"Plagiatsjäger": LASK-Präsident sollte Doktor aberkannt werden
Bei seiner Überprüfung sei Weber auf "wesentliche Textplagiate" gestoßen. Die 2005 an der JKU Linz mit einem Co-Autor verfasste Arbeit enthalte somit "schwerwiegende Verstöße gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis", schreibt Weber in seinem Gutachten.
Die 380 Seiten starke Dissertation zum Thema "Voraussetzungen und Institutionalisierung sozioökonomischer Kooperation zur Prävention von Geldwäsche" reichte Gruber mit einem Co-Autor ein, der ebenfalls als Funktionär im österreichischen Fußball tätig ist. Beiden sind laut Weber Plagiatsfragmente zuzuordnen.
79 Plagiate auf 77 Seiten
Laut der Analyse Webers wurden in der Arbeit auf 77 Seiten 79 Plagiatsfragmente gefunden. Der Anteil, auf denen Plagiate zu finden seien, betrage "über 25 Prozent" des gesamten Werks. Dass es sich um ein "Plagiat mit studienrechtlicher Konsequenz" handle, ist "der massiven Textübernahme im Teil der Präsentation der empirischen Forschung geschuldet", wie Weber schreibt. Das Gutachten hat er am Montag an die Johannes Kepler Universität (JKU) weitergeleitet.
Gruber wartet auf Reaktion der Uni
Gruber teilte der APA in einer schriftlichen Stellungnahme mit: "Ich habe meine Dissertation vor über 15 Jahren nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Zu einem privatrechtlichen Gutachten, welches nicht einmal einen Auftraggeber nennt, werde ich mich inhaltlich nicht äußern. Ich gehe davon aus, dass die Universität dies prüfen und gegebenenfalls auf mich zukommen wird."
Der LASK kommt damit nicht zur Ruhe. Im sportlichen Bereich trennte sich der Tabellenvorletzte am Montag von Trainer Dominik Thalhammer, auch abseits des Rasens gab es in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrere "Tiefschläge": Der Punkteabzug wegen verbotener Corona-Trainings, das Liga-Verfahren gegen Vizepräsident Jürgen Werner, der sich zurückzog, sowie die Querelen um den Stadionneubau, die vereinsintern zu Querelen und Rückzügen führten.
Zusammenfassung
- "Scherwiegende Verstößte" ortet Österreichs Plagiatsjäger Stefan Gruber in der Dissertation von LASK-Präsident Siegmund Gruber. Die Arbeit sollte für nichtig befunden, der Doktortitel widerrufen werden.
- Bei seiner Überprüfung sei Weber auf "wesentliche Textplagiate" gestoßen. Die 2005 an der JKU Linz mit einem Co-Autor verfasste Arbeit enthalte somit "schwerwiegende Verstöße gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis".
- Die 380 Seiten starke Dissertation zum Thema "Voraussetzungen und Institutionalisierung sozioökonomischer Kooperation zur Prävention von Geldwäsche" reichte Gruber mit einem Co-Autor ein, der ebenfalls als Funktionär im österreichischen Fußball tätig ist.
- Laut der Analyse Webers wurden in der Arbeit auf 77 Seiten 79 Plagiatsfragmente gefunden. Der Anteil, auf denen Plagiate zu finden seien, betrage "über 25 Prozent" des gesamten Werks.
- Gruber in einer schriftlichen Stellungnahme: "Ich habe meine Dissertation vor über 15 Jahren nach bestem Wissen und Gewissen verfasst."
- "Zu einem privatrechtlichen Gutachten, welches nicht einmal einen Auftraggeber nennt, werde ich mich inhaltlich nicht äußern. Ich gehe davon aus, dass die Universität dies prüfen und gegebenenfalls auf mich zukommen wird."