Michael GregoritschAPA/EXPA/Johann Groder

Österreichs Fußballer schießen erneut gegen ÖFB

Trotz des 2:0-Erfolgs in Kasachstan sind Österreichs Teamspieler weiter auf Konfrontationskurs mit dem ÖFB.

Österreichs Fußball-Stars haben nach dem 2:0 in der Nations League in Almaty gegen Kasachstan in der Diskussion um die geplante Kündigung von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold klar Stellung bezogen.

Leistungsträger wie Christoph Baumgartner, Konrad Laimer und Michael Gregoritsch betonten am Donnerstag nach dem Schlusspfiff in Almaty die Forderung nach einem Verbleib des Niederösterreichers in seinem Job, und das mit gehörigem Nachdruck.

So meinte etwa Gregoritsch: "Wir sind, seit der Trainer [Anm.: Teamchef Ralf Rangnick] da ist, eine sehr eingeschworene Truppe, da gehören alle dazu. Deswegen war es für uns spannend, dass Bernhard infrage gestellt worden ist", sagte der Steirer.

Video: Ralf Rangnick gegen ÖFB - Was ist da los?

Gregoritsch kritisiert ÖFB

"Wenn einer von uns attackiert wird, tun wir alles dafür, dass das überdacht wird. Ich erwarte mir, dass die Mannschaft, die diesen ÖFB in den letzten drei Jahren weit gebracht hat, auch gehört wird", so Gregoritsch.

Ein Einlenken seitens der ÖFB-Auswahl ist in dieser Angelegenheit wohl nicht zu erwarten. "Unser Kreis ist unantastbar [...] und das soll auch möglichst lange so bleiben, damit wir weiter solche Feste wie im letzten Sommer feiern können", erklärte Gregoritsch.

Dass derart harte Worte gegen die ÖFB-Spitze um Klaus Mitterdorfer möglich sind, liegt auch an den starken Leistungen des Nationalteams.

Für die Kritiker:innen wäre es "wie Benzin für Feuer, wenn wir uns zu solchen Sachen äußern und nicht performen", meinte Gregoritsch.

Der Freiburg-Legionär betonte einmal mehr: "Wir sind eine verschworene Truppe von 50, 60 Leuten, da gehören alle dazu. Wenn dann versucht wird, einen von uns wegzunehmen, werden die anderen sehr scharf."

Bernhard NeuholdAPA/Georg Hochmuth

Bernhard Neuhold

"Baumi" und Laimer auch kritisch

Baumgartner, neben Gregoritsch der zweite Torschütze von Almaty, schloss sich dieser Meinung an: "Es gibt ein paar Sachen, die aus unserer Sicht nicht optimal gelaufen sind und laufen."

"Ich glaube, dass einige von uns schon lange dabei sind und viel geleistet haben für den österreichischen Fußball. Dann darf man auch einmal den Mund aufmachen, seine Meinung äußern", sagte Baumgartner.

Konrad Laimer ließ ebenfalls eine deutliche Präferenz für Neuhold erkennen, äußerte sich jedoch etwas zurückhaltender.

"Ich hoffe, dass so schnell wie möglich die richtigen Entscheidungen getroffen werden, damit der ÖFB dort hinkommt, wo wir alle hinwollen", erklärte der Bayern-Profi.

Die Tabelle:

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Fußball-Nationalteam erzielte einen 2:0-Sieg gegen Kasachstan in der Nations League, bleibt jedoch im Konflikt mit dem ÖFB bezüglich der möglichen Kündigung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold.
  • Spieler wie Christoph Baumgartner, Konrad Laimer und Michael Gregoritsch fordern vehement den Verbleib von Neuhold und betonen die Einheit und Stärke des Teams unter Trainer Ralf Rangnick.
  • Michael Gregoritsch kritisiert die ÖFB-Führung um Klaus Mitterdorfer und beschreibt die Mannschaft als unantastbare Einheit von 50-60 Personen, die ihre Erfolge als Rechtfertigung für ihre Kritik sehen.