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Bayern-Fans mit Petition gegen Rangnick

Medienberichten zufolge sind die Gespräche zwischen dem FC Bayern München und Ralf Rangnick weit fortgeschritten. Doch nicht nur ÖFB-Fans hoffen, dass der Wechsel platzt. Bayern-Fans haben eine Petition gegen Rangnick gestartet.

Die "Bild" will erfahren haben: Die Gespräche zwischen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und dem FC Bayern seien "weit fortgeschritten". Nach einem Treffen am vergangenen Wochenende sei man sich sicher, ihn von Wien an die Isar lotsen zu wollen. 

"Ich bin guter Hoffnung, dass sich Ralf nicht nur für uns entscheidet, sondern auch noch in den nächsten Jahren österreichischer Teamchef sein wird", sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel am Mittwoch zum ORF. Für die ÖFB-Fans ist also Hoffen angesagt. Die Nationalmannschaft entfachte unter Rangnick eine neue Euphorie-Welle. 

Video: Nimmt uns der FC Bayern Ralf Rangnick weg?

Petition gegen Rangnick

Doch auch bei den Bayern gibt es genug Leute, die Rangnick auch nach der EM im Sommer weiter auf der Trainerbank des ÖFB sehen wollen. Fans starteten eine Petition gegen eine Verpflichtung. Stattdessen soll die Entlassung von Noch-Trainer Thomas Tuchel zurückgenommen werden. 

Tuchel zu entlassen sei eine "haarsträubende Entscheidung", heißt es in der Beschreibung der Petition. Am Donnerstagabend wurden bereits rund 9.300 Unterschriften gesammelt. 

Unter dem Hashtag #KoanRangnick machen Fans auch in den sozialen Netzwerken Stimmung gegen den 65-Jährigen. 

Ob die Fans dabei die Rechnung mit Tuchel selbst gemacht haben, ist unklar. Er selbst hat sich bisher nicht dazu geäußert, ob er sich überhaupt vorstellen könnte, auch nächste Saison noch Bayern-Trainer zu sein. 

Ist es Rangnicks Red-Bull-Vergangenheit?

Ein Grund für die massive Ablehnung Rangnicks bei der Fanbasis der Bayern könnte seine berufliche Vergangenheit sein. In unterschiedlichen Funktionen war er jahrelang im Red-Bull-Fußballkosmos tätig. 

So war er Sportdirektor von Red Bull Salzburg und RB Leipzig, außerdem Trainer bei den Leipzigern und als "Global Sports Director" für alle Red-Bull-Vereine zuständig. Außerdem war er Trainer der TSG Hoffenheim und führte den Verein in den 2000ern in die deutsche Bundesliga.

Symbol für Kommerzialisierung

Sowohl RB Leipzig als auch die TSG Hoffenheim sind unter Teilen der deutschen Fußballfans Feindbilder. Sie würden die Kommerzialisierung des Sports symbolisieren. 

Bei Leipzig ist klar, woher das Geld für den rasanten Aufstieg an die Spitze des deutschen Fußballs kam. Doch auch bei Hoffenheim steht ein zahlungskräftiger Mäzen hinter dem sportlichen Erfolg: SAP-Gründer Dietmar Hopp. Hopp wurde aus den Fanblocks über die Jahre hinweg immer wieder mit Schmähplakaten und Beleidigungen überzogen. Das gipfelte 2020 in Plakaten, die eine Zielscheibe auf Hopps Konterfei zeigten.

Von #KoanNeuer zum Kapitän

Zweifel bestehen außerdem am Erfolg der Aktion. Solche Stimmungsmache gab es bei den Bayern immer wieder. Etwa 2011, als Manuel Neuer vom FC Schalke 04 nach München wechselte. #KoanNeuer war damals zu lesen.

Die Jahre danach wurden allerdings zu einer einzigen Erfolgsgeschichte. Neuer mauserte sich zum weltbesten Torhüter, gewann mit den Bayern 29 Trophäen, darunter elf Meisterschaften und zweimal die Champions League. Heute ist Neuer Kapitän der Bayern und Fan-Liebling.

ribbon Zusammenfassung
  • Medienberichten zufolge sind die Gespräche zwischen dem FC Bayern München und Ralf Rangnick weit fortgeschritten.
  • Bayern-Fans haben eine Petition gegen Rangnick gestartet.
  • Ein Grund für die massive Ablehnung Rangnicks bei der Fanbasis der Bayern könnte seine berufliche Vergangenheit sein.