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ÖEHV-Team trauert vergebener Olympia-Chance nach

Die Ergebnisse waren enttäuschend, die Leistungen nicht. Unterm Strich fehlte Österreichs Eishockey-Nationalteam beim Qualifikationsturnier in Bratislava die Effizienz vor dem Tor, um erstmals seit Sotschi 2014 wieder das Ticket für Olympia zu holen. Nach den 1:2-Niederlagen gegen die Slowakei und Kasachstan ist das abschließende Spiel am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF Sport +) gegen Ungarn für die Olympia-Qualifikation bedeutungslos.

Die Österreicher ließen den Favoriten Slowakei zittern und dominierten über weite Strecken das mit KHL-Spielern gespickte kasachische Team. Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft im Mai in Prag, bei der die guten Auftritte auch mit teils sensationellen Erfolgen belohnt wurden, fehlte diesmal aber das Happy End.

Zwei Tore aus gesamt 76 Torschüssen sind einfach eine zu geringe Ausbeute. Das bemängelte der selbstkritische Lukas Haudum. "Die Effektivität fehlte unterm Strich in beiden Matches, daran sind wir gescheitert. Am Ende haben wir uns Olympia einfach nicht verdient", meinte der Stürmer.

Der Teamchef hob dagegen die sehenswerten Auftritte hervor. "Wir haben zwei gute Spiele gespielt. Gegen die Slowakei war es eine Weltklassepartie, die Leistung war vergleichbar mit dem Finnland-Spiel (Anm.: 3:2-Sieg bei der WM). Heute waren wir die klar bessere Mannschaft, wir haben einfach das Tor nicht geschossen", resümierte Roger Bader nach dem Kasachstan-Spiel.

Wieder hatte sich sein Team nach einem Rückstand zurückgekämpft und - symptomatisch - kurz vor dem zweiten Gegentreffer (53.) die Chance zur Führung, doch ein Schuss von Dominic Zwerger landete nur an der Stange. "Wir sind leider gescheitert am Ziel. Wir hätten uns mehr verdient, wir haben in den zwei Spielen super Eishockey gespielt. Die Ergebnisse sind nicht gerechtfertigt", meinte der Schweiz-Legionär.

Zwerger blickt aber sehr positiv in die Zukunft. "Wir sind am richtigen Weg, nur die Ergebnisse haben nicht gepasst. Wenn wir so weitermachen, können wir uns als schwer zu besiegende Mannschaft darstellen", gab er sich überzeugt. Ähnlich zuversichtlich ist Raphael Herburger. "Es ist ein Ergebnissport, wir haben die Spiele verloren, deshalb ist es schlecht. Vom Charakter, von der Qualität der Mannschaft ist es aber sehr brauchbar gewesen. Es kommen gute Spieler nach. Für die Zukunft sieht es sicher rosig aus, umso schmerzhafter ist es jetzt", sagte der Torschütze gegen Kasachstan.

Teile dieser Zukunft waren in Bratislava zu sehen und erwiesen sich schon in jungen Jahren als Leistungsträger. Mit Verteidiger David Reinbacher von den Montreal Canadiens (19) und Stürmer Marco Kasper von den Detroit Red Wings (20) reifen zwei Rohdiamanten heran, die wohl bald den Sprung in die NHL schaffen werden. Auch Stürmer Vinzenz Rohrer (19) ist von Montreal gedraftet. Dazu kommt Österreichs aktuell einziger NHL-Spieler Marco Rossi (22/Minnesota Wild), der in Bratislava gefehlt hat.

Ob Rossi, Kasper und Reinbacher bei der nächsten Herausforderung, der Weltmeisterschaft im Mai in Stockholm, dabei sein können, hängt allerdings davon ab, ob ihre nordamerikanischen Clubs im Frühjahr das Play-off erreichen oder nicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Eishockey-Nationalteam verpasste die Olympia-Qualifikation nach 1:2-Niederlagen gegen die Slowakei und Kasachstan. Insgesamt erzielte die Mannschaft nur zwei Tore aus 76 Torschüssen.
  • Teamchef Roger Bader lobte die starken Leistungen seiner Mannschaft, obwohl die Effizienz vor dem Tor fehlte. Spieler wie Lukas Haudum und Dominic Zwerger äußerten sich selbstkritisch.
  • Junge Talente wie David Reinbacher (19) und Marco Kasper (20) zeigten vielversprechende Leistungen. Die Zukunftsaussichten des Teams bleiben positiv, trotz der verpassten Qualifikation.