Österreich gegen TürkeiAPA/AFP/Javier Soriano

EM-Aus für Österreich! Bitteres 1:2 gegen Türkei

Österreichs EM-Abenteuer ist vorbei. Das ÖFB-Team kassierte im Achtelfinale eine enttäuschende 1:2-Niederlage gegen die Türkei. Bereits in der ersten Minute geriet die Rangnick-Truppe in Rückstand.

"I Am from Austria" wird man in Deutschland nun nicht mehr so oft hören, für Österreichs Fußballer hat es sich bei der EURO 2024 ausgesungen. Das ÖFB-Team musste sich im Achtelfinale gegen die Türkei mit 1:2 geschlagen geben. Bereits bei der EM 2021 schied Österreich im Achtelfinale aus, damals gegen den späteren Europameister Italien.

Diesmal hätte es für Österreich nicht viel schmerzhafter sein können. Die Türken gingen bereits in der allerersten Minute in Führung, Merih Demiral (59. Minute) machte nach einem weiteren Eckball seinen Doppelpack perfekt. Der Anschlusstreffer von Michael Gregoritsch (66.) war zu wenig, Türkei-Goalie Mert Günok verhinderte mit einer Traumparade in der Nachspielzeit die Verlängerung.

Neue ÖFB-Startaufstellung

In gewohnter Rangnick-Manier mischte der Teamchef in der Startaufstellung wieder ordentlich durch. In der Innenverteidigung begann Zweikampf-Maschine Kevin Danso anstatt des gegen die Niederlande starken Maximilian Wöber. Als linker Verteidiger spielte wieder Phillipp Mwene, Alexander Prass saß auf der Bank.

Erstmals nicht in der Startaufstellung war Florian Grillitsch. Statt ihm rückte Konrad Laimer auf die Sechser-Position neben Nicolas Seiwald. In der Offensive begann Romano Schmid, Patrick Wimmer erhielt gegen die Niederlande seine zweite Gelbe Karte und war deshalb gesperrt.

Frühe Revanche

Beim 6:1-Testspiel-Sieg im März ging Österreich bereits in der zweiten Minute in Führung, diesmal gelang den Türken der Traumstart. Nach einer Ecke sprang der Ball im Pingpong-Style hin und her, Demiral stand genau richtig und sorgte schon in der ersten Spielminute für die türkische Führung.

Österreich gegen TürkeiAPA/AFP/Adrian Dennis

Österreichs Fehlstart: Merih Demiral (1.) brachte die Türken in Führung.

Österreichs Reaktion

Das ÖFB-Team antwortete stark. Christoph Baumgartner (3.) und ein gefährlicher Schmid-Eckball (5.) erzwangen die ersten Gefahrenmomente in der gegnerischen Box. In der Folge rückten die Türken immer weiter nach hinten und überließen Österreich den Ballbesitz - eine Sache, mit der das ÖFB-Team in der Vergangenheit immer wieder Probleme hatte.

Diese Probleme zeigten sich auch in diesem Achtelfinale wieder. Österreich tat sich extrem schwer, Lücken in der tief stehenden Verteidigung der Türken zu finden. Über weite Strecken wirkte der Spielaufbau der ÖFB-Männer planlos.

Die einzigen nennenswerten Möglichkeiten: Ein geblockter Marcel-Sabitzer-Schuss nach einer halben Stunde, Baumgartner verpasste etwas später eine weitere Kleinchance. Das statistische Fazit der ersten Hälfte: Österreich mit doppelt so vielen Angriffen und Schussversuchen wie die Türkei, aber keinem einzigen Schuss auf das Tor.

Rangnick unzufrieden

Dem Teamchef schienen die ersten 45 Minuten überhaupt nicht zu gefallen, vor dem Beginn des zweiten Abschnitts kam es zu gleich zwei Wechseln: Prass ersetzte den glücklosen Mwene, im Angriff kam Michael Gregoritsch für Schmid. Arnautović blieb in der Partie - und hätte sich dafür in der 51. Minute beinahe dafür bedankt. Türkei-Goalie Günok verhinderte die Großchance.

Österreich gegen TürkeiAPA/AFP/John MacDougall

Marko Arnautović (51.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß.

Erneut Demiral

Der Druck der Österreicher wurde nun immer zwingender, besonders über die rechte Seite kam das ÖFB-Team zu guten Gelegenheiten. Genau in der starken ÖFB-Phase setzte die Türkei aber einen drauf. Schon wieder ein Eckball, schon wieder haute Saudi-Legionär Demiral (59.) den Ball ins Tor des chancenlosen Patrick Pentz.

Von den Eckball-starken Türken zeigte sich das ÖFB-Team inspiriert: Sabitzer mit dem Corner, Gregoritsch (66.) stand genau richtig und verkürzte mit seinem ersten Treffer bei der diesjährigen EURO auf 1:2.

Verzweifeltes Finish

Die Schlussphase ähnelte einem Handball-Match. Die Türken standen mit bis zu zehn Mann im eigenen Strafraum, die Österreicher versuchten über die Flanken den Ausgleich zu erzwingen. Die letzte große Chance hatte Baumgartner in der letzten Minute der Nachspielzeit, Günok verhinderte mit einer absoluten Traumparade aber den späten Ausgleich.

Österreich gegen TürkeiAPA/AFP/John MacDougall

Der gelaubte ÖFB-Ausgleich: Mert Günok (90.+5) mit dem Save seines Lebens.

Der Spielbericht:

Fußball-EM 2024 (Achtelfinale)
Österreich - Türkei 1:2 (0:1)
Leipzig Stadion, Publikum: 46.635 (ausverkauft), SR: Artur Soares Dias (Portugal)

Tore:

  • 0:1 (1.) Demiral
  • 0:2 (59.) Demiral
  • 1:2 (66.) Gregoritsch

Österreicher: Pentz - Mwene (46. Prass), Lienhart (64. Wöber), Danso, Posch - Seiwald, Laimer (64. Grillitsch) - Sabitzer, Baumgartner, Schmid (46. Gregoritsch) - Arnautović

Türkei: Günok - Kadıoğlu, Demiral, Bardakcı, Müldür - Ayhan, Yüksek (58. Özcan) - Yıldız (78. Aktürkoğlu), Kökçü (83. Kahveci), Yılmaz - Güler (78. Yokuşlu)

Gelbe Karten: Schmid, Lienhart bzw. Kökçü, Yüksek

Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs EM-Abenteuer endete im Achtelfinale mit einer 1:2-Niederlage gegen die Türkei.
  • Die Türkei ging bereits in der ersten Minute durch Merih Demiral in Führung und baute die Führung in der 59. Minute weiter aus.
  • Michael Gregoritsch erzielte in der 66. Minute den Anschlusstreffer für Österreich.
  • Österreich dominierte den Ballbesitz, konnte aber keine entscheidenden Lücken in der türkischen Verteidigung finden.
  • Türkei-Goalie Mert Günok verhinderte in der Nachspielzeit mit einer Traumparade den Ausgleich.
  • Die EURO 2024 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.