Polen bezwingt Saudi-Arabien dank Szczesny und Lewandowski
Für Polen war es der erste WM-Sieg bei noch vorhandener Chance auf die K.o.-Phase seit 1986. Die drei Siege seitdem bei Weltmeisterschaften gelangen jeweils am letzten Gruppen-Spieltag, als die Mannschaft arithmetisch bereits ausgeschieden war. Begonnen hatte das Turnier für die Europäer mit einem 0:0 gegen Mexiko am Dienstag. Saudi-Arabien, ein Nachbarland von Katar, landete nach der 2:1-Sensation gegen Argentinien wieder auf dem Boden der Realität. Die Möglichkeit, nach 1994 zum zweiten Mal ein WM-Achtelfinale zu erreichen, ist aber noch intakt.
In der ersten Hälfte entwickelte sich schnell ein Spiel mit Vorteilen für Saudi-Arabien. Die agilen Saudis kamen immer wieder mit Tempovorstößen gefährlich in die Nähe des polnischen Tors. Anfällig zeigten sich die Polen vor allem über die linke Abwehrseite. In der 13. Minute zog Mohamed Kanno von halbrechts im Strafraum ab, Goalie Szczesny lenkte den Ball gerade noch über den Kasten.
Bei Polen lief es zäh, die versuchten Spielzüge versandeten bei resoluter Gegenwehr zumeist im Mittelfeld. Beste Gelegenheit war zunächst ein Bielik-Kopfball (26.) nach einem Corner, den Stürmer Saleh Alshehri vor seinem Tormann klärte. Es wurde jedoch besser. In der 35. Minute kam Lewandowski einmal im Strafraum zum Ball, foulte seinen Gegenspieler. Vier Minuten später klappte ein Angriff über die rechte Seite: Matty Cash fand Lewandowski mit einem Stanglpass, der Barcelona-Superstar selbst scheiterte zwar aus kurzer Distanz, brachte den Ball aber zurück in die Mitte. Am Fünfer schoss Zielinski eiskalt ein.
Nach einer Bildschirm-Überprüfung durch Schiedsrichter Wilton Sampaio bekam Saudi-Arabien nach einem leichten Kontakt im Strafraum noch einen Elfmeter vor der Pause zugesprochen. Den flachen Schuss von Salem Aldawsari (45.+1) wehrte Szczesny ab, der auch den Nachschuss entschärfte. Nach dem Wechsel kam die Mannschaft aus dem Nahen Osten mit Elan aus der Kabine, Polen lauerte auf Konter. In der 55. Minute musste Szczesny erneut gegen Aldawsari retten, daraufhin verzog Feras Albrikan aus spitzem Winkel.
Die Partie wurde jetzt hektischer. Auf der Gegenseite trafen Juventus-Stürmer Arkadiusz Milik und Lewandowski binnen drei Minuten zweimal Aluminium. Ein weiterer Aldawsari-Versuch (69.) landete wieder in den Armen von Szczesny, ein Linksschuss von Abdulelah Almalki (79.) streifte an der Stange vorbei. Erst in der letzten Viertelstunde ebbte der Schwung der "Grünen Falken" etwas ab. Einen schwerwiegenden Almalki-Schnitzer nutzte schließlich Lewandowski zu seinem ersten WM-Tor. Aus rund zwölf Metern schob der 34-jährige Kapitän problemlos zum 2:0 ein. Seinen Lupfer-Versuch vereitelte Mohammed Alowais im Kasten der Saudis in der 90. Minute. Kanno (97.) schoss in der Nachspielzeit daneben.
Zusammenfassung
- Stärkster Mann der Polen war Torhüter Wojciech Szczesny, der einen Elfmeter parierte.
- Für Polen war es der erste WM-Sieg bei noch vorhandener Chance auf die K.o.-Phase seit 1986.
- Anfällig zeigten sich die Polen vor allem über die linke Abwehrseite.
- Bei Polen lief es zäh, die versuchten Spielzüge versandeten bei resoluter Gegenwehr zumeist im Mittelfeld.
- In der 35. Minute kam Lewandowski einmal im Strafraum zum Ball, foulte seinen Gegenspieler.