Jan HörlAPA/Georg Hochmuth

Nordische Ski-WM

Hörl nach Disqualifikation von Lindvik Vizeweltmeister

08. März 2025 · Lesedauer 3 min

Nach einer Disqualifikation des Norwegers Marius Lindvik darf sich der Salzburger Jan Hörl zum Abschluss der Skisprungbewerbe bei der Nordischen WM in Trondheim über Silber freuen.

Gold holte überlegen der Slowene Domen Prevc. Bronze ging letztlich an den Japaner Ryōyū Kobayashi. Maximilian Ortner kam auf Rang sechs.

Enttäuschend schnitten Weltcupleader Daniel Tschofenig als Neunter und Ex-Weltmeister Stefan Kraft als 12. ab.

Für den von der Normalschanze drittplatzierten Hörl ist es bereits die vierte Medaille in Trondheim. Insgesamt hält Österreich nun bei acht Stück, die erste Goldene blieb aber wieder aus. Am Schlusstag folgt nur noch der 50-Kilometer-Langlauf mit Außenseiterchancen auf Edelmetall für Teresa Stadlober.

ÖSV-Protest gegen Norweger

Überschattet wurde der Bewerb von Anzugmanipulationen der Norweger. Der ÖSV legte gemeinsam mit Slowenien und Polen Protest gegen das Antreten der Gastgebernation ein, dieser wurde zwar abgewiesen.

Allerdings wurden der ursprünglich zweitplatzierte Normalschanzensieger Lindvik und der auf Platz fünf gelandete Johann André Forfang nachträglich wegen regelwidriger Anzüge disqualifiziert. Auch schon nach dem ersten Durchgang war mit Kristoffer Eriksen Sundal ein Norweger aus der Wertung genommen worden.

Hörl nach Chaos überglücklich

Hörl bekam den Wirbel um die Anzüge der Norweger zunächst gar nicht mit. "Es war extrem chaotisch. Es ist von uns weggehalten worden. Irgendwo ist es ein Schock. Aber ich nehme die Silberne gern und freue mich irrsinnig", sagte Hörl nach der Streichung der Norweger aus den Ergebnislisten.

FIS-Renndirektor Sandro Pertile nannte einen regelwidrigen Anzugstoff als Grund der Disqualifikationen. "Es gab ein Extramaterial, das mehr Spannung hatte", sagte Pertile und sprach von den schwierigsten Momenten für ihn als Renndirektor.

Hörl freute sich unabhängig von den in dieser Form bei einer WM einmaligen Vorgängen über die nächste Medaille. "Großartig. Ich habe mich echt gut gefühlt, das war ein Megatag, dass es noch mal aufgeht, ist unglaublich", sagte Hörl. Seine WM-Ausbeute sei überragend. "Eine Medaille war das Ziel, jetzt sind es vier, ich bin sprachlos, das ist megaschön."

Tschofenig will nur noch weg

Der achtfache Saisonsieger Tschofenig kam wie schon auf der Normalschanze nicht in die Nähe der Podestplätze. "Geil war es nicht, ich habe mir schon mehr erwartet. Ich habe auf dieser Schanze einfach nicht die Form gefunden. Ich bin froh, dass ich wieder wegkomme von da", sagte Tschofenig.

Der dreimalige Weltmeister Kraft ging wie auch schon 2023 im Einzel leer aus. "Ich bin echt überrascht, dass ich so weit weg bin, weil die Sprünge haben sich echt nicht schlecht angefühlt. Ich bin echt ein bissl ratlos, es hat nicht ganz zusammengepasst anscheinend", sagte der Salzburger.

Glücklich war hingegen der achtplatzierte WM-Debütant Ortner. "Ich habe gewusst, ich bin gut drauf. Aber dass die WM so endet, hätte ich mir selber nicht gedacht. Ich bin sehr zufrieden", sagte der Kärntner.

Zusammenfassung
  • Jan Hörl gewinnt Silber bei der Nordischen WM in Trondheim, nachdem der Norweger Marius Lindvik wegen regelwidriger Anzüge disqualifiziert wurde. Gold holte Domen Prevc aus Slowenien, während Ryōyū Kobayashi aus Japan Bronze erhielt.
  • Der ÖSV legte Protest gegen Anzugmanipulationen der Norweger ein, der jedoch abgewiesen wurde. Neben Lindvik wurde auch Johann André Forfang disqualifiziert, was zu einem Medaillenregen für andere Athleten führte.
  • Hörl zeigte sich überglücklich über seine insgesamt vierte Medaille in Trondheim. Österreich hat nun acht Medaillen, wobei die erste Goldene weiterhin aussteht.