoph Baumgartner unter Vertrag stehen. Grillitsch, der zu Saisonbeginn einige Spiele verletzungsbedingt verpasste, wurde von Trainer Sebastian Hoeneß in den letzten vier Spielen in der Innenverteidigung aufgeboten, wo Stefan Posch einen Stammplatz hat. Christoph Baumgartner, der zwei Spiele verpasste, kann in zehn Spielen drei Tore und eine Vorlage aufweisen.

Union-Kapitän Christopher Trimmel erweist sich weiterhin als verlässlicher Dauerläufer. Der mittlerweile 34-Jährige erhält aufgrund der Doppelbelastung durch die Conference-League-Teilnahme der Berliner in der Bundesliga öfters eine Pause, weswegen er in elf Spielen nur sechsmal in der Startelf stand.

St.Burgi 

In der 2. Deutschen Bundesliga netzt Guido Burgstaller für St. Pauli am laufenden Band. In 12 Zweitligaspielen erzielte der Kärntner 10 Tore für den Spitzenreiter.

Für Absteiger Werder Bremen läuft die Saison noch nicht nach Wunsch. Romano Schmid (drei Vorlagen), darf sich aber darüber freuen, in jedem Spiel zum Einsatz gekommen zu sein. Teamkollege Marco Friedl, der die Bremer im Sommer verlassen wollte, kommt auf neun Spiele über 90 Minuten.

Auch beim anderen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 stehen mit Reinhold RanftlMartin Fraisl und Michael Langer Österreicher unter Vertrag. Fraisl übernahm ab der achten Runde den Stammplatz im Tor, Ex-LASK-Kicker Ranftl kann neun Pflichtspiele vorweisen. Der 36-jährige Langer, der zu Saisonbeginn zwei Spiele im Tor absolvierte, zog sich im September einen Kreuzbandriss zu.

Ein Österreicher-Trio ist auch beim Tabellenvierten, Darmstadt 98, zu finden. Während Emir Karic und Mathias Honsak 13 bzw. 12 Spiele absolviert haben, muss sich Ex-WSG-Tirol-Kicker Nemanja Celic noch in Geduld üben. Nach acht Zweitliga-Einsätzen, stehen erst 180 Spielminuten zu Buche.

Beim Karlsruher SC durfte Tormann Markus Kuster zweimal ran: Am 10. Spieltag kam der 27-Jährige für den ausgeschlossenen Stammtormann Gersbeck ins Spiel, den er auch in der 11. Runde ersetzte. Um Einsatzzeit muss sich Teamkollege Christoph Kobald, der jede Pflichtspiel-Sekunde absolviert hat, keine Sorgen machen.

In Heidenheim wird auf die Dienste von Österreichern hingegen wohl kein Wert mehr gelegt: Konstantin Kerschbaumer stand erst einmal im Kader des Tabellen-Neunten, absolvierte beim 0:4 in Nürnberg 21 Minuten. Paul Tschernuth fungiert als dritter Tormann ohne Einsatzminute.

Pichler in Kiel angekommen 

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Ex-Heidenheimer Nikola Dovedan kommt nach 12 Saisonspielen, von denen acht in der Startformation, auf zwei Tore. Benedikt Pichler, der im Sommer von der Austria nach Kiel wechselte, kam in sieben Spielen zum Einsatz. In den letzten vier Spielen gelangen ihm seine drei Saisontore.

Weniger treffsicher erweist sich Lukas Hinterseer, der vom südkoreanischen Top-Klub Ulsan Hyundai zu Hannover 96 wechselte. Nach sechs von acht möglichen Spielen wartet der Tiroler immer noch auf ein Tor, wie auch Dresden-Stürmer Philipp Hosiner. Dessen Teamkollege Michael Sollbauer ist der Fels in der Innenverteidigung von Dynamo und kam in jedem Spiel zum Einsatz.

Das kann auch Christoph Klarer von sich behaupten, der bei Fortuna Düsseldorf alle 13 Zweitligaspiele absolvierte. In den letzten drei Spielen gelangen dem Verteidiger zwei Tore.

Ein Saisontor ist Bielefeld-Leihgabe Christian Gebauer, der an den FC Ingolstadt verliehen wurde, in sechs Spielen noch nicht vergönnt. Teamkollege Nico Antonitsch hat indes einen Stammplatz in der Innenverteidigung der Schanzer erobert.

Ex-Rapidler Marcel Ritzmaier wartet für Sandhausen noch auf sein erstes Tor. In zehn Spielen gelang immerhin eine Vorlage.

Hinweis: Der Artikel ist zuerst auf www.laola1.at erschienen

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichische Spieler sind aus der großen Fußball-Welt mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In den Top-5-Ländern Europas Spanien, England, Deutschland, Italien und Frankreich steht eine Vielzahl rot-weiß-roter Kicker unter Vertrag.
  • Das Leistungsspektrum ist groß: Während einige Österreicher bei Top-Teams Stammkräfte sind, schaffen es manche über den Reservistenstatus bei kleineren Teams nicht hinaus.
  • Ein Überblick, wie die aktuelle Saison für unsere Legionäre verläuft.