Weg für Asylkarte frei
Ziel der Bezahlkarte ist, dass alle Leistungen für Asylwerber wie Taschengeld oder etwa Mietkosten-Ersatz auf dieser abgespeichert werden. Überweisungen ins Ausland werden damit nicht mehr möglich sein. Zudem soll so garantiert sein, dass auch Frauen ihre Leistungen direkt erhalten. Ferner argumentiert das Innenministerium mit geringerem Verwaltungsaufwand.
Ziel der Ausschreibung, die von der Bundesbeschaffungsagentur durchgeführt wurde, war der Abschluss einer Rahmenvereinbarung. Auf Grundlage dieser können jene Bundesländer, die sich an der Ausschreibung beteiligt haben, nun eine Sachleistungskarte abrufen. Für die Länder sollen flexible Anwendungsmöglichkeiten und Detailanpassungen möglich sein.
In Oberösterreich läuft bereits seit Juli ein Pilotprojekt zur Sachleistungskarte. Hier setzt man allerdings auf die "Social Card" des - ebenfalls deutschen - Anbieters Publk GmbH. Vorerst werde man auch dabei bleiben, gibt man sich im Büro von Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) abwartend. Jene Asylwerbenden, die im Februar die Karte erhalten, bekommen also nach wie vor jene von Publk. Mittelfristig hält man aber eine Umstellung auf Karten von Paycenter für möglich. Es werde geprüft, wie sich diese technisch auswirken würde.
Derzeit haben rund 1.100 - von rund 3.600 in Quartieren der oberösterreichischen Grundversorgung lebenden - Asylwerbende die Sachleistungskarte. Ziel sei weiterhin die flächendeckende Ausrollung bis Ende des Jahres, so Dörfel.
Zusammenfassung
- Die Bezahlkarte für Asylwerber wird in sieben Bundesländern eingeführt, wobei die deutsche Firma Paycenter das Projekt leitet. Niederösterreich und Wien bleiben bei ihren eigenen Modellen.
- In Oberösterreich nutzen bereits 1.100 von 3.600 Asylwerbenden eine Sachleistungskarte im Rahmen eines Pilotprojekts, das bis Ende des Jahres flächendeckend ausgerollt werden soll.
- Das Innenministerium verspricht durch die Bezahlkarte einen geringeren Verwaltungsaufwand und garantiert, dass auch Frauen ihre Leistungen direkt erhalten.