Radsport - FrauenAPA/AFP/Belga/Dirk Waem (Symbolbild)

Schock bei Rad-WM: Schweizerin nach Sturz verstorben

Die junge Schweizerin Muriel Furrer erlitt am Donnerstag bei ihrem Sturz ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und verstarb am Freitagnachmittag. Die noch bis Sonntag anberaumte Straßenrad-WM wird dennoch fortgesetzt.

Das Programm rund um die Bewerbe - am Samstag geht das Frauen-Rennen in Szene, die Männer fahren am Sonntag - wird aber zurückgefahren. Die WM-Flaggen in Zürich wehen auf halbmast, Siegerehrungen werden in kleinerem Rahmen abgehalten. Die UCI sagte ihre für Samstagabend anberaumte Gala ab.

Die Entscheidung zur Fortsetzung der WM sei nach Rücksprache und auf Wunsch der Familie von Furrer getroffen worden, hieß es. "Mit dem Tod von Muriel Furrer verliert die internationale Radsport-Gemeinschaft eine Fahrerin, die eine großartige Zukunft vor sich hatte", schrieb die UCI in einer Mitteilung.

"Unsere Gedanken sind bei der gesamten Familie und den Freunden von Muriel. Ruhe in Frieden, liebe Muriel", erklärte das Team Visma des zweimaligen Tour-de-France-Siegers Jonas Vingegaard in den sozialen Medien, in denen von zahlreichen Profis und Teams Beileidsbekundungen gepostet wurden.

Die 18-jährige Schweizerin war am Donnerstag im Juniorinnen-Rennen schwer gestürzt und hatte dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Der Sturz war in einem Waldstück auf der Runde auf der Nordseite des Zürichsees passiert, die in allen Straßenrennen gefahren wird.

UCI plant Ermittlungen

Furrer galt als aufstrebendes Talent. Sie war auf dem Straßenrad, dem Mountainbike und im Cyclocross aktiv. Bei der Mountainbike-EM in Rumänien gewann sie im Mai die Bronzemedaille im Team-Wettkampf. Furrer lebte in unmittelbarer Nähe der WM-Strecke.

Wie es genau zum Sturz gekommen war, ist noch unklar. Die Untersuchungen laufen. Die Veranstalter verwiesen auf die Behörden. "Die Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln. Es gibt im Moment keine gesicherten Informationen", sagte OK-Chef Olivier Senn.

Berichte von fragwürdiger Rettung

Der genaue Sturzort sei nicht bekannt. Die Schweizer Zeitung "Blick" berichtete von angeblich fragwürdigen Umständen der Rettung. Demnach sei ein Helikopter erst eine Stunde nach Rennende in dem Waldstück gelandet, wo Furrer im Unterholz gefunden worden sein soll.

Bekannt ist bisher, dass sie in einem Waldstück auf der Runde auf der Nordseite des Zürichsees zu Fall gekommen war, die in allen Straßenrennen gefahren wird. Für die Absicherung auf der WM-Strecke, eine 27 Kilometer lange Runde durch das Zürcher Umland, bekamen die Organisatoren im Vorfeld durchaus Lob.

Nach dem Unfall von Furrer wurden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal erhöht. "Wir haben in der Abfahrt mehr Streckenposten und haben uns am Morgen die Abfahrt noch einmal angeschaut. Wir geben unser Maximum für die Sicherheit der Fahrer", versicherte Senn. "Wir tun uns alle sehr schwer mit dieser Situation, aber wir müssen und werden weitermachen."

ribbon Zusammenfassung
  • Die 18-jährige Schweizerin Muriel Furrer erlitt am Donnerstag bei der Straßenrad-WM ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und verstarb am Freitagnachmittag.
  • Die Straßenrad-WM wird auf Wunsch der Familie von Furrer fortgesetzt, jedoch mit reduziertem Programm und auf halbmast wehenden Flaggen.
  • Berichte deuten auf fragwürdige Rettungsumstände hin, da ein Helikopter erst eine Stunde nach Rennende am Unfallort eintraf.