ÖOC hofft bei Europaspielen in Polen auf 15 Medaillen
Das in 25 Sportarten vertretene ÖOC-Team erhofft sich in Polen 15 Medaillen. "Das wäre schon etwas, was man sich erwarten kann. 20 ist nicht unrealistisch, aber 15 würd' ich mir schon erhoffen und erwarten, ohne jemandem Druck zu machen", betonte ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber am Mittwoch bei einem Pressetermin in Wien. Gleichzeitig verwies er auf die gestiegene Bedeutung der Veranstaltung. Die European Games seien seit der Erstaustragung vor acht Jahren stark gewachsen, auch die Wertigkeit aufgrund direkter Olympiaplatzvergaben und gleichzeitig ausgetragener Europameisterschaften habe sich erhöht, so Sieber.
An den dritten Europaspielen nach 2015 und 2019 - die in Konkurrenz zu den European Championships mancher Kontinentalsportverbände stehen - nehmen 48 Nationen mit 7.000 Athletinnen und Athleten teil. Russland und Belarus sind nicht zugelassen. Veranstalter Polen hat die beiden Länder aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine entgegen der jüngsten IOC-Empfehlung nicht zugelassen.
Die lokalen Organisatoren hatten nicht nur aufgrund der geopolitischen Verwerfungen, sondern auch wegen der kurzfristig erfolgten Vergabe große Herausforderungen zu meistern. Das ÖOC rechnet aber mit einem reibungslosen Ablauf. In Krakau und Nachbarstädten gehen vom 21. Juni bis 2. Juli Entscheidungen in 18 der 22 Olympiasportarten in Szene. Es sind aber auch exotischere Disziplinen wie Muay Thai, Teqball, Padel-Tennis oder Beach-Handball vertreten. Erstmals bei einem Sommergroßevent steht Skispringen auf Matten im Programm, für Österreich treten in Zakopane unter anderem Sara Marita Kramer und Stefan Kraft an.
Karateka Plank peilt nach Silber 2015 und Gold 2019 eine weitere Medaille bei Europaspielen an. "Die Zielsetzung ist klar, man bereitet sich vor, damit man ganz vorne mitkämpfen kann. Die Vorfreude ist das Wichtigeste, und dass ich die Leistung im richtigen Moment abrufen kann", sagte Plank, deren Sportart 2024 in Paris nicht mehr im Programm stehen wird.
Tischtennis-Europameisterin Sofia Polcanova ist auf einen besseren Ausgang als bei der WM aus, bei der sie im Einzel gleich in der ersten Runde scheiterte und auch im Doppel die Medaillen verpasste. "Ich bin mit gemischten Gefühlen aus Südafrika zurückgekommen. Aber ich hoffe, dass meine Form steigen wird und ich bei den European Games alles geben kann", sagte die Oberösterreicherin. In Krakau wird sie gemeinsam mit Weißhaidinger bei der Eröffnungsfeier Fahnenträgerin der ÖOC-Delegation sein. Weißhaidinger will in Krakau im Teambewerb ähnlich weit werfen wie zuletzt bei seinem ersten 70er. Wie er tritt auch im Judo die WM-Dritte Polleres auch im Mannschaftsbewerb an.
Zusammenfassung
- Die in drei Wochen beginnenden Europaspiele in Krakau eröffnen in mehreren der 29 ausgetragenen Sportarten neben Medaillenchancen auch die Möglichkeit für direkte Olympiatickets.
- In acht Disziplinen der dritten Ausgabe des Großevents werden zusätzlich EM-Medaillen vergeben.
- Veranstalter Polen hat die beiden Länder aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine entgegen der jüngsten IOC-Empfehlung nicht zugelassen.