Rapid winkt im Heimspiel gegen den WAC fünfter Sieg in Folge
4:1 gegen Sturm Graz, 2:1 gegen St. Pölten, schließlich der 2:1-Erfolg gegen den LASK - bei Rapid läuft es 2021 wunschgemäß. Dennoch warnte Trainer Dietmar Kühbauer vor allzugroßer Euphorie. "Wir brauchen da schon eine Topleistung. Der WAC kann sehr gut Fußballspielen, da brauchen wir nicht drüber diskutieren", stellte der ehemalige Coach der Kärntner (2013 - 2015) klar.
Nicht zu übersehen sei, dass beim WAC "der Anspruch ein höherer" geworden sei", betonte Kühbauer. "Allein die Einkäufe, die sie in den letzten zwei Jahren getätigt haben, hätte ich mir zu meiner Zeit gewünscht", meinte der Burgenländer und warnte nicht nur vor WAC-Kapitän Michael Liendl. "Wir müssen an diesem Tag alle verteidigen. Und gerade die Verteidiger müssen stets dabei sein", sagte er im Hinblick etwa auf Dejan Joveljic, der zuletzt wieder traf. "Der ist manchmal gar nicht am Platz, und dann drückt er ab, das macht es für einen Verteidiger schwierig."
In der spielfreien Vorwoche konnten einige angeschlagene Rapidler ihre Wehwehchen auskurieren. Erst im Verlauf der Tage füllten sich die Reihen wieder, auch Yusuf Demir kann gegen den WAC wieder mitwirken. Einmal mehr muss Verteidiger Maximilian Hofmann aussetzen, im Mittelfeld ist Dejan Ljubicic zumindest fraglich. "Wir werden kein Risiko eingehen", sagte Kühbauer.
Dass sich am (heutigen) Montag zum Abschluss der Transferzeit noch etwas tun könnte, glaubte Kühbauer nicht. Das gelte auch für die Rieds Jungstürmer Marco Grüll. "Es würde mir gefallen, wenn er kommen würde. Aber das Angebot ist noch zu hoch bzw. das gesamte Package nicht so, wie es für einen Spieler, der in drei Monaten frei ist, sein müsste", gab der Burgenländer zu Protokoll.
Beim WAC ist der Optimismus nach den jüngsten Partien groß. Einem verdienten 2:0 in St. Pölten folgte das 2:1 n.V. im Cup bei Kapfenberg. "Wir haben die Partie auf ungewöhnlich tiefem Boden 'überlebt', niemand hat sich verletzt", zeigte sich Trainer Ferdinand Feldhofer zufrieden. Vor allem der Auftritt beim SKN sei "ein sehr wichtiger Sieg" gewesen und habe seinem Team "einen Schub gegeben", stellte der 41-Jährige fest.
Mit diesem Schub will der WAC in den letzten sechs Runden des Grunddurchgangs die Meisterrunde fixieren. Der Vorsprung auf Platz sieben, den derzeit die Austria belegt, beträgt allerdings nur drei Punkte. Doch der Aufwärtstrend ist nach dem schwachen Saisonstart nicht zu übersehen. "Ich habe immer gesagt, dass wir ein bisschen Zeit brauchen", meinte Feldhofer, der zumindest weitere neun Zähler anstrebt. "30 Punkte werden reichen."
In der Vergangenheit war für die Kärntner gegen Rapid allerdings nur relativ wenig zu holen. Rapid liegt in den jüngsten elf Bundesliga-Spielen mit 4-5-2 voran und ist in sechs Heimspielen (4-2-0) seit dem 0:1 am 6. November 2016 ungeschlagen. Ganz abgesehen von der aktuellen Hochform der Hütteldorfer. "Respekt, wie Rapid ins Frühjahr gestartet ist, das ist sehr eindrucksvoll", bemerkte Feldhofer. "Das heißt aber noch lange nicht, dass sie schon gewonnen haben."
Der Respekt vor Rapid sei auch der spielerischen Flexibilität von Grün-Weiß geschuldet. "Sie nehmen bei ihrer Taktik extrem viel Rücksicht auf den Gegner und sind sehr variabel", meinte Feldhofer, der angesichts des dichten Programms wieder rotieren möchte. Ob er auf den zuletzt zweimal fehlenden Mario Leitgeb zurückgreifen kann, ist offen. Der Mittelfeldroutinier laboriert an einer Wadenblessur.
Zusammenfassung
- Der Hütteldorf-Express rollt derzeit durch die Fußball-Bundesliga, erstmals in der laufenden Saison könnte Rapid fünf Siege in Folge einfahren.
- In der 16. Runde kommt am Dienstag der WAC, mit einem weiteren Dreier winkt sogar die Tabellenführung.
- Einem verdienten 2:0 in St. Pölten folgte das 2:1 n.V. im Cup bei Kapfenberg.
- "30 Punkte werden reichen."
- "Respekt, wie Rapid ins Frühjahr gestartet ist, das ist sehr eindrucksvoll", bemerkte Feldhofer.