Rapid gegen Admira Favorit und in der Pflicht
Rapid gegen Admira ist auch das Trainer-Duell zweier Mitglieder von Rapids Jahrhundertteam. Andreas Herzog trifft als Admira-Trainer auf Dietmar Kühbauer, der beim nunmehrigen Herzog-Club einst seine Profilaufbahn als Spieler und später als Trainer startete. Kühbauer sieht seine zehn Punkte hinter Leader Salzburg zurückliegende Mannschaft in der Pflicht. "Wir sind wieder klarer Favorit und dieser Rolle müssen wir morgen gerecht werden." Er rechnete mit harter Gegenwehr der Niederösterreicher, die mit einer Überraschung in Hütteldorf an Punkten mit den derzeit viertplatzierten Rapidlern (8 Punkte) gleichziehen würden.
Herzog wünscht sich unabhängig von seinem 53. Geburtstag "eine gute Leistung" seiner Mannschaft. "Es wäre schön, wenn wir das Niveau der zweiten Hälfte gegen Sturm (1:1, Anm.) noch ein bisschen toppen könnten und dass die Dinge, die wir unter der Woche besprechen, noch besser umgesetzt werden. Mein großes Ziel ist zumindest einen Punkt zu holen - das wäre auch für den Geburtstag eine schöne Geschichte." Aus der Welt gegriffen ist dies laut dem ÖFB-Rekordteamspieler nicht. "Wir wissen, dass uns ein sehr guter Gegner erwartet. Es ist aber auch ein Gegner, der Möglichkeiten zulässt", sagte Herzog. Allerdings gelang in 18 Auswärtsspielen seit dem Aufstieg 2011 nur ein Sieg.
Der WAC ist nach einem holprigen Saisonstart zuletzt ordentlich in die Gänge gekommen. Seit drei Spielen ist die Truppe von Trainer Robin Dutt ungeschlagen, die letzten beiden Liga-Partien wurden gewonnen. Diese Serie soll gegen die Hartberger fortgesetzt werden. Die Steirer wiederum sind seit dem Sieg bei Rapid in Runde eins ohne vollen Erfolg.
Wir müssen mit viel Energie in dieses Spiel reingehen. Wir wollen unbedingt den dritten Sieg in Folge. Ich glaube nicht, dass wir durch die Länderspielpause unseren Flow verloren haben", fand WAC-Kapitän Michael Liendl vor der Partie klare Worte. Dutt, der auf die verletzten Christopher Wernitznig und Sven Sprangler verzichten muss, warnte davor, die Begegnung als Selbstläufer zu betrachten. "Uns erwartet ein sehr gut organisierter Gegner mit einer guten Grundordnung, die jederzeit gewechselt werden kann", so der 56-jährige Deutsche.
Nicht nach Wunsch verlaufen ist der Saisonstart in Hartberg. "Es fehlt nicht viel, wir halten mit allen mit, sind präsent am Platz, belohnen uns aber nicht", monierte Trainer Kurt Russ fehlendes Glück und Effizienz bei seinem Team. In Wolfsberg soll sich das ändern. Nach der 0:1-Niederlage gegen Salzburg möchte das Russ-Team wieder anschreiben, um langsam aus dem Tabellenkeller zu kommen. "Wir möchten in Wolfsberg unbedingt Zählbares mitnehmen. Es gilt die Trainingsleistungen abzurufen. Wenn uns das gelingt, bin ich überzeugt, dass wir zumindest mit einem Punkt nach Hause fahren", zeigte sich der 56-jährige Trainer der Steirer optimistisch.
"Das ist wie im Flugzeug. Die erste Viertelstunde heißt es für uns 'fasten your seat belt'. Danach kann man sich ein bisschen bewegen im Flieger", sagte WSG-Tirol-Trainer Thomas Silberberger vor dem ungleichen Duell mit den "Bullen". "Da müssen wir gegen den Ball arbeiten, die Umschaltsituationen frech ausspielen und dann minütlich zu unserem Spiel finden", forderte Silberberger. Die Salzburger sind mittlerweile 15 Ligapartien und unter Trainer Matthias Jaissle noch immer ungeschlagen. Die bisher letzte Niederlage setzte es aber ausgerechnet gegen die WSG - ein Last-Minute-2:3 am 21. April. "Irgendwann hat jede Mannschaft einen Punkteverlust, vielleicht ist es am Samstag soweit", hoffte Silberberger.
Die "Bullen" bestreiten ihre dritte Champions-League-Gruppenphase in Folge. Jaissle verbat sich und dem Team zumindest öffentlich den Blick auf die Aufaktpartie am kommenden Dienstag in Sevilla. Die Tiroler seien nicht so einfach zu schlagen. "Wir werden sie sicher nicht unterschätzen. Und wir legen unseren Fokus zu 100 Prozent auf das Spiel in Innsbruck. Mit der Champions League beschäftigen wir uns erst danach." Welcher Anzug am Tivoli ausgeführt wird, war am Freitag noch ungewiss. DFB-Teamküken Karim Adeyemi etwa war nur einer von gleich 14 Kaderspielern, die in den vergangenen Tagen mit ihrem Nationalteam unterwegs waren.
Zusammenfassung
- Für Rapid geht es am Samstag in der 7. Fußball-Bundesliga-Runde im Heimspiel gegen die Admira um einen Pflichtsieg und nach nur zwei Siegen in den ersten sechs Bundesliga-Runden darum, die vordere Tabellenregion nicht aus den Augen zu verlieren.
- Die noch sieglose WSG Tirol stellt sich indes auf einen nervenaufreibenden Flug im Spiel gegen den makellosen Serienmeister Salzburg ein.
- "Wir werden sie sicher nicht unterschätzen.