Schmidt verlässt Altach - Auslands-Engagement großes Ziel
Altach die Zweite habe nach zehn Runden ein gutes Ende gefunden. "So sollte es auch in die Geschichte eingehen", sagte Schmidt. Er lehnte ein "sehr faires, korrektes" Angebot der Vorarlberger auch aus einem bestimmten Grund "nach reiflicher Überlegung" ab. "Es gibt vielleicht die eine oder andere Möglichkeit in naher Zukunft, auf internationalem Parkett in einem Trainerteam mitzuwirken, die Möglichkeit möchte ich mir offen halten", verlautete Schmidt. Er hoffe auf eine Station, die lohnend sei. "Es liegt aber nicht in meiner Hand, deshalb will ich jetzt einmal den Erfolg genießen und warten."
Seit Wochen wird gemunkelt, dass Schmidt als Co-Trainer von Adi Hütter zu einem Club der englischen Premier League wechseln könnte. Offizielle Bestätigungen bezüglich der nächsten Trainerdestination Hütters gibt es vorerst aber noch keine. Der scheidende Altach-Trainer verabschiedete sich sichtlich emotional von seinen Spielern, dem Trainerstab und auch den Fans. Die Kicker warfen ihren Coach nach Spielschluss in luftige Höhen. "Die Mannschaft hat extrem mitgezogen, eingespannt und das Trainerteam hat mich in jeder Sekunde unterstützt", sagte Schmidt.
Mit ihm verlässt auch Emanuel Schreiner den Verein, den 34-Jährigen zieht es zurück in seine oberösterreichische Heimat. Wo er seine Karriere fortsetzt, ist offen. "Für uns alle war es wichtig, dass wir ein positives Ende haben, für mich persönlich war es nach zehn langen Jahren ein schönes Ende", resümierte der Mittelfeldspieler. Verletzungsbedingt hatte er zuletzt drei Monate zuschauen müssen. Erst durch den vorzeitig fixierten Klassenerhalt bekam er jetzt noch einmal Einsatzminuten.
"Unter der Woche habe ich mit dem Klaus schon gescherzt: 'Wenn du mir Minuten gibst, dann bitte als Stürmer, weil ich noch ein Tor schießen möchte.' Und das ist mir geglückt", sagte Schreiner nach seinem 262. Pflichtspiel im SCRA-Dress. Der Abschied falle ihm schwer wie auch der von Schmidt. "Jeder, der den Klausi kennt, weiß, was er für ein Typ, welcher Mensch er ist und wie viel Herzblut er reinsteckt. Jeder macht seinen Weg, auch Klausi macht seinen Weg."
Schmidt hatte erst Ende März die Nachfolge von Miroslav Klose angetreten. Der Ex-Weltmeister hatte im Ländle nicht überzeugen können. "Bei Klaus möchte ich mich im Namen des SCR Altach ganz herzlich bedanken. Mit seiner einzigartigen Energie und Menschlichkeit hat er die schwierige Mission Klassenerhalt erfüllt und war der große Garant, dass wir unser Ziel erreicht haben", betonte Altachs Geschäftsführer Christoph Längle.
Nun muss nach der Interimslösung schon wieder eine neue Kraft gefunden werden. Wie so oft in den letzten Jahren ist von Kontinuität auf dem Trainerposten bei Altach keine Spur. "Es sind sicher auch von meiner Seite aus gewisse Fehler passiert", sagte Längle bezüglich der vielen Wechsel im Trainer- sowie auch Sportdirektor-Bereich. Es sei aber nicht immer der Verein schuld gewesen, so hatten etwa Ex-Coach Ludovic Magnin sowie Ex-Sportchef Werner Grabherr auf eigenen Wunsch das Weite gesucht.
Nun liegt es jedenfalls am neuen Sportdirektor Roland Kirchler, gleich einmal einen neuen Trainer zu finden. Der Ex-Innsbruck-Kicker hofft auf eine längere Amtszeit als sein Vorgänger Georg Festetics, von dem sich der Club am Donnerstag nach etwas mehr als einem halben Jahr wieder getrennt hat. "Es war so, dass wir in verschiedensten Dingen unterschiedliche Auffassungen hatten. Das Zusammenspiel hat ein Stück weit nicht funktioniert", gab Längle Einblick.
Zusammenfassung
- Der SCR Altach muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer machen.
- Klaus Schmidt wird seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten nach erfolgreicher Mission als "Feuerwehrmann" samt geschafftem Klassenerhalt nicht verlängern.
- Das bestätigten der Coach selbst und auch der Vorletzte nach dem 1:1-Remis in der letzten Runde der Qualifikationsgruppe bei der WSG Tirol am Freitagabend.
- Altach die Zweite habe nach zehn Runden ein gutes Ende gefunden.