Berlin folgt am Montag
Warnstreiks: Hamburg-Flüge fallen bereits Sonntag aus
Sonntagfrüh hieß es von Katja Bromm, Sprecherin des Hamburger Airports: Alle weiteren Flüge fallen aus. Es fänden den gesamten Tag über keine Abflüge und Ankünfte statt, der Flughafen sei geschlossen.
Für Sonntag waren in Hamburg ursprünglich 144 Ankünfte und 139 Abflüge geplant, davon konnten den Angaben zufolge am Morgen nur rund 10 Flüge stattfinden.
Die restlichen Abflüge und Ankünfte für den Tag seien gestrichen. Auch Flüge nach Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck wurden gecancelt. Laut Flughafensprecherin Bromm sei auch morgen mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Flugbetriebes zu rechnen.
Der Flughafen Wien empfiehlt Reisenden, sich auf den Webseiten ihrer gebuchten Airline oder bei ihrem Reiseveranstalter bezüglich ihrer gebuchten Flüge zu informieren.
"Heute, 9.3., fallen zwei Rotationen zwischen Wien und Hamburg aus – eine Morgenverbindung und eine Abendrotation, jeweils hin und zurück", heißt es in einer Stellungnahme des Airports gegenüber PULS 24.
Weitere Streiks ab Montag
Eigentlich war ein deutschlandweiter Warnstreik an 13 deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, erst für Montag angekündigt. Zahlreiche Flugverbindungen von und nach Österreich sind betroffen.
In Hamburg begann die Aktion nun bereits einen Tag früher und mit nur 30 Minuten Vorankündigung durch die Gewerkschaft Verdi.
Man sei entsetzt, wie rücksichtslos Verdi vorgehe, sagte Bromm. "Die Gewerkschaft legt den Flughafen lahm – und das ohne Ankündigungsfrist genau am Anfang der Hamburger Frühjahrsferien. Damit schadet Verdi vor allem den Menschen."
Ziel: Wirtschaftlicher Schaden
Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe sagte: "Wir bedauern es sehr für die Passagiere. Wir wissen, dass es viele betreffen wird." Aber der Warnstreik, über den der Flughafen etwa eine halbe Stunde vor Beginn informiert worden sei, sei notwendig.
Das Ziel von Warnstreiks sei, Unternehmen wirtschaftlich zu schaden, um Druck aufzubauen. Bei Arbeitsniederlegungen mit Ankündigungen ergreife der Flughafen Maßnahmen und setze etwa Streikbrecher ein, sagte Stubbe.
Er betonte, dass die Arbeitgeberseite im Tarifstreit mit Bund und Kommunen endlich ein Angebot vorlegen müsse. Zwei Verhandlungsrunden seien schon ergebnislos gewesen.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden.
Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifrunde soll vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden.
Video: Streiks an deutschen Flughäfen auch 2024
Zusammenfassung
- Der Flughafen Hamburg liegt seit Sonntag lahm. Eigentlich ist ein Warnstreik an 13 deutschen Flughäfen erst für Montag angekündigt gewesen.
- Zahlreiche Flüge von und nach Österreich sind betroffen.