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ÖHB-Frauen kassieren gegen Japan 30:32-WM-Niederlage

Österreichs Handball-Frauen-Nationalteam hat den ersten Sieg in der WM-Hauptrunde nur knapp verpasst. Die Truppe von Interims-Teamchef Helfried Müller lag am Freitag in Torrevieja zwar gegen Japan zur Pause mit 19:15 voran, ließ aber nach dem Seitenwechsel nach und kassierte noch eine 30:32-Niederlage. Damit gab es wie auch schon beim 31:38 gegen Brasilien keine Punkte. Zum Abschluss wartet auf die ÖHB-Auswahl am Sonntag (18.00 Uhr) das Duell mit dem EM-Dritten Kroatien.

Für die coronageplagten Österreicherinnen hatte es kurz vor der Partie positive Nachrichten gegeben, Torfrau Petra Blazek und Stefanie Kaiser wurden rechtzeitig aus der Quarantäne entlassen und durften mitwirken. Das gab dem Müller-Team einen Schub, es startete fulminant und zog in den ersten fünf Minuten mit 5:0 davon. Japan, das früh Torfrau Atsuko Baba mit einer Roten Karte verlor, schrieb nach 5:30 Minuten zum 1:5 erstmals an. An der Überlegenheit Österreichs vor der Pause änderte sich aber nichts. Mit starker Deckung, guten Torfrauen, darunter über weite Strecken Rückkehrerin Blazek, und starker Wurfquote konnte der Vorsprung konstant meist bei fünf Toren gehalten werden, zur Halbzeit betrug die Differenz vier Treffer.

Nach Wiederbeginn konnte die ÖHB-Truppe nicht mehr an die Leistung anschließen, die Japanerinnen profitierten von einer Schwächephase und glichen nach 43 Minuten zum 23:23 erstmals aus. Danach ging es eng hin und her, erst nach etwas mehr als 53 Minuten war der Favorit mit 28:27 erstmals voran. Diesen Vorteil ließen sich die Japanerinnen nicht mehr nehmen. "Wir sind super gestartet, konnten sie überraschen und haben bis zur Pause gut verteidigt", war Müller mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Danach habe man die Führung "relativ schnell" hergegeben. "Wir haben dann wieder tollen Charakter gezeigt, aber zum Schluss war der Akku leer. Das muss man so sagen."

Die Niederlage war besonders bitter, da mehr drinnen gewesen wäre. "Es schmerzt natürlich sehr", betonte Müller. Nicht gut zu sprechen war er auf das Schiedsrichterteam. "Wenn du schon in der ...Gasse drinnen bist, treten sie auf deinen Kopf noch drauf. Entscheidungen wurden immer wieder unterschiedlich bewertet", ärgerte sich der Deutsche. Für Österreichs gute Leistung sprach, dass Ines Ivancok, die mit acht Toren beste Werferin in der Halle, als beste Spielerin ausgezeichnet wurde. Die Rückraumspielerin hatte auch schon zuletzt gegen Brasilien mit acht Treffern überzeugen können.

"Wir haben es erste Halbzeit super gelöst, waren schnell in den Füßen. Zweite Halbzeit hat irgendwann leider die Kraft gefehlt", verlautete die Deutschland-Legionärin. Und Blazek ergänzte: "Zweite Halbzeit hatten wir einen Einbruch, da hat uns ein bisschen die Durchschlagskraft im Angriff gefehlt und wir konnten die Zweikämpfe nicht mehr so gewinnen." Ihre Leistung war beachtlich, da sie wie Kaiser bis zum Spieltag im Hotelzimmer "festgesessen" war. "Mental war es ein Riesenschock. Körperlich ist es uns nicht wirklich schlecht gegangen, jeder hat sich was gesucht, um sich die Zeit zu vertreiben", berichtete die Torfrau.

Sie hofft nun darauf, dass am Sonntag weitere coronabedingt fehlende Spielerinnen spielberechtigt sein werden, darunter vor allem die Stützen Sonja Frey und Katarina Pandza. Um dann mit einem Punkt oder Sieg für einen versöhnlichen Endrunden-Abschluss sorgen zu können.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Handball-Frauen-Nationalteam hat den ersten Sieg in der WM-Hauptrunde nur knapp verpasst.
  • Die Truppe von Interims-Teamchef Helfried Müller lag am Freitag in Torrevieja zwar gegen Japan zur Pause mit 19:15 voran, ließ aber nach dem Seitenwechsel nach und kassierte noch eine 30:32-Niederlage.
  • "Wir sind super gestartet, konnten sie überraschen und haben bis zur Pause gut verteidigt", war Müller mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden.