Österreich überrascht bei Handball-EM gegen Kroatien
In Mannheim machten Mykola Bilyk und Co. einen schwachen Start mit einer aufopfernden Vorstellung vergessen und durften am Ende über einen der größten Erfolge in der ÖHB-Historie jubeln.
Der Punkt gibt nach dem Auftaktsieg über Rumänien weiteres Selbstvertrauen für das entscheidende Gruppe-B-Spiel am Dienstag (20.30/ORF Sport Plus & JOYN) gegen Vize-Europameister Spanien.
Kroatien setzte da fort, wo man gegen Spanien aufgehört hatte. Nach 3:56 Minuten lagen die von der überwiegenden Mehrheit der 13.293 Zuschauer:innen in der SAP-Arena lautstark unterstützten Kroaten mit 5:1 in Front und schienen Österreich förmlich zu überrollen.
Doch die ÖHB-Truppe blieb ruhig, bekam in der Defensive mehr Zugriff, agierte auch im Abschluss konzentrierter und konnte nun auch auf Tormann Constantin Möstl zählen.
Das Resultat: Kroatiens Leichtgängigkeit war dahin, in der 18. Minute hatte man sich auf 8:9 herangearbeitet und kam sogar zum 9:9 bzw. 10:10 (20.). Es blieb bis zur Pause eng, mit dem Halbzeitpfiff prallte ein Schuss von Lukas Hutecek von der Stange zurück - das 12:14 ließ Rot-Weiß-Rot aber weiter alle Möglichkeiten.
Die zweite Hälfte begann wieder vielversprechend. Der für Möstl eingewechselte Ralf Patrick Häusle parierte, ein stark aufspielender Bilyk glich auf 15:15 (35.) bzw. 16:16 (36.) aus, Hutecek legte zum 17:17 nach. Sebastian Frimmel nützte danach die Chance auf die erstmalige Führung zum 18:17 (39.) mit einem schönen Versuch vom Flügel.
Kroatien hatte weiter viel Mühe mit der aufopfernd kämpfenden ÖHB-Defensive, konnte sich aber doch wieder einen Vorteil erarbeiten. Mit dem 21:19 ging der mehrfache Medaillengewinner bei Großereignissen erstmals nach rund zehn Minuten wieder mit zwei Toren in Führung (47.), konnte diese vorerst aber nicht weiter ausbauen.
Möstl verhinderte mit einer Topparade eines Konters das Drei-Tore-Plus für die Kroaten, Bilyk verkürzte wieder auf 23:24 (51.).
Österreich blieb trotz der wenigeren Wechselmöglichkeiten und des Kräfteverschleißes bis zur Schlussminute dran. Weber glich mit dem sechsten Tor seines 218. Länderspiels rund eine Minute vor Schluss sogar wieder auf 28:28 aus und neutralisierte trotz Zwei-Minuten-Strafe den finalen Angriff der Kroaten - auch weil Möstl zur Stelle war.