Sieben Aufreger der bisherigen ICE-Saison

Die beste Zeit des Jahres hat wieder begonnen. Die ICE Hockey League Saison 2021/22 startet in die Post Season, spannende Playoffs stehen bevor. PULS 24 blickt zuvor noch einmal auf den Grunddurchgang zurück und hebt sieben positive sowie negative Dinge hervor, welche die Spielzeit geprägt haben.

Internationale Überflieger

Das Einbinden der österreichischen Nachbarländer in die ICE Hockey League war in der Vergangenheit nicht immer von Erfolg gekrönt – Stichwort wohl Medvescak Zagreb in der Saison 2018/19. In der aktuellen Spielzeit kann davon jedoch keine Rede sein. Die Liga-Neulinge Ljubljana und Pustertal entpuppten sich als Gewinn. Beide Mannschaften qualifizierten sich auf Anhieb für die Playoffs. Auch Fehervar und Znojmo schafften es in die Post Season. Vier internationale Teams standen bis dato nur einmal im Viertelfinale – in der Saison 2011/12. Lediglich Vorjahres-Finalist Bozen blieb hinter den Erwartungen zurück.

Tragische Todesfälle  

Die Todesfälle im Lager der iClinic Bratislava Capitals werfen einen Schatten über die Saison. Stürmer Boris Sadecky, der Ende Oktober beim Spiel in Dornbirn einen Herzstillstand erlitt, verstarb weniger Tage später im Krankenhaus. Nur zwei Tage nach dem Tod des 24-Jährigen erschütterte die Nachricht, dass Geschäftsführer Dusan Pasek in Bratislava tot aufgefunden wurde, die Eishockey-Welt erneut. Über die Hintergründe der beiden Todesfälle wurde viel spekuliert. Viel wichtiger ist es jedoch an dieser Stelle den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl auszusprechen. Rest in Peace. Die Bratislava Capitals haben sich kurz nach den Ereignissen aus der Liga zurückgezogen.

Salzburger Dominanz

77 Tage lang ging Red Bull Salzburg nicht ohne Punkt vom Eis: Von 5. November bis 21. Jänner kassierten die Bullen lediglich drei Niederlagen, bei 15 Siegen. Mitte Dezember übernahm das Team von Matt McIlvane die Tabellenführung und gab sie in der Folge nicht mehr ab. Mit dem besten Punkteschnitt, den wenigsten Gegentoren und dem besten Torverhältnis thront man von der Spitze. Die Salzburger gehen folgerichtig als Titelfavorit Nummer eins in die Playoffs. Es wäre kein Wunder, wenn am Ende der erste Meistertitel seit 2016 in der Mozartstadt gefeiert wird.

Rassismus-Skandal um Ljubljana-Spieler  

Eigentlich hat der HK Olimpija Ljubljana im Grunddurchgang hauptsächlich für positive Schlagzeilen gesorgt. Die 2:4-Niederlage beim VSV am 28. Dezember wird jedoch noch länger negativ in Erinnerung bleiben und zwar nicht ob des Ergebnisses. Die Ljubljana-Spieler Tadej Cimzar und Miha Zajc fielen mit völlig unangebrachten rassistischen Gesten gegen VSV-Spieler Derek Joslin auf. Die Liga griff durch und sanktionierte die Beiden mit einer Sperre von zehn Spielen und einer Geldstrafe in Höhe von 1.300 Euro. "Rassistisches Verhalten ist in jeglicher Hinsicht inakzeptabel und nicht tolerierbar", hieß es in einer Aussendung.

Historische Derby-Abreibung  

Dass es für den Villacher SV im Kärntner Derby gegen den Klagenfurter AC nicht viel zu holen gibt, ist – mit Blick auf die jüngere Vergangenheit – nichts Neues. Der Stefanitag 2021 wird allen, die es mit dem VSV, dennoch noch einige Zeit in schmerzhafter bleiben. Die 1:9-Niederlage war die höchste seit 1988. Mit 0:6 und 0:4 kassierte man zwei weitere deutliche Pleiten. Beim 4:3-Overtime-Sieg in Villach gingen die "Adler" zumindest einmal als Sieger vom Eis.

Corona, Quarantäne und Co.

Es ist die dritte Saison, die durch die COVID-19-Pandemie durcheinander gewirbelt wird. Die Liga-Geschäftsführung sorgte vor und gab als Minimalziel an 80 Prozent der Spiele des Grunddurchgangs auszutragen. Dieses wurde bei Weitem übertroffen. Knapp 97 Prozent der Matches konnten durchgeführt werden. Durch die Umstellung der Tabellenwertung auf ein Punkteschnittsystem können die Playoffs wie geplant Anfang März starten. Dennoch sorgte das Virus vor allem um die Weihnachtszeit für mächtige organisatorische Herausforderungen, legte den Spielbetreib in einigen Mannschaften wochenlang lahm und verhinderte über einen Großteil der Saison eine volle Auslastung in den Hallen. Mit dem Wegfall der Kapazitätsbeschränkungen im Event-Bereich dürften stimmungsvollen Playoffs jedoch nichts mehr im Wege stehen.

Spannung bis zum Schluss

Über mangelnde Spannung darf man sich als österreichischer Eishockeyfan aktuell nicht beschweren. Bis auf die Black Wings Linz und die Dornbirn Bulldogs, die eine verkorkste Saison hinter sich haben, und die Salzburger, die sich leicht absetzen konnten, kämpften alle übrigen zehn Mannschaften mehr oder weniger bis zum Schluss um die Playoff-Teilnahme. Zwischen Pustertal und Znojmo fiel die Entscheidung um einen Platz in den Top-6 gar erst in der Overtime des letzten Spieltags. Auch die Pre-Playoffs lieferten bereits einen Vorgeschmack darauf, was uns in den kommenden Wochen erwarten wird. Drei von vier Spielen wurden erst in der Verlängerung entschieden. Und diese kann in den Playoffs – das ist spätestens nach der Rekord-Partie zwischen dem KAC und Bozen 2019 bekannt – sehr, sehr lange dauern.

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Die Viertelfinal-Paarungen im Überblick: 

EC Red Bull Salzburg (#1) – Tesla Orli Znojmo (#7)

EC GRAND Immo VSV (#2) – HK SZ Olimpija Ljubljana (#6)

Hydro Fehervar AV 19 (#3) – HC Pustertal Wölfe (#5)

Spusu Vienna Capitals (#4) – EC-KAC (#5)

Die Playoffs werden in einer best-of-seven-Serie entschieden. Die jeweils besser gesetzte Mannschaft bestreitet Spiel eins zuhause, danach wechselt das Heimrecht nach jeder Begegnung. PULS 24 überträgt pro Spieltag eine Partie der Playoffs live und exklusiv im Free-TV.

ribbon Zusammenfassung
  • Die beste Zeit des Jahres hat wieder begonnen. Die ICE Hockey League Saison 2021/22 startet in die Post Season, spannende Playoffs stehen bevor. PULS 24 blickt zuvor noch einmal auf den Grunddurchgang zurück und hebt sieben positive sowie negative Dinge hervor, welche die Spielzeit geprägt haben.