ÖEHV-Team startet Olympia-Qualifikation mit Niederlage
Die zwei Drittel lang spielbestimmenden Slowaken gingen durch einen Doppelschlag Mitte des zweiten Drittels durch Martin Gernat (33.) und Milos Kelemen (35.) 2:0 in Führung. Marco Kasper sorgte wenige Sekunden vor Ende des Abschnitts in doppelter Überzahl mit einem abgefälschten Schuss von Dominique Heinrich für den Anschlusstreffer (40.).
"Wir haben eine bärenstarke Leistung gezeigt, die anknüpft an die guten Leistungen von Prag (Anm.: WM). Der Ausgang ist schade, aber über die Leistung als solche kann Österreich stolz sein", sagte Teamchef Roger Bader. "Wir spielen gegen die Nummer neun der Weltrangliste, vor 10.000 Fans in ihrer Halle, und ihr Torhüter wird zum besten Spieler gewählt - das zeigt, dass sie froh waren, dass sie durch dieses Spiel durchkamen. Uns haben die Tore am Schluss gefehlt", resümierte Bader.
Angefeuert von den Fans in der ausverkauften Ondrej Nepela Arena machten die Slowaken gleich mächtig Druck auf das Tor von David Kickert. Die Bader-Truppe hielt mit viel Kampfgeist dagegen und überstand trotz dreier Unterzahlspiele das erste Drittel ohne Gegentor. Gegen Ende des ersten Abschnitts wurde die ÖEHV-Auswahl auch offensiv auffälliger.
Auch im Mitteldrittel war Kickert intensiv gefordert, die Österreicher setzten zunehmend offensive Nadelstiche. Unmittelbar nach Ablauf der vierten rot-weiß-roten Strafe war der Bann aber gebrochen, Gernat sorgte für die verdiente Führung der Heimischen (33.). Zwei Minuten später legten die Slowaken durch Kelemen nach, wobei der sonst so starke Kickert, der zum besten Spieler seines Teams gewählt wurde, nicht gut aussah.
Doch wie schon bei der WM bewiesen Kapitän Manuel Ganahl und Co. Moral und schlugen in ihrem ersten Powerplay zu. Wenige Sekunden vor der zweiten Pause zog Heinrich ab und Kasper fälschte ins kurze Kreuzeck ab (40.). "Die Spieler glauben 60 Minuten an den Sieg. Wir haben nie ein physisches Problem und sind immer in der Lage, im Finish zuzusetzen", meinte Bader.
Das gelang im Schlussdrittel, in dem die Österreicher um den Ausgleich fighteten. Sie setzten sich oft im Angriffsdrittel fest und spielten sich gute Chancen heraus. "Die Slowaken haben gezittert", sagte Bader. Doch sie überstanden mehrere kritische Situationen und auch ein österreichisches Powerplay und holten drei Punkte.
"Im dritten Drittel war es ein komplett offenes Spiel. Für uns ist extrem bitter, dass wir es nicht geschafft haben, das zweite Tor zu schießen. Wir haben 60 Minuten super verteidigt, das einzige, dass wir uns vorwerfen können, dass wir zu viele Strafen genommen haben und wir am Ende nicht effizient genug waren", erklärte Ganahl.
Für ihn und seine Kollegen heißt es nun schnell erholen, wartet doch schon am Freitagnachmittag die nächste Herausforderung. "Das ist der ungünstigste Spielplan, den man haben kann. Nach einer so intensiven und kräfteraubenden Partie morgen schon wieder um 14.00 Uhr zu spielen, ist herausfordernd. Es geht darum, dass wir sehr schnell regenerieren", sagte der Teamchef und gab sich kämpferisch. "Ich möchte erinnern, dass die Fußballer (bei der EM) gegen Frankreich das erste Spiel verloren und dann die Gruppe gewonnen haben. Daran werden wir versuchen, uns zu halten."
Zusammenfassung
- Österreichs Eishockey-Männerteam verlor im ersten Spiel der Olympia-Qualifikation mit 1:2 gegen die Slowakei.
- Die Slowakei ging im zweiten Drittel mit 2:0 in Führung, bevor Marco Kasper kurz vor Ende des Drittels den Anschlusstreffer erzielte.
- Österreich braucht nun einen Sieg gegen Kasachstan am Freitag um 14:00 Uhr, um die Olympia-Chance zu wahren.